Sechs neue Plätze

NEUMARKT. Der Sozialhilfeausschusses des Bezirkstags hat der Errichtung von sechs Plätzen in einer Forensischen Wohngemeinschaft in Neumarkt zugestimmt.

Die Sozialhilfeausgaben des Bezirks Oberpfalz steigen auch im nächsten Jahr weiter an. 291,6 Millionen Euro sind für Sozialleistungen an Oberpfälzer Bürger eingeplant. Das sind 16,3 Millionen Euro mehr als 2011. Damit werden 94,16 Prozent des gesamten Verwaltungshaushalts, der ein Volumen von 309,6 Millionen Euro haben wird, für Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf ausgegeben. Diese Zahlen nannten am Donnerstag Bezirkstagspräsident Franz Löffler und Karl-Peter Hartmann, der Leiter der Bezirkssozialverwaltung, in der Sitzung des Sozialhilfeausschusses.

Um rund sechs Prozent wachsen die Ausgaben gegenüber 2011 und damit stärker als in den zurückliegenden Jahren. Alleine die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung steigt um 12,1 Millionen Euro. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Zum einen gibt es immer mehr Hilfeempfänger, zum anderen werden neue Dienste der Behindertenhilfe angeboten. Auch die Maßnahmen zur Inklusion kosten Geld. Einstimmig empfahlen die Ausschussmitglieder dem Bezirkstag, die vorgestellten Zahlen zu beschließen. Dies wird nächsten Donnerstag im Rahmen der Haushaltsverabschiedung geschehen.

Neben den Zahlen 2012 befassten sich die Bezirksräte mit zahlreichen Förderanträgen von Sozialeinrichtungen, denen sie ausnahmslos zustimmten. Diese Beschlüsse bringen für den Bezirk Oberpfalz in den nächsten Jahren Folgekosten in Millionenhöhe.

Auf den Weg gebracht wurde eine verbesserte Versorgung von blinden und sehbehinderten Erwachsenen durch den Neubau von Förderstätte und Wohnheim des Blindeninstituts in Regensburg. Der Bezirk Oberpfalz stellt dazu einen entsprechenden Zuschuss in Aussicht. Die erhöhte Platzzahl bedeutet für den Bezirk jährliche Folgekosten von knapp einer Million Euro.

Zustimmung erhielten auch drei Anträge der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg. In der Regensburger Altstadt ist ein Wohnprojekt geplant, in dem Menschen mit und ohne Behinderung unter einem Dach wohnen. Die Maßnahme wird als Schritt hin zur Inklusion gesehen. Für den Bezirk Oberpfalz bedeuten die acht stationären Wohnplätze für körperbehinderte Menschen Mehrkosten zwischen 300.000 und 470.000 Euro pro Jahr.

Keine Einwände gab es gegen die Errichtung einer Heilpädagogischen Tagesstätte für Kinder der Schulvorbereitenden Einrichtung im Sonderpädagogischen Förderzentrum an der Hunsrückstraße in Regensburg. Die intensive Förderung der Kinder in der Schulvorbereitenden Einrichtung und der Tagesstätte sollen die Einschulung in eine Regelschule deutlich steigern. Kostenpunkt für den Bezirk Oberpfalz: rund 442.000 Euro pro Jahr bei 34 Kindern.

Ferner stimmten die Bezirksräte dem geplanten Neubau der St. Johannes-Werkstätten für körperbehinderte Menschen in Regensburg zu. Hier sollen 30 Plätze entstehen, für die der Bezirk einen Investitionskostenzuschuss von rund 63.000 Euro in Aussicht stellte. Gleichzeitig wird mit jährlichen Folgekosten für den Bezirk in Höhe von mindestens 500.000 Euro gerechnet.

In Amberg können die Jura-Werkstätten um 130 Plätze erweitert werden. Die Bezirksräte stimmten dem Vorhaben zu und stellten einen Zuschuss in Höhe von rund 600.000 Euro in Aussicht. Jährliche Folgekosten für den Bezirk: rund 1,7 Millionen Euro.

Zustimmung erhielten auch die Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit, die ihre Forensische Wohngemeinschaft in Regensburg um vier Plätze erweitern will, und Dr. Loew Soziale Dienstleistungen, die Forensische Wohngemeinschaften in Neumarkt und in Regensburg errichten wollen. In Neumarkt wurden sechs solche Plätze bewilligt, in Regensburg zunächst fünf. Die insgesamt elf neuen Plätze lassen Folgekosten für den Bezirk von jährlich rund 300.000 Euro erwarten.

Außerdem erhielt die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Regensburg für den Förderstättenneubau in Lappersdorf einen Zuschuss in Höhe von 213.000 Euro.
08.12.11
Neumarkt: Sechs neue Plätze
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