"Stille Helden" ausgezeichnet
Vera Finn und OB Thumann (hintere Reihe) zeichneten die "Stillen Helden" aus.
OB Thumann und seine Gattin begrüßen die Gäste beim
Neujahrsempfang
Der Stadt-Chef bei seinem Jahresrückblick
Viele Gäste aus allen Bereichen des Lebens in Neumarkt waren
gekommen.
Gastredner war Prof. Dr. Lothar J. Seiwert
NEUMARKT. In Neumarkt ist über die Jahrhunderte viel geschaffen und erreicht worden - und dies sei den Menschen dieser Stadt zu verdanken, sagte OB Thumann in der "den Neumarktern eigenen Bescheidenheit" beim städtischen Neujahrsempfang. Drei "Stille Helden" wurden dabei geehrt.
"Ich glaube angesichts der Leistungen und des Erscheinungsbildes unserer Stadt, dass die Neumarkterinnen und Neumarkter allen Grund haben dürfen, stolz auf sich und ihre Stadt zu sein", sagte dr Oberbürgermeister bei der Feier am Donnerstagabend im Neumarkter Reitstadel.
Vor einem Jahr hätten alle Institute und auch alle mehr oder weniger prominenten Experten ein wahres Katastrophenjahr vorausgesagt - mit gigantischen Einbrüchen beim Wirtschaftsvolumen, einem hohen Anstieg bei der Arbeitslosigkeit und vielem mehr, "ja manche warnten sogar vor sozialen Unruhen und ähnlichem".
Er sei sehr froh, "dass dies bei uns in Neumarkt nicht in dem vorhergesagten Maße eingetroffen ist, selbst wenn die Finanzkrise allgemein zu einer Wirtschaftskrise geworden ist". Aber auch insgesamt habe sich das Land trotz aller Unkenrufe wesentlich stabiler und positiver erwiesen, hätten verschiedene Maßnahmen wie etwa das Kurzarbeitergeld oder das Konjunkturprogramm dazu beigetragen, den Abschwung geringer ausfallen zu lassen als befürchtet.
(
neumarktonline-Leser finden die Rede des Oberbürgermeister im Wortlaut hier)
Gastredner bei der Veranstaltung war der einer der "führenden Zeitmanagementexperten Deutschlands", Prof. Dr. Lothar J. Seiwert, der zum Thema "Simplify your time" sprach.
Die Freiwilligenagentur Neumarkt sei zu einer wichtigen
Verbindungsplattform zwischen Bürgern geworden,
den Ehrenamtlichen auf der einen und den Vereinen, Organisationen
und Gruppierungen, die für ihre Arbeit Mithelfer suchen, auf der
anderen Seite, sagte der Oberbürgermeister nach dem Gastvortrag und leitete damit auf die Auszeichnung von Neumarkts "Stillen Helden" über.
Man mag es sich gar nicht vorstellen, wenn es keine Ehrenamtlichen gäbe, sagte Thumann.
Es würde das Erliegen des öffentlichen Lebens bedeuten "und
eine "kalte Gesellschaft" ergeben, in der keiner von uns leben wollte".
Man sei daher sehr froh über die Vielen, die sich freiwillig für ihre
Mitmenschen engagieren, die sich in den Vereinen, Verbänden, in
Gruppen oder Organisationen und als Einzelne einsetzen, viel Freizeit
opfern und viel Gutes für andere leisten.
Sie alle würden den "eigentlichen Kleister für den Zusammenhalt in
unserer Stadt" bilden.
Diesen vielen "Helden des Alltags" in Neumarkt wolle er an diesem Abend herzlichen Dank sagen.
- Irmgard Blank hat sich vor allem in der Pfarrei "Zu unserer Lieben Frau", im "Eine-Welt-Laden" und im Bürgerhaus engagiert. In der Pfarrei "Zu unserer Lieben Frau" helfen Sie mit, wo Sie gebraucht werden und sich einbringen können.
So trägt sie drei Mal im Jahr den Pfarrbrief aus, hilft mit, den Brauch der Kräuterweihe und das Kräuterbinden an Mariahimmelfahrt, oder bringt regelmäßig die Kirche auf Vordermann. Gleiches gilt für den zweiten Einsatzbereit, ihr Engagement im Eine- Welt-Laden. Bereits seit fast zehn Jahren ist sie dort mehrmals wöchentlich als freundliche Verkäuferin für Fair-Trade-Produkte anzutreffen.
Auch aus dem Bürgerhaus ist sie kaum mehr weg zu denken, sagte Thumann. Unter anderem sorgt sie für die Bewirtung beim musikalischen Frühstück, bei diesem Angebot, an dem sich Menschen mit und ohne Behinderung treffen, oder hilft wie zuletzt beim Bürgerhaus-Jubiläumsfest mit.
- Christiane Simon ist seit 2002 beim Hospizverein ehrenamtlich tätig und bringt sich als ausgebildete Hospizhelferin in der Sterbe- und Trauberbegleitung sowie in der Krisenintervention ein.
"Es ist keine einfache Aufgabe, wie wir alle uns sicher vorstellen können", sagte der Oberbürgermeister. Es geht um die Betreuung von Angehörigen nach der Überbringung der Todesnachricht durch die Polizeibeamten bis hin zur Unterstützung von Betroffenen bei aktuellen Notfällen. In der Krisenintervention übernimmt sie die Rufbereitschaft an Wochenenden, die Verständigung über Notarzt oder Polizei, und sie ist dabei sehr oft an den Wochenenden im Einsatz - freiwillig und ehrenamtlich.
Darüber hinaus kümmert sich Christiane Simon auch um die telefonische Beratung, sie hält Vorträge und sie hat darüber hinaus eine Kindertrauergruppe im Jahr 2008 aufgebaut, die sich im Abstand von zwei Wochen trifft.
- Erhard Löwe engagiert sich schon seit 37 Jahren ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit in Neumarkt. Sein Engagement begann bereits 1972 im kirchlichen Bereich und umfasst die Gestaltung von Kindergottesdiensten, die Leitung von Kindergruppen, die Mitwirkung, Planung und Durchführung der Kinderbibelwoche, der wöchentliche Einsatz beim Konfirmandenunterricht, die Planung und Durchführung von Ausflügen und Freizeit sowie die Mitgliedschaft im Kirchenvorstand und Jugendausschuss.
Löwe ist auch der Gründer und langjährige Vorsitzende der "Elterninitiative zum Schutz unserer Kinder". In dieser Funktion ist er auch der Erfinder, oder wie manche sagen, der "Vater des Sorgentelefons", das dann vom Sozialträger "Die Rummelsberger" umgesetzt wurde. Damit wurde den Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit geschaffen, sich an eine vertrauensvolle Stelle wenden zu können.
Auch in der kommunalen Kinder- und Jugendarbeit hat Erhard Löwe sein Aufgabenfeld gefunden und sich zum Beispiel bei der Planung und der konzeptionellen Gestaltung des G6 in der Grünbaumwirtsgasse mit eingebracht.
14.01.10
Neumarkt: "Stille Helden" ausgezeichnet