"Neumarkt um 1945..."


Die Sonderausstellung ist im Stadtmuseum zu sehen

NEUMARKT. Die im Rahmen der vom Verein Musical und Theater (M.U.T.) initiierten Projektwochen von Neumarkter Schulen zusammengestellte Ausstellung mit Zeitzeugenaussagen und Dokumenten ist ab jetzt bis einschließlich 4. August im Stadtmuseum zu sehen.

Der Titel der Sonderausstellung lautet "Neumarkt um 1945 – Was uns Menschen von damals heute noch zu sagen haben". Sie ist jeweils Mittwoch bis Freitag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr im Stadtmuseum zu besichtigen. Es ist aber auch möglich, nach telefonischer Vereinbarung unter Telefon 2401 oder per E-Mail unter stadtmuseum@neumarkt.de eine Sonderführung zu vereinbaren.

Die Ausstellungstafeln und Audiobeiträge waren begleitend zum Musical "Hitlerjunge Adolf" zunächst im Foyer des Reitstadels präsentiert worden. Nunmehr können die Arbeiten der Erwin-Lesch-Schule, der Knabenrealschule, der Mädchenrealschule, der Maximilian-Kolbe-Schule, der Mittelschule an der Weinberger Straße und vom Willibald-Gluck-Gymnasium in den nächsten Wochen im Stadtmuseum besichtigt werden.

"Auch dieses Projekt ist ein weiterer Baustein dazu, wie sich Neumarkt seiner Vergangenheit im Dritten Reich stellt", hob Oberbürgermeister Thomas Thumann hervor. Der bewusste Umgang mit dieser Vergangenheit reiche in Neumarkt bereits viele Jahre zurück. Schon seit Beginn der 198oer Jahre wurden zahlreiche Facharbeiten über verschiedene Aspekte des Nationalsozialismus und des zweiten Weltkriegs in Neumarkt erstellt.

Auch im Rahmen von Dissertationen, Referaten, Aufsätzen und Projektarbeiten waren das Stadtarchiv und das Stadtmuseum immer wieder Anlaufstellen, die den Autoren weiterhelfen konnten. Insgesamt über 70 solcher Aufsätze, Referate und Facharbeiten sind alleine in den letzten 15 Jahren verzeichnet.

Darüber hinaus hat aber auch die Stadt Neumarkt zahlreiche Aktionen im Hinblick auf die Verarbeitung dieser Vergangenheit unternommen. So gab es bereits 1995 eine Sonderausstellung im Stadtmuseum, die sich unter dem Titel "Zerstörung und Wiederaufbau Neumarkts 1945 – 1995", dem Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen widmete.

Auch der Historische Verein hat immer wieder Aufsätze und Arbeiten zu dieser Geschichte veröffentlicht, so etwa im Jahr 2000 eine Sonderpublikation der Neumarkter Historischen Beiträge von Rainer Krüninger, "Die Zerstörung Neumarkts 1945: Erinnerungen und Dokumente".

Im Jahr 2005 hat die Stadt eine Sonderausstellung im Rathausfoyer unter dem Titel "60 Jahre Kriegsende" erstellt, und es wurde ein Zeitzeugenabend im Reitstadel durchgeführt. 2008 folgte eine Sonderausstellung im Stadtmuseum mit dem Titel "Rechts-Staat? Neumarkt in der NS-Diktatur" und 2010 die Ausstellung "Wider das Vergessen" – Neumarkter Lebenswege 1919-1945".

Oberbürgermeister Thumann hatte bereits im Jahr 2007 die Aufarbeitung der Geschichte Neumarkts im Dritten Reich in Auftrag gegeben. Damals hatte sich aus einer Projektarbeit am Ostendorfer Gymnasium mit dem Titel "Ilse" das gleichnamige Musical ergeben. In diesem Zusammenhang hat die Stadt Neumarkt dann auch die Gebrüder Haas nach Neumarkt eingeladen und es wurde ein Weg nach der im Dritten Reich ermordeten Jüdin Ilse Haas in Neumarkt eingeweiht.

Das Buchprojekt mündete schließlich in die Arbeit von Markus Urban "Neumarkt im Nationalsozialismus 1933 – 1945", das von der Stadt Neumarkt und dem Institut für Regionalgeschichte herausgegeben wurde. Zuletzt gab es nun die Projektwochen des Vereins M.U.T. mit der Aufführung des Musicals "Adolf", Vorträgen, der Einweihung eines Gedenksteins und der Ausstellung, die nun im Stadtmuseum zu sehen ist.
29.04.13
Neumarkt: "Neumarkt um 1945..."
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