Fest des Diözesanpatrons


Die Staute des Heiligen Willibald hinter den Gläubigen im Eichstätter Dom.

Von Dekan Richard Distler

An diesem Dienstag, dem 7. Juli, wird sich in Eichstätt, aber auch in Rom "Interessantes" tun. Der Papst wird seine am Montag angekündigte neue Sozialenzyklika "Caritas in veritate" "Liebe in der Wahrheit" veröffentlichen lassen, an der auch der Münchner Erzbischof Reinhard Marx mitgewirkt haben soll.

Aber auch in der Bistumsstadt Eichstätt wird ein besonderes Ereignis begangen: Das Fest des Diözesanpatrons des Heiligen Willibald. An diesem Tag sind besonders alle Priester, Diakone, Pfarrhaushälterinnen sowie Pastoral- und Gemeindereferenten zu einem Tag der Begegnung eingeladen.

Höhepunkt ist das Pontifikalamt des Bischofs im Dom, der in seinem Westteil den Grabaltar des Bistumsgründers Willibald beherbergt. Viele Pilger kommen in diesen Tagen nach Eichstätt, um den heiligen Willibald zu ehren.

Direkt vor diesem Grabaltar wurden in den Jahren 1971-75 Ausgrabungen gemacht. Es war damals schon eine kleine Sensation, als man die Fundamente des ersten durch Willibald in Stein gebauten kleinen Doms entdeckte. Ja man konnte noch Holzreste aus dem 8.Jahrhundert wissenschaftlich genau datieren, die vermutliche von der kleinen allerersten Holzkirche stammen, die Willibald gebaut hat, die aber einem Brand zum Opfer fiel. Direkt daneben fand man auch die Fundamente eines kleinen Benediktinerklosters, in dem Willibald mit ein paar Mönchen lebte.

Über all diesen kleinen Anfängen wölbt sich heute der große spätgotische Dom, der im westlichen Triumphbogen, im Zugang zur Sakramentskapelle und im unteren Teil der Domtürme noch romanische Teile zu bieten hat. Willibald hat, unterstützt durch Bonifatius, den Apostel der Deutschen, im Jahr 741 oder auch 745 das Bistum an der Altmühl gegründet.

Geboren um 700 in Südengland, trieb es ihn, den Angelsachsen, auf eine große Pilgerreise nach Rom und ins heilige Land. Schon als Fünfjähriger ins Kloster Waltham gebracht, erhielt er dort eine umfangreiche klassische Bildung und Erziehung. Willibald drängte es, die geistigen Quellen des Christenheit kennenzulernen, die er in Israel, in Konstantinopel, in Griechenland, in Montecassino, dem Urkloster des heiligen Benedikt, und in Rom entdeckte.

Er war kein Tourist, sondern ein Abenteurer des geistlichen Lebens, erfüllt mit Sehnsucht, den Spuren Jesu und der Apostel nachzugehen. Diese Sehnsucht ließ ihn zum "Gründervater" unserer Diözese und zu einer großen Bischofsgestalt heranreifen.

So hat ihn auch der Künstler Loy Hering im Eichstätter Dom in den Stein des Juramarmors gehauen: mit einem gereiften Gesicht im bischöflichen Ornat auf einem Thron sitzend, den Stab in der Rechten und die Linke auf das Evangelienbuch legend, Sinnbild für das Lehr- und Wächteramt des Bischofs.

Willibald gründete auch das fränkische Doppel-Kloster Heidenheim, wo er seinen Bruder Wunibald als Abt und seine Schwester Walburga als Äbtissin einsetzte. Der Heilige starb am 7. Juli 787, nachdem er seine Lebenserinnerungen, die "Vita Willibaldinbis", der Nonne Hugeburg in die Feder diktiert hatte.

Spuren seiner Missionstätigkeit im Bistum finden sich auch im Neumarkter Land, wo heute noch mehrere Pfarrkirchen dem Bistumspatron geweiht sind.
06.07.09
Neumarkt: Fest des Diözesanpatrons
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