Traumfinale gegen Costa Rica...


Lateinamerikanisches Temperament gepaart mit Woffenbacher Zurückhaltung: aktueller Fernsehabend beim Spiel Costa-Rica - Italien
Foto:privat
NEUMARKT. Das Traum-Finale bei der Fußball-WM wäre für den gebürtigen Woffenbacher Thomas Sippl ganz klar: Deutschland gegen Costa Rica.

Auch im Urlaub in seiner alten Heimat in Neumarkt feiert er die sensationellen Siege seiner neuen mittelamerikanischen Heimat.

Die "Ticos", wie sich die Costaricaner selbst nennen, schlugen immerhin nicht nur Uruguay, sondern auch den vierfachen Weltmeister Italien - und sorgten damit für die größten Überraschungen der laufenden Fußball-Weltmeisterschaft.

Impressionen von 2006






Thomas Sippl (links)


1990 ist Sippl das erste Mal nach Zentralamerika geflogen, "um dem kalten Winter in Deutschland zu entgehen". Allein reiste er durch Mexico, Guatemala, Honduras und dann eben Costa Rica. Der Neumarkter war fasziniert von Land und Leuten und verbrachte dort auch den nächsten Winter.

Schon bald wurden Nägel mit Köpfen gemacht: "1993 kaufte ich mir ein kleines Stück Land am Meer in Samara". Das liegt im Nordwesten auf der Halbinsel von Nicoya in der Provinz Guanacaste. 1995 wurde die Villa Kunterbunt gebaut und seither lebt der Neumarkter fest in Costa Rica und vermietet Zimmer. Sippl: "So hat sich mein Traum vom Paradies erfüllt..." (neumarktonline berichtete mehrmals ausführlich)

Fußball-Fan Sippl braucht allerdings in den letzten Tagen nicht auf lateinamerikanisches Begeisterung zu verzichten, wenn er in Neumarkt die Spiele der Ticos vor dem Fernseher verfolgt:

Das Spiel gegen Italien sah ich in der Wohnung meines Bruders Günter Sippl, der seit zwölf Jahren mit einer Costaricanerin verheiratet ist. Neben deren zwei Töchtern Kiara und Mira war das Wohnzimmer voll mit Freunden aus Lateinamerika, um das Spiel am Fernseher zu verfolgen. Es waren Argentinier, Mexicaner, Peruaner und natürlich Ticos da. Die Stimmung war grossartig und von einer gewissen Vorfreude auf das Spiel geprägt.

Man habe übrigens schon vor dem ersten Spiel fest mit einem Sieg Costa Ricas gerechnet:

Ich tippte 2:1 für meine Wahlheimat. Schon vor dem Spiel gegen Uruyuay schrieb ich auf Facebook, dass Costa Rica reale Chancen hat, ins Achtelfinale zu gelangen,wenn sie die Südamerikaner schlagen. Von Natur aus bin ich Optimist und wurde zum Teil etwas belächelt von Freunden aus Mittelamerika. Nun kennt der Jubel in Costa Rica keine Grenzen mehr, nachdem sie sogar den vierfachen Weltmeister Italien besiegt haben. Alle Latinos bejubelten gemeinsam den Erfolg der Ticos, die ein Jahrhundertspiel für sich entscheiden konnten.

Und auch sonst gab es viele Erinnerungen an seine Wahlheimat:

Priscilla, die Frau meines Bruders, zauberte in der Küche derweilen Empanadas de Pollo, Maistaschen mit Hühnchen gefüllt, und andere lateinamerikanische Leckerbissen. Wir feierten bis spät in die Nacht hinein. Es war ein gelungener Abend. Später sass ich noch am Computer, um mir die Stimmen meiner Freunde in Playa Samara einzuholen. Es muss ein kollektiver Rauschzustand gewesen sein.

Noch vor dem Unentschieden der deutschen Mannschaft gegen Ghana schrieb Sippl:

Es wäre schon ein Ding, wenn Deutsche und Costaricaner wieder aufeinander treffen würden im Laufe im Turniers, wie 2006 beim Eröffnungsspiel der WM in Deutschland.
Im Grunde wünsche ich mir, dass Deutschland endlich mal wieder Weltmeister wird. Sollte aber Costa Rica der Gegner im Endspiel sein, was sowieso der Wahnsinn wäre, drücke ich beide Daumen für das kleine Paradies in Mittelamerika...



So wird in "Pablitos Bar" in Samara gefeiert
Fotos: Archiv/Antje Müller-Menckens
22.06.14
Neumarkt: Traumfinale gegen Costa Rica...
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