Der Jüdische Friedhof

NEUMARKT. Hans Georg Hirn, Kulturpreisträger der Stadt Neumarkt und Verfasser des Buches „Jüdisches Leben in Neumarkt und Sulzbürg“ führt am Sonntag ab 15.30 Uhr alle Interessierten über den Jüdischen Friedhof in Sulzbürg.

Treffpunkt ist am Eingangstor.

Der Sulzbürger Friedhof wurde um 1435 von der jüdischen Gemeinde angelegt, die seit etwa 1300 im Ort existierte. Man erreicht den Friedhof vom Landlmuseum her über die Engelgasse. Der Friedhof, mit einer Fläche von fast 4000 Quadratmetern enthält drei Grabfelder.


Der älteste Teil liegt auf einem unebenen, felsigen Gelände. Die jüngeren Gräber liegen in einer Bodensenke. Um 1855 und 1905 wurde der Friedhof erweitert, weil der vorhandene Platz für neue Gräber nicht ausreichte. Ein Grund war die Tatsache, dass die verstorbenen Mitglieder der jüdischen Gemeinde Neumarkt, die seit 1868 existierte, wegen eines fehlenden Friedhofs in Neumarkt in Sulzbürg bestattet wurden.

Der älteste heute noch erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1656, der letzte Grabstein ist der von Johanna Wertheimer, die am 25 April 1938 starb. Wie in vielen anderen Orten Deutschlands wurde auch der jüdische Friedhof in Sulzbürg im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht (9./10. November 1938) geschändet. Danach gab es keine Beerdigung mehr, der Friedhof wurde geschlossen. 1942 wurden die letzten jüdischen Bürger aus Sulzbürg deportiert.

Nach Kriegsende entstand kein jüdisches Leben mehr in Sulzbürg. Daher mussten Sulzbürger Einwohner auf den Befehl der amerikanischen Besatzungsmacht die umgeworfenen Grabsteine wieder aufrichten.

Hans Georg Hirn gibt bei der Begehung weitere interessante Details aus der Geschichte des Friedhofs weiter. Veranstalter ist das Evangelische Bildungswerk Neumarkt, der Teilnehmerbeitrag beträgt 3 Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
17.06.15
Neumarkt: Der Jüdische Friedhof
Telefon Redaktion


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