"Schrecken und Entsetzen"

NEUMARKT. Naturschützer haben gegen den Ortsumgehungs-Plan in Seubersdorf geklagt. Jetzt bat der Bürgermeister darum, die Klage zurückzunehmen.


"Mit Schrecken und Entsetzen" habe er von der Klage des Bund Naturschutz erfahren, schreibt Bürgermeister Eduard Meier an den Vorsitzenden des BUND Naturschutz in Bayern und des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Prof. Dr. Hubert Weiger.

neumarktonline veröffentlicht das Schreiben im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hubert Weiger,

seit vielen Jahren bemüht sich die Gemeinde Seubersdorf darum, eine Ortsumgehung zu erhalten. Bereits in den 60er und 90er-Jahren gab es Pläne hierzu, welche jedoch aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden konnten.

Nunmehr hat es die Gemeinde erreicht, dass auch die staatlichen Stellen sich für eine Ortsumgehung aussprechen und eine entsprechende Planung in einem Planfeststellungs-beschluss mündeten. Dieser Beschluss stammt vom 17. Dezember 2014 und wurde von mir und der Gemeinde und ihren Bürger sehr positiv aufgenommen.

Mit Schrecken und Entsetzen habe ich nun feststellen müssen, dass der Bund Naturschutz hiergegen Klage erhoben hat. Ich möchte Ihnen mit diesem Schreiben die wesentlichen Gründe für die Ortsumgehung darlegen und Sie eindringlich darum bitten, die Klage zurückzunehmen.

Einer der wesentlichen und drängendsten Gründe für die Ortsumgehung ist der geplante Ausbau dieses Straßenabschnitts nach den Vorgaben der RiStWag. Die Bundesstraße 8 berührt im westlichen Teil der Ausbaumaßnahme das Seubersdorfer Wasserschutzgebiet und stellt mit dem vorhandenen Verkehr eine ständige Bedrohung für das Seubersdorfer Trinkwasser dar. Gerade die Seubersdorfer Bürger sind froh und stolz darauf, noch eine eigene kommunale Trinkwasserversorgung zu haben welche vor rund 10 Jahren mit einem hohen finanziellen Aufwand ausgebaut und saniert wurde. Der Ausbau der B8 würde hier so erfolgen, dass auch bei Unfällen das Trinkwasser bestmöglich geschützt wäre und dient der Sicherung der kommunalen Wasserversorgung.

Ein weiterer wichtiger Punkt wäre die deutliche Verringerung des Verkehrs in Seubersdorf. Ein geringerer Verkehr bedeutet nicht nur eine Verringerung des Gefährdungspotentials bei der Querung der Ortsdurchfahrt sondern auch weniger Lärm und Abgase durch weniger Durchgangsverkehr.

Auch unsere Ortschaft Schnufenhofen würde von der geplanten Ortsumgehung erheblich profitieren. Bisher wird der Schwerlastumleitungsverkehr durch Schnufenhofen geführt.

Künftig könnten diese Fahrzeuge die Ortsumgehung benutzen und auf der Bundesstraße bleiben. Auch hier sind vorgemachten Ausführungen zutreffend.

Nicht vergessen werden sollte auch die Mehrheitsentscheidung der Seubersdorfer Bürger. In einem demokratischen Bürgerentscheid hat sich die Mehrheit unserer Bürger für diese Ortsumfahrung ausgesprochen. Die damaligen Bedenken waren unter anderem der verstärkte Verkehr an der sogenannten Eichenhofener Siedlung und der damit verbunden Verkehr. Diesen Bedenken hat die Regierung und das Straßenbauamt dadurch Rechnung getragen, daß hier ein verstärkter Lärmschutz mittels Lärmschutzwänden gebaut wird. In Erwartung des raschen Baubeginns sind auch schon die ersten Ausgleichsmaßnahmen begonnen worden.

Wie Sie sehen, sind dies wesentliche Gründe, welche für die Ortsumfahrung und eine rasche Umsetzung sprechen.

Ich möchte Sie deshalb dringend darum bitten, die Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss zurückzunehmen, da nur dann eine rasche Umsetzung der Ortsumgehung erfolgen kann.

In der Hoffnung, dass Sie und der Bund Naturschutz Ihre Klage nochmals überdenken,

mit freundlichen Grüßen

Eduard Meier
1.Bürgermeister

28.01.15
Neumarkt: "Schrecken und Entsetzen"
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