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Knochenmark-Spende gesucht
Andrea Schimpl
Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei, die Gemeinde und viele Freunde wollen gemeinsam mithelfen.
Jeder kann helfen und sich als potenzieller Stammzellspender aufnehmen lassen oder Geld spenden, damit die Typisierungen finanziert werden können, hieß es am Freitag in Freystadt.
Andrea Schimpl hat Leukämie. Diese niederschmetternde Diagnose erhielt die lebensfrohe Einzelhandelskauffrau vor wenigen Wochen - und riss ihr und ihrer Familie den Boden unter den Füßen weg. Sie betreute bis zu ihrer Erkrankung die Postfiliale in Freystadt und gilt als aufgeschlossene und heimatverbundene junge Frau. Als aktives Mitglied bei der Feuerwehr, im Fußballverein und auch beim Showtanzen ist sie ein fester und wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft.
Doch damit sollte es mit der Diagnose Leukämie schlagartig vorbei sein. Ihren geliebten Hobbies kann sie nicht mehr nachgehen und das, obwohl sie sich so gerne mit Menschen umgibt und die Bewegung liebt. Seit einigen Wochen liegt sie nun in der Uniklinik in Erlangen und wartet auf die so erlösende Nachricht: daß ein passender Spender gefunden ist.
Denn Andrea Schimpl kann nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen im Blut gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. Doch das kommt nur sehr selten vor. Im günstigsten Fall liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1:20.000, bei seltenen Gewebemerkmalen findet sich eventuell unter mehreren Millionen kein "genetischer Zwilling". Die Suche ist aber auch deshalb so schwer, weil noch immer viel zu wenig Menschen als potenzielle Stammzellspender zur Verfügung stehen, hieß es von der Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Denn: Wer sich nicht in eine Spenderdatei aufnehmen lässt, kann nicht gefunden werden.
Bislang war die weltweite Suche nach einem passenden Stammzellspender für Andrea Schimpl erfolglos. Um ihr zu helfen, organisieren Freunde und Vereine gemeinsam mit der Deutsche Knochenmarkspenderdatei eine Registrierungsaktion und hoffen, dass möglichst viele Menschen aus der Region die Gewebemerkmale ihres Blutes bestimmen lassen. Jeder, der sich als potenzieller Stammzellspender in die DKMS aufnehmen lässt, ist eine weitere Chance für Patienten weltweit und kann vielleicht schon morgen zum Lebensspender werden.
Die Aktion findet unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Willibald Gailler am Sonntag, 9. September, von 10 bis 16 Uhr in der Mehrzweckhalle Freystadt statt.
Mitmachen kann grundsätzlich jeder zwischen 18 und 55 Jahren, der in guter gesundheitlicher Verfassung ist. Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut abgenommen, damit seine Gewebemerkmale bestimmt (typisiert) werden können. Spender, die sich bereits in der Vergangenheit bei einer Aktion registrieren ließen, müssen nicht erneut an der Aktion teilnehmen. Ihre Daten stehen weiterhin für alle Patienten zur Verfügung.
Genauso wichtig ist auch die finanzielle Unterstützung der Aktion. Die Registrierung und Typisierung eines Spenders kostet die DKMS 50 Euro. Als gemeinnützige Gesellschaft ist die DKMS bei der Spenderneugewinnung allein auf Geldspenden angewiesen. Es wurde inzwischen ein Spendenkonto (Nummer:43834) bei der Raiffeisenbank Berching-Freystadt-Mülhausen (BLZ 76069449) eingerichtet.
Mehr als 2,7 Millionen Menschen haben sich bereits als potenzielle Stammzellspender bei der DKMS registrieren lassen. Damit ist sie die weltweit größte Datei. Täglich spenden mindestens zwölf DKMS-Spender Stammzellen. Dennoch kann noch immer für jeden fünften Patienten kein geeigneter Spender gefunden werden. Deshalb sei es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen in die Datei aufnehmen lassen.
10.08.12
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