"Auf die Finger schauen"

NEUMARKT. Stromtrassen-Gegner aus dem Landkreis waren auch bei der dritten Info-Veranstaltung der Firma Amprion - und mußten draußen bleiben.

Am Dienstag fand eine mit der in der Nürnberger Meisteringerhalle (wir berichteten) vergleichbare Informationsveranstaltung in Donauwörth statt, bei der die Bevölkerung über die Pläne der Firma Amprion zum Bau einer 450 Kilometer langen Stromtrasse aufgeklärt werden sollte. Die einzelnen Strommasten können Höhen von bis zu 80 Meter erreichen, die Leitung wird in Lauchstädt beginnen und in Meitingen enden.

Die Ortsgruppe Freystadt der Bürgerinitiative "Bürger gegen Strommonstertrasse" (vormals "Hof bis Freystadt gegen die Monstertrasse") nahm ebenfalls an der Busfahrt zum Veranstaltungsort teil. Die Bürgerinitiative ist der Meinung, dass diese kostenlosen Busfahrten sehr wichtig seien, da der Bürger einen Anspruch darauf habe, alle Informationen zu dem Projekt abrufen zu können, ohne dass ihm Unkosten entstehen.

In vielen Orten würden die Busse von den Gemeinden gestellt, dies sei nach der Meinung der Bürgerinitiative vorbildlich. Als vorbildlich stufte man auch das Engagement einer Familie aus Aßlschwang (bei Freysadt) ein, die die Busfahrt nach Donauwörth möglich gemacht hat, nachdem klar wurde, "dass die Gemeinde Freystadt wieder keinen Bus stellen würde".

In Donauwörth angekommen mussten die Teilnehmer allerdings feststellen, dass die Firma Amprion "ihrer Tradition treu geblieben ist, zu kleine Veranstaltungsorte für ihre Informationstreffen zu wählen". Leider konnte diesmal nicht, wie in Nürnberg auf eine größere Halle ausgewichen werden. Ein Teil der Interessierten Bürgerschaft musste draußen bleiben - auch die Freystädter standen vor der Tür.

Parallel zur Veranstaltung in Donauwörth fand in Freystadt eine öffentliche Stadtratssitzung zu dem Thema statt. Auch hier nahmen Mitglieder der Bürgerinitiative teil.

Die Meinung des Stadtrates spiegelte dabei überwiegend die Meinung der Bürgerinitiative wieder, hieß es. Der Bürgerinitiative sei jedoch wichtig, dass nicht nur der "politische Weg" allein beschritten werden darf. Es sei wichtig, "dass die Bürger ihre Kommunalpolitiker kritisch begleiten und wenn nötig auf die Finger schauen". Der Bürgerprotest verleihe den Forderungen der Kommunalpolitik außerdem Nachdruck, schon allein deshalb sei er wichtig.

Als konkrete Maßnahme beschloss der Freystädter Stadtrat die Verabschiedung einer gemeinsamen "Resolution" sowie die Aufrechterhaltung der Unterschriftensammlung. Die Unterschriften sollen gemeinsam mit der Resolution nach München geschickt werden.

Außerdem soll eine Informationsveranstaltung mit einem unabhängigen Experten zumindest "ins Auge gefasst werden". Dies entspriche der Forderung der Bürgerinitiative, doch: "was daraus wird bleibt abzuwarten", hieß es.
05.02.14
Neumarkt: "Auf die Finger schauen"
Telefon Redaktion


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