„Öko-Branche stärken“


Vertreter der Lammsbräu und von Naturland trafen sich mit Europaabgeordnetem Albert Deß

NEUMARKT. Die Neufassung der EU-Öko-Verordnung darf auf keinen Fall zu Lasten der bayerischen Öko-Branche gehen.

Darüber waren sich die Generalbevollmächtige von Neumarkter Lammsbräu und AöL-Vorstand Susanne Horn und der Naturland-Präsidiumsvorsitzende Hans Hohenester mit dem Europaabgeordneten und agrarpolitischen Sprecher der EVP-Fraktion Albert Deß am Dienstag einig.


Der Europaabgeordnete besuchte auf Einladung von Neumarkter Lammsbräu und Naturland den Naturland-Hof Stephan in Seubersdorf. „Der Öko-Landbau leistet nicht nur einen unverzichtbaren gesellschaftlichen Beitrag, indem er für gesunde Böden, mehr Artenvielfalt und eine lebenswerte Umwelt sorgt, er schafft auch nachweislich Arbeitsplätze und eine nachhaltige Wertschöpfung in der Region“, so Hans Hohenester. „Lammsbräu und seine Erzeugergemeinschaft für ökologische Braurohstoffe EZÖB, zu der auch der Naturland Hof Stephan gehört, machen das seit über zwei Jahrzehnten absolut beispielhaft vor“, so Hohenester weiter.

Die positiven Entwicklungen der letzten 25 Jahre dürften jetzt nicht durch eine praxisuntaugliche Neufassung der EU-Öko-Verordnung gefährdet werden, warnte der Naturland-Präsidiumsvorsitzende. Statt beispielsweise die bewährte Prozesskontrolle des Öko-Landbaus aus konventionellem Denken heraus unnötig in Frage zu stellen, müsse der Öko-Landbau durch geeignete Maßnahmen weiter gestärkt werden, wie es der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner mit seinem Bio-Regio 2020 Programm vormache, so Hohenester.

„Nach dem leider in vielerlei Hinsicht untauglichen Vorschlag des EU-Agrarministerrats zur Neufassung der EU-Öko-Verordnung vom 16. Juni, ist jetzt das EU-Parlament gefordert“, ergänzt die Lammsbräu-Generalbevollmächtigte Horn. Das Parlament müsse jetzt auf Basis seines schon am 7. Mai vorgelegten Berichts einen gangbaren Weg finden, der der Öko-Branche in Bayern und ganz Europa nützt, anstatt sie unnötig auszubremsen. Wie dieser aussehen sollte, skizziert ein Zwölf-Punkte-Papier der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL), das Horn beim Austausch an die Gesprächspartner aus Politik und Öko-Branche übergab.

Ähnlich sieht das Albert Deß, Europaabgeordneter und agrarpolitischer Sprecher der EVP Fraktion: „Der Vorschlag der Kommission ist von Anfang an in die falsche Richtung gegangen. Ich teile hier die Besorgnis der Öko-Branche". Eine Überarbeitung der EU-Öko-Verordnung müsse das Ziel haben, den Öko-Landbau auch für die Zukunft auf eine stabile Basis zu stellen und für mehr Öko-Landbau und nicht für weniger zu sorgen.

Der Europaabgeordnete sagte deshalb zu, sich in Brüssel und Straßburg für eine praxisgerechte Neufassung der EU-Öko-Verordnung einzusetzen und dabei den Forderungen der Öko-Branche das nötige Gehör zu verschaffen.

Sollte es in den Verhandlungen von Rat und Parlament zur Revision der EU-Öko-Verordnung nicht gelingen, den Rechtsrahmen für die Öko-Landwirtschaft praxistauglich weiterzuentwickeln, müsse aber auch ein vorrübergehender Abbruch der Verhandlungen eine Option sein, so die Vertreter von Naturland und Lammsbräu.
11.08.15
Neumarkt: „Öko-Branche stärken“
Telefon Redaktion


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