Flüchtlinge besucht

Mitglieder des Forums besuchten die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber

NEUMARKT. Das Interkulturelle Forum besuchte einen besonderen Ort: man lernte die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Neumarkt kennen.

Stadtrat und Integrationsbeauftragter Rainer Hortolani konnte rund 80 Mitglieder des Interkulturellen Forums zur Veranstaltung in der Einrichtung in der Eggenstraße begrüßen. Sie alle gehören dem Netzwerk Integration an, das aus Kirchenvertretern, Schulamt, Kindergärten, Schulen, Verbänden, Organisationen, der Freiwilligenagentur und dem Bürgerhaus sowie Einzelpersonen und Mitglieder des Stadtrates gebildet wird.


Tobias Beer von der Regierung der Oberpfalz empfing die Mitglieder des Forums und führte sie durch die Einrichtung. Dabei erläuterte er die Situation in der Aufnahmeeinrichtung. Er gab aber auch Informationen darüber, wie die Aufnahme und Unterbringung erfolgt, wie lange die Bewerber in Neumarkt sind und welche Besonderheiten es gibt.

Auch eine Führung durch die Einrichtung mit der Möglichkeit zu einzelnen Gesprächen mit den Bewohnern stand auf dem Programm. Dabei konnten die Mitglieder des Interkulturellen Forums auch die Kleiderkammer besichtigen, wo ihnen der Verein „Chancen statt Grenzen“ für Fragen zur Verfügung stand und auch um aktive Mithilfe warb.

Den Abschluss des Treffens des Interkulturellen Forums bildete eine Diskussion im Speisesaal über brennende Fragen der Flüchtlingssituation. Dekan Dr. Norbert Dennerlein und Monsignore Richard Distler lobten in dem Zusammenhang den „Neumarkter Weg“, bei dem es eine gute Vernetzung mit hohem ehrenamtlichen Engagement gebe. Der Leiter der Ausländerbehörde am Landratsamt, Lothar Kraus, konnte dazu aktuelle Zahlen für Stadt und Landkreis beisteuern und auch über die Gesetzesänderungen berichten, die in dieser Woche beschlossen worden sind.

Einig waren sich die Teilnehmer, dass in Neumarkt viel geschieht. Manche sahen allerdings ein gewisses Maß an fehlender Koordination und so wurde bedauert, dass es im Landkreis nicht beabsichtigt ist, eine solche Koordinierungsstelle einzurichten.

Die Vertreter von Caritas und Diakonie berichteten, dass zwei weitere Stellen in der Asylsozialberatung im Landkreis in Kürze ihre Tätigkeit aufnehmen werden (wir berichteten). Stadtrat Hortolani, der die Veranstaltung moderierte, fasste als Resümee zusammen, dass dieses Treffen des Interkulturellen Forums gerade zur rechten Zeit und am richtigen Ort sowie mit den richtigen Teilnehmern stattgefunden habe. Er sagte zu, dass die Anregungen aufgenommen und auch weitergeleitet werden sollen.

Auch er sieht Neumarkt auf einem guten Weg im Hinblick auf Integration und im Sinne einer guten, ausgeprägten Willkommenskultur in der Stadt. Nunmehr gelte es auch eine Strategie für eine gelingende Integrationskultur im Hinblick auf die Flüchtlinge zu entwickeln. Daher forderte er die Beteiligten auf, dass sie in ihrem Bemühen nicht nachlassen und sich weiter zum Wohle der neuen Mitbürger engagieren. Denn nur so, so glaubt er, seien die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.
05.10.15
Neumarkt: Flüchtlinge besucht
Telefon Redaktion


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