Bei diesem Unfall wurde ein Ehepaar schwer verletzt
Foto:Polizei
Unfallzahlen im Landkreis aus dem letzten zehn Jahren
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NEUMARKT. Die Zahl der Verkehrs-Toten im Landkreis Neumarkt hat sich im letzten Jahr glatt auf vier halbiert und liegt auf einem historischen Tiefstand. Auch im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz sank die Zahl der tödlichen Unfälle dramatisch.
Der Landkreis Neumarkt hatte bis in den Oktober hinein statistisch sogar eine völlig "saubere Weste": ein verunglückter Motorradfahrer bei Dietfurt war der erste Verkehrstote des Jahres (wir berichteten). Rabenschwarz gestaltete sich dann der letzte Monat des Jahres: am 4. Dezember verunglückte bei Stauf ein Roller-fahrer tödlich (wir berichteten), kurz vor Weihnachten starb bei Berg eine Fußgängerin (wir berichteten) und in der Nacht zum Heiligen Abend kam ein Autofahrer bei einem Auffahrunfall auf der Neumarkter Stadtumgehung ums Leben (wir berichteten).
So tragisch diese Unfälle auch sind: im Vergleich zu den Vorjahren freut man sich bei der Polizei über einen dramatischen Rückgang der Zahlen. Im Vorjahr - mit bereits sehr niedrigen Zahlen - kamen acht Menschen bei Verkehrsunfällen im Landkreis Neumarkt ums Leben, im Jahr 2011 waren es nicht weniger als 20.
Außerdem starb im Landkreis Neumarkt im letzten Jahr ein Autofahrer während der Fahrt an einem Herzinfarkt. Insgesamt wurden im letzten Jahr bei Verkehrsunfällen 585 Menschen verletzt, davon 119 schwer.
Zahl der Verkehrsunfälle in der Oberpfalz
Unfälle mit Personenschäden in der Oberpfalz
Unfallursachen in der Oberpfalz
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Auch Oberpfalzweit freut man sich über gesunkene Zahlen: 61 Menschen starben auf oberpfälzer Straßen im letzten Jahr - so wenig wie nie seit Einführung der Statistik im Jahr 1954.
Die Gesamtzahl der registrierten Verkehrsunfälle in der Oberpfalz war auch im
vergangenen Jahr rückläufig. So sank die Zahl das zweite Mal in Folge und zwar von
31.736 auf 31.648.
Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sank von 4.401 im Jahr 2013 auf nunmehr
4392 im vergangenen Jahr.
Der letzte tödliche Schulwegunfall liegt nun bereits neun Jahre zurück, hieß es von der Polizei bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen. Die
Verkehrsunfälle mit Kindern haben im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz im vergangenen
Jahr um 11,3 Prozent auf 276 abgenommen. Verletzt wurden im abgelaufenen Jahr 292
Kinder, im Jahr 2013 waren es noch 342. Dies stellt einen Rückgang um 14,6 Prozent dar.
Führt man den Langzeitvergleich mit dem Jahr 2005 ins Feld, liest sich die Statistik
noch positiver. Die Zahl von Verkehrsunfällen mit Kindern gingen in diesem Zeitraum
um 26,4 Prozent und die der verletzten Kinder um 27,5 Prozent zurück.
Alkoholunfälle
Auch im Bereich der Alkoholunfälle setzte sich der positive Trend des letzten Jahres
fort. Wurden im Jahr 2013 444 Unfälle dieser Art registriert, waren es im
abgelaufenen Jahr 427. In 190 Fällen wurden Personen verletzt, dies ist im Vergleich
zum Jahr 2013 ein Rückgang um 5,9 Prozent. Acht Personen wurden getötet, in 2013
waren es neun.
Drogenunfälle
Die Bilanz bei Verkehrsunfällen unter Drogeneinfluss fällt besser als im Vorjahr aus.
25 Autofahrer verursachten Unfälle unter Drogen, dies sind 21,9 Prozent weniger als im
Jahr 2013. Das Polizeipräsidium Oberpfalz führt in diesem Bereich gezielt
Kontrollaktionen durch und nutzt dabei intensiv Drogenvortestgeräte. Dies dürfte
mitausschlaggebend dafür sein, dass seit dem Jahr 2005 die Drogenunfälle um 28,6
Prozent gesunken sind.
Geschwindigkeitsunfälle
Insgesamt wurden im Verlauf des letzten Jahres 1018 Verkehrsunfälle registriert, bei
denen die Geschwindigkeit Unfallursache war. Im Jahr 2013 waren es noch 1162.
Während 2013 noch 21 Personen bei Geschwindigkeitsunfällen starben, ging die
Zahl 2014 auf 9 Personen oder um 57,1 Prozent zurück. Auch bei den Verletzten
reduzierte sich die Zahl deutlich, von 740 im Jahr 2013 auf 647 im abgelaufenen
Jahr.
„Junge Erwachsene“
Bei den sogenannten „jungen Erwachsenen“ handelt es sich um Personen im Alter von 18 bis
24 Jahren. Auch in diesem Bereich setzte sich erfreulicherweise der Trend der
letzten Jahre fort. So sank die Zahl der Unfälle um 5,7 Prozent auf 2986. Bereits im Jahr 2013 war ein
Rückgang um 6,9 Prozent feststellbar. Auch die Zahl der Getöteten verringerte sich von
sieben auf sechs.
„Senioren“
Bei Senioren spricht man von Personen ab dem 65. Lebensjahr. Die Zahl der Unfälle
lag mit 2024 etwas über der Zahl von 2013. Hier waren es 2012. 15 Senioren erlitten
tödliche Verletzungen, 2013 waren es noch 20.
Unfälle mit Fahrradfahrern
Die Zahl der Unfälle, an denen Fahrradfahrer beteiligt waren, ging 2014 um 1,0 Prozent auf
871 zurück. Die Zahl der getöteten Radler sank von sechs auf fünf. 773 Radler
trugen Verletzungen davon. 2013 waren es noch 804, ein Rückgang um 3,9 Prozent.
Hauptunfallursachen
Den höchsten Anteil an den Hauptunfallursachen stellten im vergangenen Jahr
Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren sowie Ein- und Anfahren mit
12,7 Prozent dar. Zu hohe Geschwindigkeit und Alkoholeinfluss sind lediglich in 3,7 Prozent
Unfallursache. Trotz dieses relativ kleinen Anteils wurden dennoch 17 Personen
(Geschwindigkeit: 9, Alkohol: 8) getötet. Dies bedeutet, dass nahezu jeder dritte
Verkehrstote ein Opfer dieser Unfallursachen wurde. Aus diesem Grund wird das
Polizeipräsidium Oberpfalz seine Anstrengungen zur Bekämpfung, Aufklärung und
Überwachung dieser Deliktsbereiche fortsetzen, hieß es.
Verkehrsüberwachung
Im Jahr 2014 wurden bei Geschwindigkeitsmessungen mit technischen Großgeräten
und Laserhandmessgeräten im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz 19280 Anzeigen erstattet
und 45139 Verwarnungen erteilt. Der Großteil der Beanstandungen bewegte sich im
Bereich einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 11 bis 15 Stundenkilometer.