Biber und Berufsschüler


Landrat Gailler und der Kreis-Vorstand des Bayerischen Bauernverbandes trafen sich zum Gespräch

NEUMARKT. Die Anforderungen seitens des Landratsamtes gingen oft weit über das hinaus, was für die Landwirtschaft nachvollziehbar erscheine. Das und viele andere Probleme wurden Landrat Willibald Gailler unter die Nase gerieben, als er sich den Fragen von Bauern stellte.

Gailler und der Kreis-Vorstand des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) unter der Leitung von Kreisobmann Martin Schmid und Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck hatten sich an einen gemeinsamen Tisch gesetzt. Dabei ging es unter anderem um die Berührungspunkte zwischen Landwirtschaft und der Kreisverwaltung.


Kreisobmann Schmid sprach gleich die Probleme bei der Ausweisung von Wasserschutzgebieten an. Die Einschränkungen würden landwirtschaftliche Betriebe und besonders auch Biobetriebe betreffen. Landrat Gailler sagte zunächst, dass die mit der Heimat und dem Boden verwurzelte Landwirtschaft eine große Wirtschaftskraft habe. Zu den Wasserschutzgebieten kündigte Gailler an, dass auf Veranlassung der Regierung der Oberpfalz bis Ende 2015 noch die Verfahren für acht Wasserschutzgebiete mit hoher Priorität und ab 2015 weitere fünf Schutzgebiete eingeleitet werden sollen.

Die BBV-Kreisvorstandsmitglieder baten bei dem Gespräch den Landrat um Unterstützung, die Fachstufenschüler der landwirtschaftlichen Berufsausbildung von der Blockbeschulung in Neunburg vorm Wald wieder nach Neumarkt in die Berufsschule zurückzuholen. „Wenn sich der derzeitige sehr positive Trend steigender Auszubildenden weiter stabilisiert, mache ich hier meinen Einfluss geltend“, sicherte Gailler zu.

Stellvertretender Kreisobmann Michael Gruber schilderte die Probleme, die durch Biberschäden in landwirtschaftlichen Nutzflächen entstehen, zum Beispiel durch Vernässung wegen aufstauender Biberdämme.

Nach Meinung der Kreisvorstandsmitglieder gingen die Vorstellungen und Anforderungen seitens des Landratsamtes oft weit über das hinaus, was für die Landwirtschaft nachvollziehbar erscheine. Aus Sicht des Bauernverbandes müsse der Entscheidungsspielraum hier deutlich ausgeweitet und ausgenutzt werden. „Naturschutz gehe nur mit der Landwirtschaft und nicht gegen die Landwirtschaft“, so Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck. „Viele Geschädigte sind frustriert von der umständlichen und oft unzureichenden Schadensabwicklung“, bestätigte Geschäftsführer Thomas Bayerl.

Landrat Gailler signalisierte hier ebenfalls Gesprächsbereitschaft. „Wir wollen für die Leute da sein“, so Gailler. Weitere Themen bei der Aussprache waren die Gleichstromtrasse und eventuelle Ausgleichsflächen, die aktuellen Planungen bei Windkraft und auch das Handelsabkommen TTIP.

Sieglinde Hollweck bedankte sich in ihrem Schlusswort dafür, dass bei Landrat Gailler der Zusammenarbeit mit dem Bauernverband und der Landwirtschaftsverwaltung ein "hoher Stellenwert" zukomme. Auch der Vorschlag des Landrats zu einem Gespräch mit dem Imkerverein, werde gerne angenommen, sagte Hollweck.

Gailler sicherte zu, "keine Politik vom grünen Tisch aus" zu machen und bot jederzeit Gesprächsbereitschaft an, nicht nur bei Problemfällen.
30.10.14
Neumarkt: Biber und Berufsschüler
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