Zurück ins Original-Bett


Die Besucher überzeugten sich vom ökologischen Umbau an der "Lach"

NEUMARKT. Das Bächlein "Lach" östlich von Reichertshofen erhält auf fast einem Kilometer Länge das natürliche Gewässerbett zurück.

Am Mittwoch wurde der "ökologische Umbau" bei einem Termin vor Ort vorgestellt.Landrat Albert Löhner, Sengenthals Bürgermeister Werner Brandenburger, Simon Hofmeister und Klaus Dengler vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg, Raimund Schoberer von der Regierung der Oberpfalz, Uwe Oesterling von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt sowie Werner Thumann und Agnes Hofmann vom Landschaftspflegeverband überzeugten sich von den Arbeiten, die rund 62.000 Euro gekostet haben.

Kommt man östlich von Reichertshofen an der Lach vorbei, so bietet sich dort momentan ein ganz ungewöhnlicher Anblick. Wo im letzten Jahr eine Wirtschaftswiese bis an die Lach reichte, sieht man nun weite Flächen mit abgetragenem Oberboden. Dazwischen glitzern Wasserflächen in neu angelegten flachen Mulden und Kleingewässern. Die Lach fließt nicht mehr kerzengerade durch die Landschaft, sondern kann in ausgeweiteten Uferbereichen frei dahin fließen.

Hintergrund für diese Landschaftsveränderung ist die in einer Gemeinschaftsaktion von Landschaftspflegeverband, Gemeinde Sengenthal, Wasserwirtschaftsamt Regensburg und Unterer Naturschutzbehörde geplante und nun umgesetzte Renaturierungsmaßnahmen an der Lach.

Auf fast einem Kilometer Bach-Länge und auf einer Fläche von rund 2,4 Hektar hat nun die Lach wieder freie Entfaltungsmöglichkeit. Ein strukturreicher Bach mit abwechslungsreichen Uferbereichen und Anbindung zur Aue ist entstanden. Die zahlreichen neuangelegten Kleingewässer entlang des Nordufers werden sicher bald von Amphibien, Libellen und vielen anderen Tier- und Pflanzenarten besiedelt, hieß es.

Besonders günstig für die Wiederbesiedelung des renaturierten Abschnitts der Lach ist die fast unmittelbare Anbindung an die in Richtung Osten noch sehr naturnahe Lach mit Nebengewässern. Hier befindet sich die sogenannte "Wiefelsbachaue", ein ökologisch sehr wertvolles Feuchtgebiet mit großer Artenvielfalt.

Neben dem wertvollen neuen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten ist hier an der Lach auch ein großer natürlicher Wasserrückhalteraum entstanden, hieß es am Mittwoch.

Im kommenden Herbst werden zum Abschluss der Maßnahme lockere Bepflanzungen entlang der Uferbereiche und an den Feuchtmulden durchgeführt.

Als besonders beispielhaft wurdean der Lach das unmittelbare Nebeneinander von geförderter Maßnahme durch das Wasserwirtschaftsamt Regensburg und nicht-geförderter Maßnahme für das Ökokonto der Gemeinde Sengenthal bezeichnet. Die Flächenzuordnung ist klar abgegrenzt und so konnte ein aufeinander abgestimmtes Gesamtkonzept in einem Zuge umgesetzt werden.

Und hier an der Lach kann auch ein zweifaches Jubiläum gefeiert werden: Der Landschaftspflegeverband Neumarkt kann in seinem 15. Jahr mit dieser Maßnahme an der Lach seine 20. erfolgreich durchgeführte Renaturierungsmaßnahme präsentieren.

In Zusammenwirken mit den jeweils betroffenen Gemeinden und Behörden könne eine beachtliche Bilanz vorgewiesen werden, hieß es. Auf fast 13 Kilometern Länge können ehemals begradigte Bäche wieder frei dahin fließen. Über 33 Hektar Fläche steht ihnen zu ihrer freien Entfaltung beidseitig der Ufer zur Verfügung. Damit hätten Mensch und Natur ein großes Stück neuer faszinierender Bachlandschaften zurückerhalten.

Der Landschaftspflegeverband Neumarkt hat sich von Beginn an intensiv für die Renaturierung von begradigten Bächen eingesetzt und nimmt mittlerweile in diesem Themenbereich bayernweit eine Vorreiterrolle ein.
09.06.10
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