Ärger und Wut steigen


Der Widerstand gegen die Stromtrassen-Pläne wird nicht geringer - hier eine Protestveranstaltung der "BI Schwarzachtal"
Foto:Archiv
NEUMARKT. Der Widerstand gegen die geplante Stromtrasse steigt, heißt es von der SPD-Kreistagsfraktion. "Widersprüchliche Verlautbarungen" der Staatsregierung würden den Ärger und die Wut in den von der "Monstertrasse" bedrohten Regionen nur weiter anheizen.

Die SPD im Landkreis wendet sich weiter entschieden gegen die geplante Süd-Ost-Gleichstrompassage, welche quer durch den Landkreis Neumarkt führen könnte, hieß es bei der letzten Sitzung. Bürgermeister Helmut Himmler informierte die Fraktion und Neumarkts Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger von einer Gesrächsrunde mit Landräten und Bürgermeistern in Ebermannsdorf im Landkreis Amberg-Sulzbach, zu der Landrat Richard Reisinger geladen hatte.


In den ostbayerischen Landkreisen und deren Kommunen sei man besorgt, dass die sogenannte Süd-Ost-Passage wegen des anhaltenden Widerstandes nunmehr geändert werden könnte und die Alternativtrasse in Ostbayern zur Vorzugstrasse werden könnte.

Auch der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab sei in Ebermannsdorf gewesen und habe über den gegründeten Verein "Kommunen gegen die Gleichstrompassage Süd-Ost e.V." informiert. Inzwischen seien 40 Kommunen Mitglieder im Verein und man repräsentiere 220.000 Bürger.

Er habe - so Himmler - auf die "widersprüchlichen Verlautbarungen" der bayerischen Staatsregierung hingewiesen, denn nach der strikten Ablehnung vor der Kommunal- und Europawahl heiße es nunmehr, die Trasse käme "nicht so wie geplant". Die Informationspolitik sei eher eine "wirre Desinformation der Öffentlichkeit", sagte Himmler. Dementsprechend steige auch der Ärger und die Wut in den von der "Monstertrasse" bedrohten Regionen.

Die Position der Gemeinden und Bürgerinitiativen bleibe klar und unmißverständlich. Die Notwendigkeit der HGÜ-Leitung "mit gigantischen Ausmaßen" sei weder belegt noch nachgewiesen und "ein Projekt der Braunkohle- und Finanzwirtschaft mit einer garantierten Rendite von gut neun Prozent auf das investierte Kapital".

Die Regionen müßten jetzt solidarisch zusammenstehen und dürften sich nicht auseinanderdividieren lassen in der Hoffnung, die Trasse könne von diesem in einen anderen Landkreis verschoben werden. Die Region Nordbayern dürfe nicht zum "Verlierer der sogenannten Energiewende" werden und zum "Transitraum für einen gigantischen europäischen Stromhandel zwischen der Ukraine und Portugal". Diese Gefahr bestehe durchaus.

Konsens der Veranstaltung sei nach Aussagen Himmlers gewesen, dass Gemeinden und Landkreise im Gebiet der Vorzugstrasse mitsamt der Alternativtrasse dem Verein "Kommunen gegen die Gleichstrompassage Süd-Ost e.V." beitreten und den Widerstand gegen das "nicht akzeptable Projekt" in ganz Ober- und Mittelfranken, der Oberpfalz und Schwaben verstärken sollen. Nur gemeinsam und zusammen mit den Bürgerinitiativen könne der Widerstand erfolgreich sein.
20.07.14
Neumarkt: Ärger und Wut steigen
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