"Auf Eis legen"
NEUMARKT. Die CSU-Abgeordneten Alois Karl und Albert Füracker lehnen die "vorgelegte Vorzugstrasse" für eine Gleichstromleitung von Sachsen-Anhalt nach Schwaben durch den Landkreis Neumarkt ab.
Das erklärten beide am Freitag bei einem Pressegespräch. Die Stromtrasse dürfe "nur bei Bedarf" gebaut werden, hieß es.
Seit
neumarktonline mögliche Pläne einer Gleichstromtrasse durch den Landkreis Neumarkt gemeldet hatte (
Bericht hier), war in zahlreichen Gemeinden ein Sturm der Entrüstung losgebrochen, der bei wütenden Protesten bei einer Info-Veranstaltung in Nürnberg (
Bericht hier) und wilden Pfeifkonzerten beim Auftritt von Energieministerin Ilse Aigner beim Berchinger Roßmarkt (
Bericht hier) zwei vorläufige Höhepunkte fand.
Offenbar erschrocken von den energischen Widerständen in der Oberpfalz und im Fränkischen sprachen Ministerpräsident Seehofer und Aigner wenige Wochen vor der bayerischen Kommunalwahl plötzlich von einem Moratorium, also von einem Aufschub.
In diese Kerbe hieben jetzt auch der Bundestagsabgeordnete Alois Karl und Staatssekretär Albert Füracker. Es müsse erneut geprüft werden, ob die Trasse wirklich notwendig ist, hieß es am Freitag. Die Netzentwicklungspläne müßten sowieso jährlich überarbeiten werden. Bis dahin müßten die Verfahren "auf Eis gelegt" werden.
Sollte die Trasse notwendig sein, müßten auch die Frage einer Erdverkabelung geprüft und die Bürger im Planfeststellungsverfahren angehört sowie von den Leitungen beeinträchtigte Gemeinden und Grundstückseigentümer finanziell entschädigt werden.
Karl und Füracker zeigten sich überzeugt, daß die "heute diskutierte Trasse so nicht kommen" werde.
07.02.14
Neumarkt: "Auf Eis legen"