Influenza-Fälle verdoppelt

NEUMARKT. Die "echte Grippe": im letzten Jahr sind 84 Menschen im Landkreis Neumarkt an Influenza erkrankt, mehr als doppelt soviel wie in 2012.

Viele Menschen klagen in den Wintermonaten über Halsschmerzen, eine verstopfte Nase oder Husten. Das ist zwar durchaus unangenehm, allerdings haben die meisten nur eine einfache Erkältung. Die Symptome vergehen meist schnell wieder, ohne Spuren zu hinterlassen. Eine "echte Grippe", Influenza genannt, kommt dagegen oft plötzlich und erfasst nicht nur die Atemwege, sondern häufig den gesamten Körper, und verursacht dabei Muskel- und Gliederschmerzen. Dabei steigt häufig das Fieber sehr schnell an, außerdem leiden Patienten noch Wochen nach einer Infektion an Erschöpfung und Antriebslosigkeit.

Für den Landkreis Neumarkt wurden laut Statistik des Robert-Koch-Instituts insgesamt 84 Influenza-Erkrankungen für das vergangene Jahr gemeldet. "Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Fälle mehr als verdoppelt", so Josef S. Mirbeth, Regionalgeschäftsführer der IKK classic in Neumarkt. In 2012 hatte es nur 30 Fälle gegeben. Die meisten Ansteckungen waren im Februar und März letzten Jahres zu beobachten. In diesem Zeitraum wurden 65 Neuerkrankungen registriert.

Influenza-Viren sind extrem ansteckend. Die Viren werden ganz leicht von Mensch zu Mensch zum Beispiel beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen (Tröpfcheninfektion). "Der beste Schutz gegen eine Infektion ist die Impfung", meint Mirbeth. Zwar ist der richtige Zeitpunkt einer Impfung bereits in den Herbstmonaten, allerdings kann auch eine spätere Impfung sinnvoll sein - insbesondere dann, wenn die Grippewelle noch nicht eingesetzt oder gerade erst begonnen hat. Vor allem Risikogruppen, wie Menschen über 60 Jahre, Kinder und Jugendliche, Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung sowie medizinisches Personal sollten sich von ihrem Arzt dazu beraten lassen.

In Deutschland lassen sich laut Versorgungsatlas zu wenig ältere Menschen gegen Grippe impfen, obwohl jährlich 5000 bis 10.000 Menschen an dieser Viruserkrankung sterben. Die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Durchimpfungsrate von 75 Prozent bei den besonders gefährdeten Senioren wird hierzulande weit verfehlt: Sie beträgt nur 44 Prozent. Mediziner warnen: Die nächste Grippewelle kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.
21.01.14
Neumarkt: Influenza-Fälle verdoppelt
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