"Weltweite Strahlkraft"

Von Monsignore Dekan Richard Distler

Heuer sind es genau 1300 Jahre, dass die heilige Walburga, Bistumspatronin der Diözese Eichstätt, geboren wurde. Dazu feiert die Diözese ein eigenes Jubiläumsjahr zu Ehren der beliebten Heiligen.

Sie war eine selbstbewusste Frau, hoch gebildet, wie auch ihre Brüder Willibald und Wunibald. Im Jahr 761 übernahm sie nach dem Tod von Wunibald als Äbtissin auch noch die Leitung des Männerklosters in Heidenheim, im heutigen Landkreis Weißenburg gelegen. Dort hatte Bischof Willibald ein Benediktinerkloster gegründet, um die Missionierung im westlichen fränkischen Teil des Bistums voranzubringen. Dazu brauchte er auch die missionarische Unterstützung seiner Schwester Walburga. Er holte sie aus dem damaligen Kloster Tauberbischofsheim, wo Walburga bereits unter Führung der heiligen Lioba missionarisch tätig war.

Walburga selbst wurde im Jahr 710 in Wessex, in Südengland geboren. Sie stammt aus einer vornehmen angelsächsischen Familie. Ihr Onkel, der heilige Bonifatius, der Apostel der Deutschen, gehörte zu ihren Verwandten. Walburga erhielt eine gute Erziehung in einem angelsächsischen Kloster, wo sie auch als Benediktinerin Gott geweiht wurde. In der Mitte des 8.Jahrhunderts folgte sie dem Ruf in das germanische Missionsfeld. Sehr segensreich wirkte sie in Tauberbischofsheim und dann in Heidenheim, vor allem in der Bildung von Mädchen und jungen Frauen. Der 25. Februar 779 gilt laut Überlieferung als Tag ihres Todes.

Als im Jahr 893 ein Teil ihrer Reliquien ins Kloster Monheim übertragen wurden, es war am 1. Mai, sollen sich bei der Translatio Heilungswunder ereignet haben, die im sogenannten "Monheimer Mirakelbuch" überliefert sind.

Seit dem 10. Jahrhundert wurden Walburgisreliquien in ganz Europa verbreitet. Ja, sie gewann sogar den Rang einer Reichsheiligen, als man sie zur Schutzheiligen gegen die Normanneneinfälle erklärte.

Doch auch nach Eichstätt kamen Reliquien, 100 Jahre nach ihrem Tod, dorthin, wo heute die Abtei St. Walburg steht. Diese Abtei, gegründet im Jahr 1035, besteht also ununterbrochen schon seit fast 1000 Jahren. Die Benediktinerinnen von St. Walburg sind die Hüterinnen am Grab der Bistumsheiligen. Sie verwahren auch das sogenannte Walburgisöl, das unter der Grabplatte aufgefangen wird, gleichsam als Geschenk der Heiligen an die Pilger, die zu ihr kommen.

Von Walburga und diesem Kloster ging eine weltweite Strahlkraft aus, als seit 1852 und dann wieder ab 1930 immer mehr Schwestern nach Amerika gingen und sich dort eine eigene Benediktinerinnernkongregation entfaltete. So leuchtet auch heute noch das Licht der Heiligen weltweit, 1300 Jahre nach ihrem Geburtstag.
24.02.10
Neumarkt: "Weltweite Strahlkraft"
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