Gefährdete Lebewesen


Der LBV stellte bei einem Ortstermin in Mühlbach die Ergebnisse der Untersuchungen über gefährdete Biotope im Raum Dietfurt vor

NEUMARKT. Im Süden des Landkreises haben Naturschützer auf einer Fläche von insgesamt weniger als drei Hektar 169 Tier- und Pflanzenarten entdeckt, die auf der Roten Liste stehen.

Vertreter des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) haben bei einem Ortstermin in Mühlbach bei Dietfurt die Ergebnisse ihrer Untersuchungen über gefährdete Biotope im Raum Dietfurt vorgestellt.

Der LBV hat in den vergangenen Jahren Fels-Steppenheiden und Blockschutthalden im Einzugsgebiet der Altmühl untersucht, die innerhalb des Landkreises Neumarkt liegen. Mit den bereits durchgeführten Untersuchungen zur Flora dieser Biotope hat der LBV nun einen über hundertseitigen Bericht vorgelegt, der dem Leiter des Forstbetriebes Kelheim und Vertretern des Landschaftspflegeverbandes Neumarkt übergeben wurde.

Der Bericht ist eine Arbeitsgrundlage für die Naturschutzbehörden, den Landschaftspflegeverband und größere Waldbesitzer wie die Bayerischen Staatsforsten für die Bewirtschaftung der Waldflächen in diesen Gebieten.

Die für den LBV tätigen Experten Georg Knipfer und Joachim Hable fanden auf 20 untersuchten Flächen insgesamt 658 Tierarten. Daneben wurden 53 Pflanzenarten der Roten Liste festgestellt.

Auf einer Fläche von insgesamt weniger als drei Hektar kommen nicht weniger als 169 Arten der Roten Liste vor. Darunter sind viele Arten aus dem Alpenraum und dem Gebiet der Unteren Donau, die nach der letzten Eiszeit in die Region eingewandert sind und sich dort bis heute auf einigen wenigen Standorten gehalten haben.

Es handelt sich zumeist um Tier- und Pflanzenarten, die an Trockenheit und hohe Sonneneinstrahlung angepasst sind und unter den extremen, steppenähnlichen Klimabedingungen der Felsheiden und Blockschutthalden überleben können.

Die Ergebnisse der Untersuchung würden den außerordentlich hohen ökologischen Wert der Felsregionen im Altmühltal belegen, hieß es. Um diese Biotope dauerhaft zu erhalten, müsse durch Landschaftspflegemaßnahmen verhindert werden, dass die Randbereiche der Felsen mit Wald zuwachsen. Gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband und den Staatsforsten will der LBV zum Schutz dieser "Hot-Spots" der Artenvielfalt beitragen.
10.06.11
Neumarkt: Gefährdete Lebewesen
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