Traurige Winterstart-Bilanz
Regensburger. Ein getöteter Autofahrer, dessen Identität noch nicht zweifelsfrei geklärt ist, ist der traurige Höhepunkt des Winterstarts 2010/2011, was den Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz betrifft.
Am Sonntag in den frühen Abendstunden setzte der Schneefall ein, der sich über die ganze Nacht flächendeckend auf die Oberpfalz ausbreitete. Bereits um 18 Uhr ereignete sich der eingangs erwähnte Verkehrsunfall auf der Staatsstraße 2177, in der Gemeinde Kulmain im Landkreis Tirschenreuth. Der Fahrer eines Fiat war dabei auf der Staatsstraße 2177 von Marktredwitz in Richtung Kemnath unterwegs. In einer Schneeverwehung am „Zinster Berg“ brach das Fahrzeug in einer Rechtskurve aus, stellte sich quer und geriet auf die Gegenfahrbahn.
In das Hindernis prallte ein entgegenkommender Audifahrer. Der Fiat fing sofort Feuer, der Fahrzeugführer konnte nicht mehr aus dem Fahrzeug befreit werden und verbrannte bis zur Unkenntlichkeit. Aufschluss über die genaue Identität des Getöteten soll eine DNA-Auswertung beim Bayerischen Landeskriminalamt bringen.
Der Fahrer des Audi, ein 45jähriger Mann aus dem Landkreis Tirschenreuth, blieb unverletzt. Der Gesamtschaden bei dem Verkehrsunfall liegt bei etwa 20 000 Euro.
Viele Behinderungen
Betroffen von dem Unfallgeschehen und den Behinderungen war flächendeckend die gesamte Oberpfalz. Schwerpunkte gab es dabei nicht. Das absolute Gros der Unfälle verlief dahingehend glimpflich, dass es keine Verletzten gab. In den Fällen, in denen es zu Verletzungen kam, waren dies grundsätzlich leichterer Natur. Auch die Autobahnen A 6, A 3 und A 93 waren von dem Unfallgeschehen betroffen.
Verständlicherweise erhöhte sich die Zahl der Unfälle mit Beginn des einsetzenden Berufsverkehrs. So zählte die Einsatzzentrale Oberpfalz zwischen 4 und 11 Uhr annähernd 100 Verkehrsunfälle.
- Gegen 7 Uhr war auf der A 6 ein Lastwagen im Bereich Amberg ins Schleudern geraten und von der Fahrbahn abgekommen. Der Lenker blieb unverletzt. Zeitaufwändig war die Bergung des Lastwagens, der in den Graben gerutscht war.
- Auf der A 93 geriet gegen 8 Uhr ein leerer Schwertransport wegen nicht angepasster Fahrweise ins Schleudern und kam nach rechts von der Fahrbahn ab und stürzte über die angrenzende Böschung, wo er auf dem Dach zu liegen kam. Der Fahrer blieb zog sich schwere Verletzungen zu, sein Beifahrer leichte. Der Schaden liegt bei etwa 70.000 Euro; die Bergungsarbeiten dauern mehrere Stunden.
- Zwischen Ponholz und Leonberg rutschte ein Werksbus - besetzt mit 25 Fahrgästen - gegen 6.40 Uhr in den Graben, dabei wurde niemand verletzt. Ein nachfolgender Bus konnte die Insassen aufnehmen. Nur wenige Meter weiter war ein 40-Tonnen-Lkw ebenfalls in den Graben gerutscht. Auch hier blieb es bei Blechschaden.
- Gegen 7 Uhr kam auf der St 2166, zwischen Weiden und Vohenstrauß ein mit Obst und Gemüse beladener Sattelzug ins Schleudern. Ein mit 13.000 Liter Heizöl beladener, entgegenkommender Tankzug musste deshalb abbremsen und ausweichen. Beide Fahrzeuge touchierten sich noch leicht und rutschten in die angrenzenden Böschungen. Der Fahrer des Tankzuges verletzte sich leicht. Nach der Bergung konnten beide Fahrzeuge ihre Fahrt fortsetzen.
Der Berufsverkehr und die widrigen Witterungsverhältnisse brachten es mit sich, dass es auf den Autobahnen aber auch den jeweiligen Ausweichstrecken zu teilweise kilometerlangen Staus und Verkehrsbehinderungen kam. Trotz der seit Wochen schon thematisierten „Winterreifenpflicht“ waren einige der Unfallbeteiligten noch mit Sommerreifen unterwegs.
29.11.10
neumarktonline: Traurige Winterstart-Bilanz