Wieder "Stadt der Weltdekade"


2010 erhielt die Stadt die Auszeichnung zum dritten Mal

NEUMARKT. Die Stadt Neumarkt wird als erste Kommune in ganz Deutschland zum vierten Mal die Auszeichnung der UNESCO "Stadt der Weltdekade – Bildung für nachhaltige Entwicklung" erhalten.

Dies hat die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) jetzt entschieden. Die Auszeichnung gilt für die Jahre 2013/2014 und sie wird am 29. November im Kaisersaal des Frankfurter Rathauses durch die Vizepräsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Dr. Verena Metze-Mangold und den Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann vorgenommen. Frankfurt, selbst ausgezeichnete Dekade-Stadt, ist dieses Mal Gastgeber für das Treffen der Dekade-Kommunen.

Für Oberbürgermeister Thomas Thumann stellt die erneute Auszeichnung eine "großartige und weithin sichtbare Würdigung unserer vielfältigen Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung dar. Die Stadt, ihre Bürger und alle Akteure im Bereich Nachhaltigkeit können auf diese Auszeichnung stolz sein."

In seinem Schreiben an das Stadtoberhaupt würdigt Professor Dr. Gerhard de Haan, der Vorsitzende des Nationalkomitees der UNESCO, die umfangreichen Aktivitäten der Stadt, das Engagement und die zielgerichtete Handlungsweise.

Auch für Bürgermeisterin und Klimaschutzreferentin Ruth Dorner stellt die erneute Auszeichnung der Stadt Neumarkt eine weithin sichtbare Bestätigung der vielfältigen Bemühungen der Stadt und der Bürger der Stadt dar. "Diese Auszeichnung zeigt einmal mehr, dass wir uns deutlich und inzwischen sehr weit von vielen anderen Kommunen in Deutschland abheben, weil in Neumarkt ein hervorragendes Bündnis an Akteuren für eine Ausrichtung im Bereich Nachhaltigkeit tätig ist", findet sie.

Die Stadt Neumarkt ist damit erneut Vorreiter bei der Auszeichnung "Stadt der Weltdekade – Bildung für nachhaltige Entwicklung". Schließlich war sie schon die erste Stadt Deutschlands, die diese Auszeichnung für 2009/2010 zum zweiten Mal und auch 20011/2012 die erste, die sie zum dritten Mal erhalten hatte. Insgesamt gibt es in Deutschland erst 14 Städte, die sich mit dieser Auszeichnung schmücken können.

Mit dem "Climate Star 2012" und der Aufnahme in das Programm des Bundesministeriums für Umwelt "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz" als eine von 19 Modellstädten in Deutschland heuer im Frühjahr sowie den vielen anderen Auszeichnungen der letzten Jahre, wie etwa die als erste "Fair Trade-Stadt" Bayerns, mit dem Bayerischen Gütesiegel "Nachhaltige Bürgerkommune" oder dem Deutschen lokalen Nachhaltigkeitspreis "Zeitzeichen" haben man hochgradige und hochrangige Bestätigungen dafür, wie erfolgreich und wie weitreichend sich die Stadt im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit entwickelt habe, sagte Oberbürgermeister Thumann.

Um erneut die Auszeichnung als "Stadt der Weltdekade" zu erhalten, mussten gegenüber den vorhergehenden Bewerbungen deutliche Fortschritte im Bereich der "Bildung für nachhaltige Entwicklung" aufgezeigt werden. Entscheidend war auch, dass in Neumarkt das Thema Nachhaltigkeit als Grundprinzip das gesamte Stadtleitbild durchzieht und Bildung für nachhaltige Entwicklung ausdrücklich als eigenes Oberziel mit dem Titel " Lernen für unsere Zukunft" beschrieben wird.

Hier hat sich seit der letzten Bewerbung vor zwei Jahren Entscheidendes weiter entwickelt: Durch Beschlüsse im Verwaltungssenat wurde ein eigenes städtisches Förderprogramm mit dem Namen "Nachhaltigkeit neu lernen", zunächst für die Jahre 2011 bis 2013 aufgelegt. Ein Begleitausschuss kümmert sich um die Umsetzung. Nach der Hälfte des Umsetzungszeitraumes kann festgestellt werden, dass durch dieses Förderprogramm zum einen bisher über 20 Einzelprojekte angeschoben werden konnten, zum anderen sich die Akteure untereinander stärker als vorher vernetzen.

Von den bei der letzten Bewerbung 2010 angegebenen Maßnahmen zur Erreichung des Ziels bezüglich des Engagements für Bildung für nachhaltige Entwicklung konnten nahezu alle genannten Maßnahmen entweder bereits umgesetzt oder zumindest vorbereitet werden. Hierzu gehört zum Beispiel die Weiterentwicklung des Bürgerhauses an der Fischergasse. Neben der aktuell stattfindenden baulichen Aufwertung, Erweiterung und Sanierung habe sich das Bürgerhaus in den letzten Jahren weiter zu einem ganzheitlichen "Agenda 21-Haus" entwickelt. Waren zu Beginn fast ausschließlich soziale Themen und das bürgerschaftliches Engagement im Fokus, sind nun mit der hier ansässigen Koordinierungsstelle "Fair Trade Stadt" sowie mit dem städtischen Klimaschutzmanagement und der Energieberatungsstelle zunehmend auch ökologische Themen in den Vordergrund gerückt.

Ein weiteres Beispiel für die Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung an der Schnittstelle von Forschung und Praxis ist das im September 2011 eröffnete Forschungs- und Entwicklungszentrum Neumarkt an der Eggenstraße. Hier haben sich insbesondere junge, innovative Firmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien angesiedelt. Durch die Kooperation mit der Ohm-Hochschule Nürnberg und dem Bayerischen Laserzentrum werden zudem anwendungsorientierte Forschungskompetenzen gebündelt.

Auch die Zielsetzung einer stärkeren internationalen Beteiligung der Stadt Neumarkt an Nachhaltigkeitsnetzwerken konnte erfüllt werden. Im Jahre 2011 wurde die Stadt Neumarkt in das europäische Energieprojekt eReNet (Rural Web Energy Learning Network for Action), gefördert im Rahmen des Programms "Intelligente Energie Europa", aufgenommen.

Schließlich hat das Thema Nachhaltigkeit bzw. Bildung für nachhaltige Entwicklung durch die Gründung eines eigenen Amtes für Nachhaltigkeitsförderung innerhalb der Stadtverwaltung Neumarkt eine dauerhafte Struktur und eine eindeutige Zuständigkeit erhalten.
09.11.12
Neumarkt: Wieder "Stadt der Weltdekade"
Telefon Redaktion


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