Autobahn: Weniger Unfälle


Die meisten Unfälle auf der Autobahn gingen glimpflich aus
Foto:Archiv/Polizei
NEUMARKT. Die Zahl der Verkehrsunfälle auf der Autobahn im Landkreis Neumarkt ging leicht zurück - allerdings gab es wieder ein Todesopfer.

Ein tragischer Unfall am 20. April vor einem Jahr sorgte dafür, daß die Statistik in diesem Bereich keine weiße Weste behielt. Auch ein Jahr zuvor mußte ein Todesopfer gezählt werden. Im Jahr 2010 waren es sogar drei, im Jahr 2009 zwei.

Die Parsberger Autobahnpolizei betreut auf der Bundesautobahn 3 das gut 50 Kilometer lange Teilstück zwischen den Anschlussstellen Oberölsbach und Laaber. Insgesamt bearbeiteten die Beamten im letzten Jahre 340 Verkehrsunfälle (im Vorjahr waren es 344 Unfälle).

Bei 49 Unfällen wurden 68 Personen verletzt. Dies bedeutet eine Zunahme von 19 Prozent bei den Verletzten (Vorjahr: 57). Die sogenannten „Verkehrsunfälle mit schwerwiegendem Sachschaden“ nahmen um drei Prozent von 95 auf 92 ab. Dabei handelt es sich um Verkehrsunfälle, bei denen keine Person verletzt wurde, bei denen der Verkehrsverstoß jedoch so gravierend war, dass die Folge eine Bußgeldanzeige ist und ein Verwarnungsgeld nicht mehr ausreicht.

Ein Großteil der Unfälle waren Kleinunfälle, also Unfälle, bei denen niemand verletzt wurde und zur Ahndung des Verkehrsverstoßes ein Verwarnungsgeld ausreichend ist. Die Zahl der Kleinunfälle betrug 199 (Vorjahr: 210).

Der tragische "Ausreißer" passierte am 20. April, als gegen 23.30 Uhr ein Fußgänger zwischen den Anschlussstellen Beratzhausen und Parsberg von einem vorbeifahrenden Sprinter erfasst und tödlich verletzt wurde (wir berichteten).

Ein weiterer schwerer Unfall ereignete sich im März, als eine Streife der Parsberger Autobahnpolizei einen in extremen Schlangenlinien fahrenden Sattelzug zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Beratzhausen kontrollieren wollten. Die Streife setzte sich vor den Lkw und lotste ihn in einen Parkplatz. Aus nicht bekannter Ursache fuhr der Lkw-Fahrer auf das Polizeifahrzeug auf und schleuderte es gegen einen geparkten Silozug. Der Lastwagen fuhr dann zunächst über eine Insel zwischen Fahrbahn und Parkplatz und kam dann quer zur Fahrbahn in der Mittelleitplanke der A3 zum Stehen. Die beiden Polizeibeamten wurden schwer verletzt (wir berichteten).

2012 wurden 53 Fälle von Unfallflucht aufgenommen (48), wobei neun geklärt werden konnten. Das sind 17Prozent.

Hauptunfallursachen waren das Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und "nicht angepasste Geschwindigkeit" (40 Unfälle) und Fehler beim Überholen (34 Unfälle). 17 Unfälle passierten wegen ungenügendem Sicherheitsabstandes und 16 wegen begangener Fehler beim Abbiegen, Ein- und Anfahren. Es war 2012 kein sogenannter Alkoholunfall zu verzeichnen.

Der Gesamtschaden bei den Unfällen mit Personenschaden und den schwerwiegenden Unfälle betrug 1.225.000 Euro. Der Sachschaden bei den Kleinunfällen wird nicht registriert.

Das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen auf Höhe der Anschlussstelle Neumarkt lag 2012 bei etwas mehr als 36.000 Fahrzeugen in beiden Fahrtrichtungen. Der Anteil des Schwerverkehrs betrug dabei 26,9 Prozent (etwa 9750 Fahrzeuge).

Insgesamt wurden bei der APS Parsberg 7 Alkohol- und Drogenfahrten ohne Unfallfolgen zur Anzeige gebracht.

Die Beamten der Parsberger Autobahnpolizei kontrollierten im letztenJahr insgesamt knapp 8700 Fahrzeuge. 4657 davon waren Lkw-Fahrer. 1739 wiederum - also mehr als ein Drittel - mussten beanstandet werden. Die häufigsten technischen Mängel waren Beanstandungen der Beleuchtungs- und Signaleinrichtungen (103), der Reifen (27), der Bremsanlage (24) und des Fahrtschreibers (13).

Einen großen Arbeitsschwerpunkt stellen die Kontrollen der Sozialvorschriften im Lkw-Verkehr, also die Lenk- und Ruhezeiten, dar. Hier mussten 785 Anzeigen nach dem Fahrpersonalgesetz und 28 Anzeigen nach dem Güterkraftgesetz erstellt werden. Außerdem wurden 573 Verstöße nach der Straßenverkehrsordnung und der Straßenverkehrszulassungsordnung geahndet. Die häufigsten Verstöße sind hier Ladungssicherungsverstöße, Nichteinhalten des Lkw-Überholverbotes, Gurt- und Handyverstöße.

Bei einer großen Anzahl der beanstandeten Kfz-Führer handelt es sich um Ausländer. Um die Bezahlung der Geldbuße sicherzustellen, wurden 570 Sicherheitsleistungen erhoben.

2012 wurden 63 Betrugsdelikte (meist Tankbetrügereien) und 45 Diebstahlsdelikte bearbeitet. Am häufigsten wurden hier Dieseldiebstähle an geparkten Lastautos begangen. 26 Personen wurden angezeigt gebracht, da sie für ihr benutztes Kfz entweder keine oder nicht die richtige Fahrerlaubnis hatten. Insgesamt wurden 290 Strafverfahren bearbeitet.

Die beiden neu gebauten Parkplätze mit WC-Anlagen auf Höhe der Ortschaft Degerndorf konnte Anfang Dezember dem Verkehrsgeschehen übergeben werden. Die Parkplätze haben je eine Kapazität von 30 Lkw-Standplätzen und 24 Pkw-Parkplätzen. Durch die Eröffnung der beiden Parkplätze wurde eine regionale Entzerrung der Parksituation für Lkws erreicht, hieß es.

Ebenfalls Anfang Dezember wurde die neue Anschlussstelle Neumarkt-Ost eröffnet.

Immer mehr zur polizeilichen Aufgabe entwickelt sich die Überwachung von reisenden Fußballfans. Die Rastanlage Jura sowie die Autohöfe Parsberg und Neumarkt werden gerne von durchreisenden Fangruppen zur Rast genutzt. Da die Gruppierungen nicht nur aus friedlichen Fans bestehen, sondern auch gewaltgeneigte und gewaltbereite Zeitgenossen dabei sind, wird auch künftig die Betreuung von Fanbussen und -gruppen eine immer mehr Zeit beanspruchende polizeiliche Arbeit darstellen, hieß es am Dienstag.

2012 wurden durch die Beamten der Parsberger Autobahnpolizei insgesamt 487 Schwertransporte begleitet. Es fielen dadurch mehr als 1000 Einsatzstunden an.
19.03.13
Neumarkt: Autobahn: Weniger Unfälle
Telefon Redaktion


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