Künftig Gebührenbescheide


Roland Hadwiger und Walter Schardt-Pachner stellten das neue Sytem vor

NEUMARKT. Die alle Jahre wieder neu gekauften Müllmarken gehören ab nächstem Jahr im Landkreis Neumarkt der Vergangenheit an. Dann gibt es Gebührenbescheide.

Wer sich künftig auch noch für den Gebühreneinzug entscheidet, braucht sich voraussichtlich viele Jahre lang bei Müllgebühren um nichts mehr zu kümmern.

Mit dem neuen System werde es für die Bürger bei gleichbleibend günstigen Gebühren ab nächstes Jahr einfacher und bequemer, die Müllgebühren zu entrichten, sagte Landrat Willibald Gailler. Er stellte zusammen mit Sachgebietsleiter Roland Hadwiger und Abteilungsleiter Michael Gottschalk das neue Erhebungssystem für die Abfallgebühren im Landkreis ab 2016 vor.


Bisher wurden im Landkreis Neumarkt in langjähriger Tradition jedes Jahr an sämtliche Anschlusspflichtigen Müllmarken verkauft. Der Verkauf lief über die Banken und Sparkassen, über die Gemeindeverwaltungen und über das Landratsamt selbst. Diese pragmatische Methode des Gebühreneinzugs hat viele Jahre gut funktioniert, hieß es.

Die Rahmenbedingungen für den althergebrachten Müllmarkenverkauf hätten sich im Laufe der Zeit in vielfältiger Weise verändert und nach und nach immer mehr Erschwernisse und Nachteile mit sich gebracht. Bei den Banken und Sparkassen wandelte sich der simple Verkauf einer Müllmarke angeblich zu einem "anspruchsvollen Geschäftsvorfall".

Aber auch im Landratsamt stiegen die Anforderungen wegen des immer weiter entwickelten abfallwirtschaftlichen Systems kontinuierlich. War früher nur eine universelle Müllmarke im Umlauf, gibt es heute Marken für Restmülltonnen, Papiertonnen und Biotonnen in unterschiedlicher Größen und Konstellationen, wofür das bisher verwendete Software-Programm gar nicht ausgelegt war. Zusätzlich hätten Reglementierungen wie zum Beispiel die neue SEPA-Richtlinie den internen Verwaltungsaufwand massiv erhöht.

Aber auch viele Bürger hätten es als zunehmend lästig empfunden, sich Jahr für Jahr aufs Neue um die Müllmarken kümmern zu müssen.

Daher hat sich der Landkreis Neumarkt entschieden, das "altbewährte, aber nicht mehr optimale System" aufzugeben und stattdessen auf ein modernes Veranlagungssystem auf der Basis von Gebührenbescheiden umzustellen – eine Entscheidung, die übrigens schon alle bayerischen Landkreise aus ähnlichen Gründen Jahre früher getroffen haben.

Neben einer wesentlich effizienteren Bearbeitung im Landratsamt sollen auch die Landkreisbürger davon profitieren. Ab 2016 erhält jeder Haus- oder Wohnungseigentümer mit dem Versand des Gebührenbescheides alle notwendigen Müllmarken zugeschickt. Im Gegensatz zu früher gelten diese Müllmarken dauerhaft. Wer künftig auch von der Möglichkeit des Gebühreneinzugs Gebrauch macht, braucht sich somit meistens viele Jahre lang um nichts mehr zu kümmern, hieß es. Denn neue Müllmarken müssen erst dann versandt und aufgeklebt werden, wenn eine individuelle Änderung - wie zum Beispiel eine andere Mülltonnengröße - es erforderlich macht.

Außerdem könne sich jeder Bürger künftig seinen individuellen persönlichen Abfallkalender online erstellen lassen, hieß es.

Nach intensiven Vorarbeiten wird voraussichtlich in der letzten Augustwoche ein Anschreiben an alle Haus- und Wohnungsbesitzer versandt. Diesem Anschreiben ist außerdem ein Fragebogen beigefügt, der per Freiumschlag an das Landratsamt zurückgeschickt werden kann.
13.08.15
Neumarkt: Künftig Gebührenbescheide
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