Dealerbande geschnappt

Mittelfranken. Die bei der Kriminalpolizeiinspektion Ansbach installierte "EKO Darknet" hat eine internationale Drogenhändlerbande geschnappt. Die Ermittlungen führten zum größten Betäubungsmittelverfahren in der Geschichte der Ansbacher Kriminalpolizei.

Im Mai 2017 erlangten Ermittler des für Betäubungsmittelverstöße zuständigen Fachkommissariats der Ansbacher Kriminalpolizei Hinweise auf organsierten Handel mit Drogen im sogenannten "Darknet". Demnach wurden bei zunächst Unbekannten im "Darknet" Betäubungsmittel bestellt und diese dann über den Postweg versandt. Im weiteren Verlauf erließ die Staatsanwaltschaft Ansbach einen Postbeschlagnahmebeschluss für ein Postfach im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Am 17.Juni wurde daraufhin eine Paketlieferung mit etwa 1,5 Kilogramm Amphetamin und rund 1000 Ecstasy-Tabletten abgefangen und beschlagnahmt.

Durch umfangreiche kriminalpolizeiliche Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass sich der Absender des Paketes im Raum Dortmund aufhalten könnte. Daraufhin wurden die Ermittlungen in enger Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Dortmund und der Dortmunder Staatsanwaltschaft weitergeführt. Dabei gelang es, zwei tatverdächtige Männer (20 und 34 Jahre alt) zu identifizieren. Die beiden niederländischen Staatsbürger wurden am 18.Juli in Dortmund festgenommen. In diesem Zusammenhang wurde eine Vielzahl von Betäubungsmittel gefunden und beschlagnahmt.

Am 20.Juli erfolgte dann die Festnahme eines im Landkreis Weißenburg- Gunzenhausen wohnenden 32jährigen Deutschen. Der gab sich mit einem gefälschten Pass als österreichischer Staatsbürger aus. In der Wohnung des Mannes wurden ebenfalls umfangreiche Betäubungsmittel sowie eine Produktionsmaschine für Ecstasy-Tabletten beschlagnahmt.

Der 32jährige Mann wird verdächtigt, in knapp 600 Fällen mit etwa 13 Kilo Amphetamin, rund 11.000 Ecstasy-Tabletten und weiteren Betäubungsmittel gehandelt zu haben. Die kriminellen Gewinne wurden durch den Mann überwiegend in sogenannten "Bitcoins" generiert. Die Ansbacher Staatsanwaltschaft erließ gegen den Mann zudem einen Vermögensarrest in Höhe von 75.000 Euro.

Die weiteren Ermittlungen führten zur Festnahme von drei mutmaßlichen Abnehmern im Alter von 26, 28 und 29 Jahren aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Das größte Betäubungsmittelverfahren in der Geschichte der Ansbacher Kriminalpolizei führten die Ermittler in enger Abstimmung mit den Dortmunder Behörden und der Ansbacher Staatsanwaltschaft.

Gegen die sechs Tatverdächtigen wurden Haftbefehle erlassen. Insgesamt wurden 39 Kilogramm Amphetamin, 30.000 Ecstasy-Tabletten, 6,5 Kilogramm MDMA und 1,3 Kilogramm Kokain sichergestellt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die drei mutmaßlichen Händler in mehreren hundert Fällen Drogen, auch international, über Postpakete verschickten.
25.08.17
neumarktonline: Dealerbande geschnappt
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