CSU sieht "Verschleppungstaktik"

NEUMARKT. Die Woffenbacher CSU wirft dem Neumarkter Rathaus Untätigkeit beim Streit um den geplanten Schweine-Mastbetrieb vor.

Nachdem neumarktonline über eine Bausenatssitzung berichtet hatte, bei der dieser Tagesordnungspunkt am Ende vertagt werden mußte (Bericht hier), scheinen alle Kompromiß-Pläne Makulatur zu sein. Auf den Neumarkter Oberbürgermeister gemünzt erklärte am Mittwochabend der Woffenbacher CSU-Ortsvorsitzende Maximilian Federhofer, es sei "naiv und für eine Stadt unverantwortlich", einfach abzuwarten und zu glauben, der Streit löse sich in Luft auf.

Bereits vor zwei Jahren wurde bekannt, dass Richard Iberl einen Schweinemastbetrieb am Rande von Woffenbach plant (wir berichteten auch damals schon mehrfach). Damals wie heute war die juristische Lage eindeutig bekannt: Es entspricht geltender Rechtslage, dass der Metzgermeister ein Recht auf die Errichtung der Anlage hat.

Es sei keine Überraschung gewesen, dass sich gegen das Projekt Widerstand regt, und es sei gutes Bürgerrecht, diese Meinung auch frei zu äußern, erklärte Federhofer: "Wir haben sowohl Verständnis für die wirtschaftlichen Interessen von Richard Iberl, wie auch für die Ängste und Sorgen der Anwohner"

Es sei fatal gewesen, die Situation eskalieren zu lassen, erklärte die CSU. Und weiter: "Warum muss erst der Friede in einer Gemeinschaft ins Wanken geraten, bevor seitens der Stadt etwas unternommen wird? Bereits im Vorfeld hätte Oberbürgermeister Thomas Thumann die Sache zur Chefsache erklären müssen", schreibt Federhofer.

Es hätte dann vielleicht nicht der Gründung einer Bürgerinitiative, Demonstrationen und Spaltungen einer sonst friedlichen Dorfgemeinschaft bedurft.

In einem Gespräch des CSU-Ortsverbandes habe sich Iberl durchaus kompromissbereit und nicht abgeneigt gezeigt, die Schweinemast weiter entfernt von der Wohnbebauung zu platzieren. Federhofer: "Doch auch dieser Kompromissbereitschaft wurde nur halbherzig nachgegangen". Er verstehe, daß Richard Iberl "nun nach zwei Jahren Verschleppungstaktik buchstäblich der Kragen geplatzt ist". Die Vertagung im Bausenat biete nun für die Stadt "eine letzte Chance, die Angelegenheit, gütlich zu regeln".

Weder den Gegnern des Mastbetriebs noch Richard Iberl dürfte geholfen sein, "es zu einem juristischen Schlagabtausch kommen zu lassen", schreibt die CSU.
16.09.09
Neumarkt: CSU sieht "Verschleppungstaktik"
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