"Gutes Storchenjahr"

NEUMARKT. Auch wenn es im Landkreis Neumarkt nicht mit Nachwuchs klappte: die Vogelschützer ziehen eine gute Zwischenbilanz bei bayerischen Weißstörchen.

An den meisten bayerischen Storchennestern herrscht aktuell reger Flugbetrieb, hieß es am Dienstag vom Landesbund für Vogelschutz: Die gerade flügge gewordenen Jungen üben Starts und Landungen und folgen den Altvögeln auf die Wiese, um zu lernen, wo das Futter herkommt. Im Landkreis Neumarkt hat sich dagegen nach Angaben des LBV nur ein Storchenpaar in Freystadt niedergelassen - ohne Nachwuchs zu bekommen. Das bekannte Storchennest in Berching blieb ganz leer.

Rund zwei Wochen brauchen Jungstörche, bis sie sich selber ernähren können und der Familienverband sich langsam auflöst. Heuer sind die neuangesiedelten Störche in Mainkofen (Landkreis Deggendorf) am spätesten dran, dort werden die Jungen voraussichtlich erst Ende August flügge. Leider sind einige Jungstörche bei Übungs-Flügen oder bei den ersten Ausflügen verunglückt, so zum beispiel in Polling im Landkreis Weilheim. Dies passiert aber jedes Jahr und gehört zu den Risiken für Jungstörche dazu.

Nur knapp die Hälfte der Jungen überlebt das erste Jahr, danach sinkt die Todesfallrate deutlich. Eine Todesursache, der Stromschlag, reduziert sich hoffentlich noch weiter bis Ende 2012: Bis dahin müssen alle gefährlichen Strommasten gesichert sein, hieß es.

Erfreulicherweise gab es dieses Frühjahr keinen langen Dauerregen. Die sogenannte Schafskälte hat im Juni zwar mit Kälte und Regen an einzelnen Storchennestern, vor allem im Südbayerischen Raum für Brutverluste gesorgt (zum Beispiel in Schrobenhausen, Landkreis Pfaffenhausen) und auch einzelne Gewitterfronten mit Hagel waren für Jungenverluste verantwortlich (zum Beispiel in Biburg, Landkreis Kelheim), "aber im Großen und Ganzen können wir von einem guten Storchenjahr ausgehen", so Weißstorch-Projektleiterin Oda Wieding vom LBV.

Über das bayerische LBV-Storchenschutzprogramm wird der Bestand im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU) überwacht, über 300 ehrenamtliche Storchenbetreuer haben die Nester im Auge und melden Daten oder ungewöhnliche Vorkommnisse.

Die ersten größeren Storchentrupps sammeln sich schon für den Abflug nach Süden, zum Beispiel im Altmühltal und auch an der Donau.
17.07.12
Neumarkt: "Gutes Storchenjahr"
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