Ausverkaufte Kneipenbühne


Melanie Dekker
NEUMARKT. Melanie Dekker, Singer und Songwriterin aus Vancouver (Kanada), überzeugte in der ausverkauften Oberweilinger Kneipenbühne das Publikum mit Liedern vorwiegend aus ihrem neuen Album „Distant Star“.

Ein hitverdächtiger Song folgte auf den nächsten und die sympathische Sängerin bestach und begeisterte nicht nur mit wunderschönen Melodien, sondern auch mit Texten, die Hand und Fuß haben, die von Herzen kommen und den Verstand niemals außen vor lassen. Zwischen den Songs hatte sie charmante, kurzweilige Geschichten zu erzählen, die oft überraschend, stets voller Humor aber immer glaubwürdig waren.

Ihre Intonation: traumhaft sicher; ihre Stimme: so etwas wie Schokolade für die Ohren, ihr Gitarrenspiel: in perfektem Groove. Da hätte es bestimmt fast jeden vom Stuhl gerissen, wenn nur Platz zum Tanzen gewesen wäre.


Melanie Dekker alleine erwies sich schon als Offenbarung. Ihre Begleitmusiker, die sich stets auf Augenhöhe mit ihr befanden, taten ein Übriges. Da war zunächst einmal kein geringerer als David Sinclair, der jahrelang mit k.d. lang tourte und in Kanada als begehrter Studiomusiker arbeitet. Seine Gitarrensolos, sowohl auf der akustischen wie auf der elektrischen Gitarre waren zum Niederknien schön, weil ebenso gefühlvoll und perfekt wie geschmackvoll und sparsam eingesetzt und deshalb so eindringlich; und dann sang er über den Mann, der das Blei ins Benzin und das FCKW in die Kühlschränke brachte und zeigte mit diesem Bravourstück, dass der Blues – denn den beherrscht er wie selten ein Weißer – nicht unbedingt spätpubertäres Geschwätz übers Allein-gelassen-werden beinhalten muss.

Keyboarder Sven Rowoldt, einer, der so melancholisch schauen kann wie einst Peter Berendt von „Trio“, hatte es faustdick hinter den Ohren, gab mit hinreißendem Humor und oft im hessischen Dialekt den Übersetzer, um im nächsten Moment stets den perfekten Sound zu kreieren und brillante Soli einzustreuen.

Als Gast schließlich setzte der Percussion-Spieler Frank Hauck Glanzpunkte und Farbtupfer. Er bat vor ein paar Tagen – während eines Konzertes bei der aktuellen Dekker-Tour – darum, ein Stück mitspielen zu dürfen und überzeugte auf einen Schlag den Rest der Mannschaft: ohne zu zögern luden Melanie und ihre beiden Mitmusiker ihn ein, bei den folgenden Konzerten mitzuwirken: eine rundum richtige Entscheidung.

Im Zugabeteil zeigte Melanie Dekker schließlich, dass sie auch wunderschön Klavier spielen kann und streute bei dem melancholischen „What a fool am I to believe you could be my man“ sentimentale Gefühle unter die Zuhörer.
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29.09.14
Neumarkt: Ausverkaufte Kneipenbühne
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