Wirken verstärken

Liebe Oberpfälzerinnen, liebe Oberpfälzer,

wie die meisten von Ihnen, werfe auch ich zum Jahreswechsel für den Bezirk Oberpfalz einen Blick auf das, was erreicht werden konnte, und insbesondere auf das, was uns in den kommenden Monaten beschäftigen und unsere Arbeit prägen wird. Dabei wird ein Aspekt deutlich: Der Bezirk Oberpfalz verstärkt sein Wirken – und zwar insbesondere in der Fläche.

Wie etwa im Kulturbereich: Es wird für den einzelnen in der schnellen und globalen Welt zunehmend schwieriger, die Flut der Nachrichten und Informationen einzuordnen und einen Überblick zu behalten. Umso wichtiger ist es, unsere eigenen Wurzeln zu kennen. Die Rückbesinnung auf die eigene Kultur und das regionale Brauchtum erfährt seit einiger Zeit eine gewisse Aufwertung. Nicht umsonst ist der Begriff „Heimat“ wieder in aller Munde und wird nicht gleichgesetzt mit antiquiertem Denken und Gefühlsduselei.

Auch die Oberpfalz hat eine reiche und vielfältige Kulturszene, die der Bezirk Oberpfalz mit seiner Kulturarbeit begleitet und dabei neue Anreize schafft. Ob Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen, Dirndlnähkurse, Volksmusikseminare oder Kindersingen – wir schaffen Identität. Das ohnehin schon reichhaltige Angebot der Bezirksheimatpflege soll im neuen Jahr noch weiter ausgebaut werden. Und wir wollen dieses Angebot verstärkt zu den Menschen in die Fläche bringen.


Dieser Gedanke, die Menschen vor Ort zu informieren und zu beraten, liegt auch einer ganz besonderen Neuerung dieses Jahres zugrunde: der Beratungsstelle Soziale Hilfen, die der Bezirk Oberpfalz geschaffen hat. Hier erhalten Sie Informationen zu allen Fragen rund um Eingliederungshilfe und Pflege, den Hauptaufgaben im Sozialbereich. Unsere Kunden müssen keine langen Fahrtzeiten nach Regensburg auf sich nehmen, sondern der Bezirk Oberpfalz kommt zu ihnen. Sie werden umfassend und kompetent vor Ort in den Landratsämtern und Städten beraten, wenn gewünscht sogar zu Hause. Dieser Dienst startete erfolgreich im Herbst, weitere Angebote folgen in den ersten Wochen des neuen Jahres.

Die umfassenden Zuständigkeiten – ambulant wie stationär – liegen nun seit diesem Jahr auch bei der Pflege bei den Bezirken. Die so genannten Verschiebebahnhöfe zwischen unterschiedlichen Behörden gehören damit der Vergangenheit an und der Leistungsempfänger erhält somit Hilfe aus einer Hand. Dies ist eine wirkliche Verbesserung für die Menschen.

Gerade im Bereich der Pflege warten auf unsere Gesellschaft aufgrund der demographischen Entwicklung in den nächsten Jahren besondere Herausforderungen. Doch bedeuten mehr pflegebedürftige Menschen zwingend mehr Alten- und Pflegeheime? Ich denke nicht. Vielmehr werden wir innovative Ideen bei den ambulanten Wohnformen wie etwa betreutes Wohnen und Wohngemeinschaften weiterverfolgen und die entsprechenden Angebote – gerade auch in ländlichen Bereichen – ausbauen.

Einen Paradigmenwechsel vollzieht das Bundesteilhabegesetz, das die Leistungen für Menschen mit Behinderung regelt: Wir werden diese noch personenzentrierter gestalten, d. h. die individuellen Bedürfnisse und Wünsche jedes behinderten Menschen werden genauer als bisher definiert. So erhält er künftig eine passgenaue Hilfeleistung – zugeschnitten auf seinen ganz persönlichen Bedarf.

Ein neues Angebot, das geradezu revolutionär sein wird, haben wir in diesem Jahr auf den Weg gebracht: den Krisendienst für Menschen, die sich in einer akuten psychischen Ausnahmesituation befinden. Ein solcher Dienst wird in jedem Bezirk eingerichtet und ergänzt die Hilfeangebote der Regelversorgung etwa durch niedergelassene Ärzte und in Klinken. Die erfahrenen Fachkräfte des Krisendiensts werden rund um die Uhr erreichbar sein, und auch sie kommen zu den Menschen, wenn dies erforderlich ist. Ich hoffe, dass dieser Dienst in der Oberpfalz im Laufe des Jahres 2019 seine Arbeit aufnehmen kann. Denn damit verbessern wir die medizinische und psychosoziale Versorgung der Oberpfälzer Bevölkerung ganz enorm.

Auch im Gesundheitsbereich ist der Bezirk Oberpfalz seit vielen Jahren wohnortnah unterwegs und baut sein psychiatrisches Angebot in der gesamten Oberpfalz stetig aus. 2018 konnten die neuen Räumlichkeiten der Außenstelle in Amberg bezogen werden, und die medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz bieten hier nun optimale Versorgung in den Bereichen Erwachsenenpsychiatrie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. Auch in den nächsten Jahren werden wir kräftig in die Außenstandorte Amberg, Cham und Weiden wie auch in die Standorte Regensburg, Wöllershof und Parsberg investieren.

Liebe Oberpfälzerinnen, liebe Oberpfälzer,
Sie erkennen an meinen Ausführungen: Der Bezirk Oberpfalz ist eine moderne Behörde, die neue Wege geht. Er bringt sein Angebot zu den Menschen vor Ort, er berät, hilft und unterstützt – egal ob im Kultur-, im Sozial- oder im Gesundheitsbereich. Ich kann Sie nur ermuntern: Nutzen Sie dieses Angebot und informieren Sie sich.

Der Bezirk Oberpfalz ist Partner der Menschen mit Behinderung und der sozial Schwachen und setzt sich für ihre Belange ein. Dabei muss klar sein: Menschenwürdiges Leben im Pflegefall und im Alter wie auch umfassende Teilhabe in der Gesellschaft und am Arbeitsleben gibt es nicht zum Nulltarif. Die Angebote und Leistungen kosten Geld. Aber es ist gut angelegtes Geld, denn es geht um unsere Mitmenschen mit Behinderung und mit Pflegebedarf.

Jeder von uns kann schnell in eine Hilfesituation kommen. Ein Unfall, eine Erkrankung, eine außergewöhnliche psychische Belastung können dazu führen, Empfänger von Gesundheits- und Sozialleistungen des Bezirks zu werden. In diesem Falle wünscht sich jeder, dass er die Hilfe erhält, die er benötigt. Und diese Hilfe gewährleistet der Bezirk Oberpfalz mit seinen über 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der gesamten Oberpfalz.

Mit dieser Zusicherung wünsche ich Ihnen ein gesundes, glückliches und friedvolles Neues Jahr!

Franz Löffler
Bezirkstagspräsident der Oberpfalz
01.01.19
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