Bei "Fairtrade" anschieben


Ralf Mützel, Leiter des Amtes für Nachhaltigkeitsförderung der Stadt Neumarkt, Marina Malter, Projektmanagerin Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg, Dr. Roland Oeser, Bürgermeister der Stadt Schwabach und Sprecher des Initiativkreises Faire Metropolregion, Mareike Grytz, Projektmanagerin Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg sowie der Sprecher des Initiativkreises Faire Metropolregion und Eine Welt-Promotor Mittel- und Oberfranken West, Frank Braun

NEUMARKT. Die Stadt Neumarkt wieder einmal als Vorreiter: In der "Metropolregion Nürnberg" nimmt eine "Fairtrade"-Entwicklungsagentur ihre Arbeit auf.

Nachdem Neumarkt schon im Jahr 2009 als erste Stadt Bayerns mit der Ehrung "Fair-Trade-Stadt" ausgezeichnet wurde (wir berichteten) und die Metropolregion im letzten Jahr ähnliche Loreberen erntete (wir berichteten), soll jetzt weiter angeschoben werden.

Kein Zufall, daß ausgerechnet der Neumarkter Oberbürgermeister Thomas Thumann die Fairtrade-Pläne der Metropolregion verkündete: er gab in seiner Eigenschaft als politischer Sprecher des Forums Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung den Startschuss für die „Entwicklungsagentur Faire Metropolregion“.

Die Metropolregion Nürnberg startet mit einer Förderung von rund 460.000 Euro in die operative Phase des Projektes.

Ziel der Entwicklungsagentur ist es, in zwei Jahren Projektlaufzeit bis 2019 den Fairen Handel in der öffentlichen Beschaffung voran zu bringen, sagte Thumann beim Treffen des Initiativkreises Faire Metropolregion, das im Rahmen des Bio-Fach-Begleitmesse Stadt-Land-Bio in der Nürnberger Messe stattfand. Die Entwicklungsagentur werde daher vor allem Kommunen in der Metropolregion in Sachen nachhaltige Beschaffung beraten.


„Nach der Auszeichnung zur Fairtrade-Region ist dies nun der nächste logische Schritt in unseren Bemühungen um eine faire und nachhaltige Gesellschaft“, so Thomas Thumann. Der Anteil an fair gehandelten Produkten sei bislang gering. Wenn man bedenke, dass die Nachfrage der öffentlichen Hand ein Volumen von rund 350 Milliarden Euro jährlich und damit etwa 13 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts umfasst, sei das ein starker Hebel, sagte der Neumarkter OB. Man wolle der Verantwortung gerecht werden, indem man den Anteil an fair gehandelten Produkten in der Region erhöhe.

Eine zentrale Aufgabe im Projekt sei auch die Etablierung eines Fairtrade-Gipfels, der die wichtigsten Akteure und Multiplikatoren im Bereich Fairer Handel großräumig einlädt und an einen Tisch bringt, so Thumann weiter.

Die Hauptaufgabe der Entwicklungsagentur wird sowohl Netzwerkarbeit, wie auch die Beratung bestehender und die Gewinnung neuer Fairtrade-Kommunen sein. Zwei Projektmanager, die in der Geschäftsstelle der Metropolregion Nürnberg und im Amt für Nachhaltigkeitsförderung der Stadt Neumarkt angesiedelt werden, beraten Kommunen, bieten Fortbildungen für kommunale Mitarbeiter an und werden den Erfahrungsaustausch gewährleisten.

In der Metropolregion Nürnberg arbeiten zahlreiche Kommunen schon heute professionell an Strategien zu einer fairen Beschaffung. Konkrete Produkte sind beispielsweise Arbeitskleidung, Konferenzverpflegung, Sportgeräte und Baumaterialien wie Natursteine, hieß es. So hat beispielsweise Langenzenn fair produzierte Bauhofkleidung und Feuerwehruniformen bestellt, der Landkreis Nürnberger Land stattet seine Schulen mit Fairtrade-Fußbällen aus und alle 40 Fairtrade-Städte der Metropolregion bieten bei öffentlichen Sitzungen fair gehandelten Kaffee an.

Die Entwicklungsagentur Faire Metropolregion soll hier Information, Erfahrungsaustausch und Handreichungen für Kommunen erarbeiten. Darüber hinaus soll auch das öffentliche Bewusstsein für den Fairen Handel gestärkt und das Engagement der Metropolregion nach außen getragen werden.

Die Fördergelder für die Einrichtung der Entwicklungsagentur in der Metropolregion Nürnberg stammen aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und werden durch die Engagement Global GmbH für zwei Jahre bereitgestellt.
19.02.18
Neumarkt: Bei "Fairtrade" anschieben
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