...vor einem Jahr: Lämmer gestreichelt Drei Verletzte Arzt bedroht Rathaus schließt früher Geld für Sportvereine

Blumenwiese soll Bienen locken

NEUMARKT. Die Bienenproblematik ist in aller Munde. Jetzt hat der Bund Naturschutz im Landkreis Neumarkt eine größere Aktion in die Wege geleitet.

Auf den Wirtschaftsflächen eines Bio-Bauern in Holnstein sind große Blumenwiese, eine 300 Meter lange Hecke und sechs Meter breite Feldsäume geplant - um zu beobachten, wie blütenbestäubende Insekten das neue Blütenangebot nutzen.

Das Ergebnis wird natürlich erst im nächsten Jahr sichtbar werden, hieß es von den Naturschützern.

Bunte Wiesen mit Bienen und Schmetterlingen sind selten geworden in der landwirtschaftlichen Produktionsfläche. Dem will Biobauer Peter Meyer aus Holnstein mit einer neu angelegten Blumenwiese entgegentreten. Die Einsaat wurde inzwischen vorgenommen und nicht nur Peter Meyer ist gespannt, wie das Ergebnis im nächsten Jahr aussehen wird.


Auch die Neumarkter Kreisgruppe des Bundes Naturschutz verfolgt das Ergebnis mit großem Interesse, da sie dieses Vorhaben finanziell unterstützt hat. Für das Projekt konnte auch die Firma Klebl aus Neumarkt gewonnen werden, deren Unterstützung einen Beginn der Maßnahme bereits 2017 ermöglicht habe.

Nach einer intensiven Naturschutzberatung im Jahr 2016 wurde von Peter Meyer gemeinsam mit der Bioland-Naturschutzberaterin Katharina Schertler ein Plan für Naturschutzmaßnahmen auf den Wirtschaftsflächen des landwirtschaftlichen Betriebs erarbeitet. Dabei soll die "Heilige Lohe" auf der Hochfläche des Jura aufgewertet werden, da sie seit der Flurbereinigung arm ist an Strukturen und Landschaftselementen.

Geplant sind die Neuanlage einer über 300 Meter langen Hecke und die Schaffung von sechs Meter breiten Feldsäumen. Zur Erhaltung des Blütenreichtums sollen die Saumstreifen wiesenähnlich bewirtschaftet werden mit einer Mahd Ende Mai, Anfang Juni und einer zweiten im Frühherbst. Die gewählte Samenmischung ist auf den Lebensraum abgestimmt und die Aussaat bringt auch eine direkte Verbindung zwischen der neu angelegten Hecke und dem bestehenden Waldstück. Unterstützt wurde diese Maßnahme außerdem vom Projektmanagement "Öko-Modellregion" des Landkreises Neumarkt und dem Neumarkter Landschaftspflegeverband.

Zwei weitere Ackerflächen von anderen Biobauern können mit der Unterstützung des Bundes Naturschutz zusätzlich in blütenreiche Ackerränder verwandelt werden. Mit Spannung wird erwartet, wie schnell Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere blütenbestäubende Insekten das neue Blütenangebot nutzen und hier einen neuen Lebensraum finden werden.

Alfons Greiner vom Bund Naturschutz sagte, dass solche Aktionen wichtige Schritte sind, um Bienen und allen anderen bestäubenden Insekten wieder mehr Lebensraum zu geben. Es bleibe aber noch ein weiter Weg, bis Bienen wieder das Nahrungsangebot zur Verfügung haben, mit dem sie starke Völker bilden könnten und die teils dramatischen Einbußen der letzten Jahre ausgeglichen würden. Man wünsche sich hier eine Allianz von Landwirten, Hobbygärtnern und Kommunen, die viele ihrer Grünflächen in bunte Wiesen verwandeln könnten.

---

ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

ISSN 1614-2853 21. Jahrgang