Daniel Seidler, Paul Keckl und Tim Poulet erreichten einen vierten Platz
Fotos: Archiv
NEUMARKT. Ein Schüler des Neumarkter WGG und drei Pfleiderer- und Europoles-Mitarbeiter sind unter den Bundessiegern bei Jugend forscht (wir berichteten bereits kurz).
Daniel Seidler (18) von Pfleiderer, Paul Keckl (18) von Europoles und Tim Poulet (17) von Pfleiderer erhielten den mit 1000 Euro dotierten vierten Preis im Fachgebiet Arbeitswelt von Bundesministerin Andrea Nahles überreicht. Sie fanden das Thema für ihr Forschungsprojekt
in ihren Ausbildungsbetrieben. Dort
werden große Metallteile mithilfe von
sogenannten Schlagzahlen, Stempeln aus
Werkzeugstahl, nummeriert. Dabei schlägt
man mit einem Hammer auf die Schlagzahl,
die mit der Hand festgehalten wird. Da dies
nicht ungefährlich ist, entwickelten die Jungforscher
eine spezielle Schlagzahlenpistole.
Das Prinzip: Durch einen Pneumatikzylinder
wird ein Gewicht beschleunigt, das dann auf
die Schlagzahl trifft. Die Schlagzahlen sind
in einer Revolvertrommel am Ausgang der
Pistole angebracht, sodass man die benötige
Zahl auswählen kann. Mit der Schlagzahlenpistole
haben die Jungforscher ein sicheres
und unkompliziertes Arbeitsgerät geschaffen, hieß es von der Jury.
Der WGG-Schüler Thomas Lindner (20) konnte im Beeich Biologie den mit 500 Euro dotierten Werner-Rathmayer-Preis für Zoologie entgegennehmen.
Er erforschte dabei ausgiebig den Endlerguppy, einen kleinen, eher unscheinbaren
Fisch aus den Tropen, der erst
2005 entdeckt wurde. Das Besondere an
Poecilia wingei: Bei der Partnerwahl verlässt
sich der Fisch nicht auf den eigenen Instinkt,
sondern darauf, welches Männchen oder
Weibchen andere Artgenossen auswählen.
Diesen Nachahmungseffekt nahm Thomas
Lindner ganz genau unter die Lupe. Er beobachtete
21 weibliche Endlerguppys in einem
umgebauten Aquarium bei der Partnerwahl.
Das Ergebnis: Die meisten Versuchstiere umschwärmten
das Männchen, das sie vorher
gemeinsam mit einem anderen Weibchen
beobachten konnten. In den Versuchen ohne
den Einsatz eines sogenannten Modellweibchens
entschieden sich die Fische auch für
andere Partner.
Die Neumarkter wurden zusammen mit Deutschlands besten Nachwuchswissenschaftler am Samstag in Anwesenheit von Bundespräsident Joachim Gauck, Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und des Vorstandsvorsitzenden der BASF Dr. Kurt Bock in Ludwigshafen ausgezeichnet.
Der bayerische Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich, Thomas Lindner und ein Vertreter des Sponsors