Annette Widmann-Mauz (8.v.l.) besuchte das Neumarkter Klinikum
NEUMARKT. Die Pflegeberufe müssen attraktiver werden, hieß es bei einem Besuch der Gesundheitspolitikerin Annette Widmann-Mauz in Neumarkt.
Die Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium war auf Einladung von MdB Alois Karl ins Klinikum gekommen war, um mit Fachleuten das Gespräch zu suchen.
Vorausgegangen war ein Hintergrundgespräch über erste Erfahrungen mit dem Krankenhausstrukturgesetz, das der stellvertretende Neumarkter Klinik-Vorstand Alfons Bauer nicht bejubelte:
Landrat Willibald Gailler schilderte die Situation des Klinikums, das bislang noch in den Schwarzen Zahlen arbeitet.
Dennoch hätten die Kliniken des Landkreises mit den Standorten in Neumarkt und Parsberg mit Einnahmeverlusten zu kämpfen. Die würden sich voraussichtlich in den Jahren 2017 bis 2021 auf sechs Millionen Euro erhöhen.
Zudem sei eine Neuordnung der Vergütung für die ambulante Notfallversorgung in Krankenhäusern noch nicht geregelt. Auch hier summierten sich die jährlichen Deckungslücken in Neumarkt auf über eine Millionen Euro.
Der Leiter des Pflegedienstes, Bernhard Krautz, und der Leiter der Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum, Peter Bernsdorf, äußerten sich kritisch zur Ausbildung. Der generalistische Ansatz werde organisatorische Probleme aufwerfen und das Aus für einige Schulen bedeuten.
An den beiden Klinikstandorten Neumarkt und Parsberg müßten alleine, um die normale Fluktuation durch Renteneintritt, Mutterschutz oder Elternzeit abzugleichen, jährlich 35 Pflegekräfte neu eingestellt werden. Den zusätzlichen Bedarf, den die Kliniken des Landkreises Neumarkt durch stetig wachsende Behandlungszahlen und einer Ausweitung des Leistungsspektrums benötigten, sei dabei gar nicht eingerechnet Daher plane man eine Ausweitung der Ausbildungsplätze über die 108 aktuell vorhandenen hinaus.