NEUMARKT. Im ganz besonders von der Bauwirtschaft geprägten Landkreis Neumarkt ruft die Bau-Gewerkschaft zu einer Gedenkminute für die Opfer von Arbeitsunfällen und Berufserkrankungen auf.
Man wolle damit am Donnerstag, dem internationelen "Workers Memorial Day", ein Zeichen setzen für mehr Arbeitsschutz. Um 12 Uhr soll die Arbeit symbolisch für eine Minute ruhen.
Die IG Bauen-Agrar-Umwelt hat alle
Beschäftigte im Landkreis Neumarkt aufgerufen, am Donnerstag eine Gedenkminute für die Opfer von Arbeitsunfällen einzulegen. Um 12
Uhr soll auf Baustellen, in Betrieben und Büros der Menschen gedacht werden, die im
Arbeitsleben tödlich verunglückt oder berufsunfähig geworden sind, so die IG BAU
Oberpfalz.
„Mit der Gedenkminute wollen wir besonders auch an die erinnern, die in der Region
einen Arbeitsunfall hatten“, sagt IG BAU-Bezirkschef Stefan Königsberger. In Bayern
gab es nach Angaben der Gesetzlichen Unfallversicherung im Jahr 2014 allein im
Baugewerbe mehr als 21.000 Arbeitsunfälle – 14 davon waren tödlich. Jeder achte
Arbeitsunfall im Freistaat passierte damit auf einer Baustelle.
Der "Workers Memorial Day" sei zugleich ein Aufruf für besseren Arbeitsschutz, sagte
Königsberger: „Wer auf dem Bau, in der Landwirtschaft oder in der Gebäudereinigung
arbeitet, hat ein deutlich höheres Unfallrisiko. Durch die richtigen Schutzmaßnahmen
lässt sich das Risiko zwar nicht beseitigen, aber stark reduzieren.“ Hier stünden
insbesondere die Arbeitgeber in der Verantwortung, so die IG Bau.
Der "Workers Memorial Day" wurde erstmals 1984 in Kanada ausgerufen – als die
Gewerkschaft für Angestellte im öffentlichen Dienst dazu aufrief, der im Arbeitsleben
verstorbenen Mitarbeiter zu gedenken. Seitdem wird der Gedenktag am 28. April in
vielen Ländern begangen.