12.410 Blutspenden gezählt


Manchmal kommt auch der Blutspende-Truck in den Landkreis. Links Gesundheitsamts-Chef Dr. Heinz Sperber


Im Landkreis Neumarkt wurden im letzten Jahr über 12.000
Blutspenden gezählt
NEUMARKT. Im Landkreis Neumarkt wurde im letzten Jahr bei 88 Terminen insgesamt 12.410 Mal Blut gespendet - damit ist man Spitzenreiter.

Dabei waren die Neumarkter anfangs im Jahr 1954 gar nicht sonderlich begeistert und brauchten etliche Anstöße.

In Neumarkt wurde das Blutspendewesen 1954 durch den damaligen BRK-Kreiskolonnenführer Michael Obermüller ins Leben gerufen. Vorher waren Blutspenden nur im Krankenhaus möglich, erklärte der Chef des Neumarkter Gesundheitsamtes, Dr. med. Heinz Sperber, in einem historischen Rückblick zum Welt-Blutspende-Tag, der am Freitag begangen wird.

Obermüller kann sich noch gut daran erinnern, dass es gar nicht so einfach war, die einzelnen Rotkreuz-Bereitschaften für das Blutspendewesen zu begeistern. Erst nachdem die Kolonnen Freystadt, Postbauer-Heng und Mühlhausen mitmachten, konnten auch die Neumarkter vom Blutspenden überzeugt werden.

Obermüller weiß auch noch, dass der erste Blutspendetermin im alten BRK-Haus am Hofplan im Lehrsaal des ersten Obergeschoßes durchgeführt wurde. Es wurden etwa 40 bis 45 Teilnehmer registriert. Pro Jahr fanden zwei Termine statt.

Die Situation hat sich zwischenzeitlich deutlich verbessert. Nahezu in allen Gemeinden des Landkreises werden vierteljährlich Termine angeboten. In Neumarkt finden Blutspendetermine monatlich in der Friedenstraße im BRK-Altenheim statt. Zusätzlich fährt von Fall zu Fall das BRK-Blutspendemobil an bestimmten Einsatzorten vor.

Auch die Zahl der Teilnehmer hat sich deutlich gesteigert. 2012 wurden bei 88 Terminen insgesamt 12410 Blutspenden abgegeben. Meist handelt es sich um Stammspender, die mehrmals im Jahr regelmäßig Blut spenden.

Der Landkreis Neumarkt ist, was das Blutspenden anbelangt, in einer Spitzenreiterposition. Dies ist auch notwendig, denn pro Tag werden in Deutschland rund 15.000 Blutkonserven gebraucht. Das meiste Blut wird für große Operationen und für Krebskranke benötigt. Die Unfallopfer spielen nur noch eine nachgeordnete Rolle.

Trotz dieser insgesamt positiven Situation, muss weiter an dem Thema „Blutspenden“ gearbeitet werden. Tatsache ist nämlich, dass hauptsächlich ältere Menschen Blutspender sind und junge Menschen nicht in dem Maß nachrücken, wie es eigentlich notwendig wäre. Hier gibt es jedoch insgesamt ein großes Potenzial: Bei Umfragen geben zwei Drittel der Menschen an, generell für eine Blutspende bereit zu sein, jedoch nur etwa 3,5 Prozent der Bevölkerung spendet dann tatsächlich Blut.

Bevor das Blut dann tatsächlich zum Einsatz kommt, wird es genauestens auf Infektionskrankheiten untersucht. Deshalb ist jede Blutspende auch ein kostenloser Gesundheits-Checkup. Als kleine Entschädigung gibt es dazu lediglich eine Brotzeit und ein symbolisches Geschenk.

Blut ist und war schon immer ein besonderer Lebenssaft, der auch bis heute durch nichts zu ersetzen ist. Bereits im alten Rom sollen angeblich Zuschauer nach einem Kampfspektakel in die Arena gestürmt sein, um das Blut der getöteten Gladiatoren zu trinken. Man hoffte, sich so die Stärke der Gladiatoren einverleiben zu können.

Im Verlauf der Geschichte gab es dann immer wieder Versuche, Blut von Mensch zu Mensch zu übertragen, wobei die meisten dieser Versuche tödlich endeten. Der Grund hierfür war, dass man das Prinzip der verschiedenen Blutgruppen noch nicht kannte.

Einen Aufschwung nahm das Blutspendewesen mit der Entdeckung der Blutgruppen 1901 durch den Arzt Karl Landsteiner. Kurze Zeit später war es dann möglich, durch Zusatzstoffe, Blut ungerinnbar zu machen und so konnte man Blutkonserven für längere Zeit aufbewahren.

Zum ersten großen Einsatz gelangten die Blutkonserven im spanischen Bürgerkrieg. 1936 sollen gut 20000 Bluttransfusionen mit Blutkonserven durchgeführt worden sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden überall organisierte Blutspendedienste, in Bayern zum Beispiel 1953.

Die nächsten Termine:

Donnerstag, 13.Juni Lauterhofen Schulhaus 17.00 – 20.30 Uhr
Montag, 17.Juni Pyrbaum Schule 18.00 – 21.00 Uhr
Mittwoch, 19.Juni Dietfurt Hauptschule 16.30 – 20.30 Uhr
Dienstag, 25.Juni Breitenbrunn Schule 17.00 – 20.30 Uhr
Freitag, 28.Juni Postbauer-Heng Hauptschule 17.30 – 20.30 Uhr
12.06.13
Neumarkt: 12.410 Blutspenden gezählt
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