"Keiner soll geschont werden"


Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke bei einem früheren Neujahrsempfang des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Eichstätt
Foto: Archiv/Anita Hirschbeck/pde
NEUMARKT. Der Diözesanrat fordert nach dem Finanz-Skandal im Bistum Eichstätt eine gründliche Neuordnung der kirchlichen Finanz-, Führungs- und Verwaltungsstrukturen im Bistum.

Bischof Gregor Maria Hanke stellte sich bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrates den Fragen der Mitglieder rund um die Finanzaffäre und bekräftigte seinen Entschluss zur rückhaltlosen Aufklärung der Vorfälle: „Ich will alles auf dem Tisch haben. Hier darf niemand geschont werden – auch ich nicht.“


Anfang Februar wurde bekannt, dass das Bistum gegen einen ehemaligen Mitarbeiter und seinen Geschäftspartner Strafanzeige eingereicht hat (wir berichteten mehrfach). Ihnen werden rechtswidrige Praktiken bei der Anlage des Diözesanvermögens vorgeworfen.

Der Diözesanrat forderte nun bei seiner Frühjahrsvollversammlung von Bischof Gregor Maria Hanke eine Kommission aus sachkundigen, ehrenamtlichen Gläubigen auf Ebene des Bistums, die sich in die Neuordnung der Finanz- und Verwaltungsstrukturen einbringt. Der Finanzskandal habe deutlich gemacht, dass eine gründliche Neuordnung der kirchlichen Finanz-, Führungs- und Verwaltungsstrukturen im Bistum überfällig sei.

Bischof Gregor Maria Hanke begrüßt diese Forderung: „Das ist Rückenwind für meine und unsere Ziele. Diese Idee der Kommission war ein gemeinsames Kind unserer vertrauensvollen Zusammenarbeit der letzten Wochen.“ Sie unterstütze die Zielrichtung der Transparenzoffensive des Bistums. Die Kommission sollte gemäß des Wunsches des Diözesanrates entsprechende Informations-, Anhörungs- und Mitwirkungsrechte bei der Gestaltung der Finanz- und Verwaltungsstrukturen der Diözese haben und so die breite und transparente Beteiligung aller Gläubiger bei der Verwendung kirchlicher Gelder auf diözesaner Ebene sicherstellen.

Als weitere Reaktion auf die Finanzaffäre im Bistum Eichstätt adressiert der Diözesanrat einen Antrag an das Landeskomitee der Katholiken in Bayern zur Errichtung eines Landeskirchensteuerrates, der auf Landesebene bei der Verwendung kirchlicher Gelder mitwirken soll. Außerdem fordert das Gremium eine demokratischere Legitimierung der Diözesansteuerausschüsse.
pde
18.03.18
Neumarkt: "Keiner soll geschont werden"
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