Auch "Juradistl" ausgezeichnet


Stellvertretender Landrat Helmut Himmler nahm in Rieden die Auszeichnung für den Landkreis Neumarkt und den Landschaftspflegeverband Neumarkt aus der Hand von UN-Dekade-Botschafter Willi Weitzel entgegen

NEUMARKT. Essen für den Naturschutz - trotz gewagtem Ansatz wurde das Unternehmen "Juradistl" jetzt als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet.

Damit würdigte man von höchster Stelle die Bemühungen um die Biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura.

Im Jahr 2009 initiierten die Landschaftspflegeverbände Amberg-Sulzbach, Neumarkt, Regensburg und Schwandorf gemeinsam mit der Regierung der Oberpfalz eines der größten bayerischen Naturschutzprojekte der vergangenen Jahre: „Juradistl – Biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura“. Ausgangspunkt war die zentrale Erkenntnis aus zuvor durchgeführten kleineren Naturschutzprojekten.


Für den dringend notwendigen Verbund von Trocken- und Feuchtlebensräumen benötigte man einen auf den gesamten Naturraum "Mittlere Frankenalb" bezogenen Ansatz. Gleichzeitig wird damit die Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern, die der Bayerische Ministerrat 2008 beschlossen hat, umgesetzt. Ziel ist es, gefährdete Tier- und Pflanzenarten im Oberpfälzer Jura zu schützen.

Ein wesentliches Element im Aufbau des Biotopverbundes war die Entwicklung der regionalen Naturschutzmarke „Juradistl“. Der Grundgedanke dabei ist ein nutzungsorientierter Ansatz in der Naturschutzarbeit. Da der Biotopverbund – mit der dazugehörigen reichen Artenausstattung – in hohem Maße von extensiven Bewirtschaftungsformen abhängt, müssen die dabei erzeugten Produkte mit Aufpreis und besonderem Image am Markt positioniert werden.

Gestartet wurde im Jahr 2004 mit der Vermarktung von Lammfleisch unter dem Namen Juradistl-Lamm. Im September 2011 startete mit Juradistl-Weiderind die Vermarktung von Weiderindern, die extensiv und naturschutzfachlichen Anforderungen entsprechend gehalten werden.

Derzeit wird der Erhalt wertvoller Streuobstbestände der Region unter der Markenvariante Juradistl-Streuobst vorbereitet. Aktuell ist ein Projektschwerpunkt der Erhalt von naturschutzfachlich wertvoller Streuobstbestände in der Region. Deshalb gibt es seit 2013 in der Markenfamilie Juradistl in Zusammenarbeit mit einer Kelterei und einer Brauerei ein drittes Produkt, die Juradistl-Apfelschorle.

Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum 2011 bis 2020 zur "UN-Dekade Biologische Vielfalt" ausgerufen. Ziel dabei ist es, dass mehr Menschen für den Erhalt der biologischen Vielfalt sensibilisiert werden sollen.

Deutschland und die Bundesländer unterstützen diese Bemühungen zum Beispiel durch eigene Biodiversitätsstrategien. Eine Maßnahme dazu ist der Wettbewerb "UN-Dekade-Projekt" , der im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) durchgeführt wird.

Durch das Auszeichnen von Projekten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt von 2011 bis 2020 soll der Wert und die gesellschaftliche Verantwortung für den Schutz und die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile gefördert werden, hieß es. Die Auszeichnung wurde durch den UN-Dekade-Botschafter Willi Weitzel übergeben, der aus der Kindersendung "Willi wills wissen" bekannt ist.


Umweltschutz geht durch den Magen: hier bei einem Koch- und Zerlegekurs für das Juradistl-Lamm
Foto: Archiv
24.07.14
Neumarkt: Auch "Juradistl" ausgezeichnet
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