Hauptmarkt ganz in Grün


Vor allem bei den Kindern kamen die Schafe der vom Aussterben bedrohten Rassen an.
Fotos: Erich Zwick

Vor einem Meer von Lammsbräu-Schirmen: Verkaufsleiter Bern-
hard Schwenzl im Interview mit Radio-Z-Moderatorin Ädda
Böhm übers Bio-Bier.
NEUMARKT. Der Nürnberger Hauptmarkt gab sich am Wochenende ganz in Grün. Für diese ungewöhnliche Optik sorgten die in der Farbe der Neumarkter Lammsbrauerei gehaltenen Sonnenschirme, die weite Flächen von "Nürnbergs guter Stube" überspannten.

Darunter und drumherum rief die "Biomodellstadt Nürnberg" zum zweiten Mal zum Biomarkt unter dem Motto "BIO erleben". Mehr als 80 Aussteller brachten an zwei Tagen "durch Genuss, Unterhaltung und lebendige Information die Grundlagen der Biolebensmittel durch ökologischen Landbau" näher.

Als die inzwischen auf der ganzen Welt bekannte Bio-Brauerei nahm die Neumarkter Lammsbräu eine Art Schlüsselrolle auf den nur in zwei Städten Deutschlands - Rostock und Nürnberg - vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz unterstützten Märkten ein.

Bei der Eröffnung durch Nürnbergs Umweltreferent Dr. Peter Pluschke hob dieser die "vielfältige Palette der Bio-Produkte hervor, die ihre Marknische endgültig verlassen haben und zu einem sehr ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor geworden sind." Der Bio-Markt befinde sich auf der "Überholspur", was ein Zuwachs von 14 Prozent im Jahre 2007 verdeutliche.

Lammsbräu-Verkaufsleiter Bernhard Schwenzl stand Radio-Z-Redakteurin Ädda Böhm am Samstagabend vor dem Mikrophon Rede und Antwort, was Bio-Bier von einem konventionell gebrauten Gerstensaft unterscheidet und warum ökologischer Landbau einen Einklang von landwirtschaftlicher Produktion und Umwelt bedeutet - weil er sich positiv auf Boden, Wasser und Klima auswirkt, die Bodenfruchtbarkeit und damit die Lebensgrundlage der Bürger erhält.

Unter den 80 Marktbeschickern erregte ein weiterer Neumarkter die besondere Aufmerksamkeit vor allem der Kinder: Schafzüchter und Stadtrat Johann Georg Gloßner hatte gleich neben der Frauenkirche ein kleines Gehege aufgebaut, in dem er vom Aussterben bedrohte Schafrassen vorführte, darunter das "Jakobsschaf", das sich einen Platz in der Bibel gesichert hat.

Ein bisschen Politik durfte auch sein, obwohl diese statt in Plenarsälen an Kochtöpfen betrieben wurde. Fürths ehemalige CSU-Landrätin und jetzt Kandidatin für die Freien Wähler für den Landtag, Dr. Gabriele Pauli, lieferte sich einen Wettstreit mit Kochlöffel und (stumpfem) Messer mit der Parlamentarischen Staatssekretärin Dagmar Wöhrl. Bei der einen gab's Bio-Lachs mit Paprika (Wöhrl), bei der anderen Bio-Fleischstückchen auf Rosmarin (Pauli). Dem Publikum, das kosten durfte, hat beides geschmeckt. Ein Speisezettel ist halt noch lange kein Wahlprogramm.
Erich Zwick
09.08.08
Neumarkt: Hauptmarkt ganz in Grün
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