Rekorde purzelten


Die Siegerehrung in der Klasse bis 94 Kilo: Sieger Jürgen Wal-
ker und Zweiter Dr. Holger Cedl vom ASV Neumarkt, hier mit
Landestrainer Koherr und ASV-Gewichtheber-Chef Bernd Hornof.
NEUMARKT. Insgesamt kämpften am Wochenende 75 jung gebliebene "Mastersheber" (das sind Gewichtheber über 35 Jahren) in acht verschiedenen Alters- und ihren jeweiligen Gewichtsklassen um die Bayerischen Meisterschaften 2008.

Dabei wurden 450 Versuche innerhalb von 13 Stunden absolviert. So etwas erfordert natürlich eine akribische Vorbereitung und einen großen Helferstab, um allen Anforderungen als Ausrichter gerecht zu werden.

Der Abteilungsleiter für Gewichtheben Bernd Hornof, der diese Meisterschaft nach Neumarkt holte, leistete Generalstabsarbeit. Die ASV-Halle war um das Stemmerbrett mit Blumen geschmückt, ein reicher Gabentisch stand für die Sportler bereit und auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt. Ein einhelliges Lob von den Teilnehmern mit dem Wunsch, daß der ASV öfters eine Veranstaltung in dieser Art durchführen soll, war der Lohn für die vielen Mühen.

Schirmherr OB Thomas Thumann gab zusammen mit ASV-Boss Rüdiger Cedl und BGKV-Vizepräsident Richard Steinmann den Startschuß zu dieser Meisterschaft.

Die Sportler bedankten sich für all die Bemühungen bei den Wettkämpfen mit hervorragen Leistungen. So jagte bereits bei den ältesten Teilnehmern der Altersklassen (AK) 8 und 7 und bei den Damen ein Höhepunkt den anderen.

Dagmar Mc. Swain (TG Landshut) war mit 64 Jahren bei den Damen nicht nur die älteste, sondern auch die Beste unter den drei anwesenden Teilnehmerinnen. Mit etwas über 146 Sinclair-Punkten verwies sie Viola Lauber (1. AC Bayreuth) und Christina Schlicht (KSV Kitzingen auf die Plätze 2 und 3.

In der AK 8 bei den Männern sammelte Werner Deppner 359,58 Punkte. Der 73jährige Deppner vom ASV 81 Würzburg absolvierte sechs gültige Versuche und konnte dabei mit 81 Kilo noch mehr als sein eigenes Körpergewicht stoßen. Ihm am nächsten kamen die beiden 68jährigen Herbert Riesner (KSC Attila Dachau) mit Bayerischen Rekorden im Reißen und Stoßen und Lothar Ebermann (SSV Höchstädt).

Der Beste in der AK 7 war Josef Müller (Eichenauer SV). Der Erfolgstrainer im Münchner Raum bestach durch seine Filigran-Technik, an der sich 50 Jahre Jüngere eine "Scheibe" abschneiden können. Wenn dann ein 65jähriger mit gestoßenen 96 Kilo noch an der Zwei-Zentner-Marke kratzt, könne man erkennen, daß sich ein Leben lang Sport zu treiben doch lohne, hieß es. Müller kam auf 346,16 Punkte und besiegte Moschele (Ingolstadt) und Horst Wildenstein (KSV Bav. Regensburg) zwar knapp aber verdient.

Die AK 6 stand im Zeichen des unverwüstlichen Xaver Fleischmann vom TSV Schwandorf. Mit 324,52 Punkten setzte er sich vor Michael Hager vom SV Kolbermoor und Günther Bauer (SC Armin München) durch.

55 bis 59 Lenze ist die AK 5 "jung". Vor den Augen von Jürgen Schwarz, dem Präsidenten des Bayerischen Gewichtheber- und Kraftsportverbandes (BGKV), war Jürgen Wunderlich vom AC Bayreuth mit 335,28 Punkten erfolgreich, gefolgt von Dr. Leopold Dirsch - er kommt vom TSV Ingolstadt-Nord. Platz 3 ging an den Bayreuther Anton Engelbrecht.

In der AK 4 ( 50 bis 54 Jahre) bewegten sich nun schon Lasten im Reißen und Stoßen jenseits der 100-Kilo-Grenze. Nicht nur die höchsten Lasten mit 103 Kilo im Reißen und 132 Kilo im Stoßen bewegte Bernhard Rank (KSV Bav. Regensburg). Mit 332,68 Punkten war er der Beste vor Waldemar Altvater (ASV Neu-Ulm) und dem Landshuter Willi Mengelkamp.

Jürgen Kreuzpaintner vom 1. AC Regensburg war mit 302,52 Punkten in der AK 3 (45 bis 49 Jahre) der Beste. Nur einen winzigen Punkt dahinter folgte Günther Ferg (KSC Att. Dachau) und Thomas Fleischmann vom TSV Röthenbach.

Eine Überraschung gelang dem Röthenbacher Michael Götz. Er besiegte bei den 40 bis 44jährigen Teilnehmern (AK 2) mit 322,06 Punkten und 237 Kilo im Zweikampf den großen Favoriten Favoriten Johann Schreder (1. AC Regensburg). Auf Rang 3 folgte Walter Landshammer vom TSV Erding.

Spannung kam zum Schluß natürlich auf, als die Lokalmatadoren Markus Bauer ( bis 85 Kilo) und Dr. Holger Cedl (bis 94 Kilo) bei den 35- bis 39jährigen Sportlern in der Altersklasse 1 auf die Bühne kamen.

Markus Bauer hat sich von seinem schweren Motorradunfall wieder gut erholt und kann dank seiner Willenskraft und dem eisernen Training sein Bein fast wieder voll belasten. Dies bewies er beim Reißen, das er mit 95 Kilo abschloß. Beim Stoßen bewältigte er 110 Kilo und das bedeutete eine Zweikampfleistung von 205 Kilo und 268,05 Sinclairpunkte. Damit wurde er hinter Reischl (Waldkirchen) und Galfinger (Kolbermoor) in seiner Gewichtsklasse Dritter.

Dr. Holger Cedl lieferte sich in der Klasse bis 94 Kilo einen erbitterten Kampf mit Jürgen Walker vom TSV Röthenbach. Cedl begann das Reißen mit 102 Kilo gültig, Walker scheiterte zunächst an der Anfangslast von 105 kg, die ihm bei der Wiederholung gelang. Zum zweiten Versuch wurden für Cedl 107 Kilo aufgelegt - gültig! Nun wurden 109 Kilo für ihn aufgelegt, die ihm ganz, ganz knapp daneben gingen. Walker bewältigte im dritten Versuch 110 Kilo und lag damit drei Kilo in Front.

Beim Stoßen begann der Röthenbacher mit 125 Kilo, Cedl konterte mit 129 Kilo und lag damit wieder ein Kilo vorne. Mit 130 Kilo im zweiten Versuch von Walker hatte dieser wieder drei Kilo Vorsprung. Nun steigerte Cedl auf 134 Kilo, die ihm zweimal aber mißlangen und so Walker der glückliche, aber verdiente Sieger in dieser Gewichtsklasse wurde.

Den Klassensieg bei den 35- bis 39jährigen Hebern aber holte sich der Leichteste: Sergej Stabel (1. AC Weiden), gerade mal 55,4 Kilo "leicht", bewältigte 92 Kilo im Reißen (inoffizieller Weltrekord in der AK 1) und holte mit 353,47 Sinclair Punkten den Siegerpokal ab, gefolgt von Christian Reischl (TSV Waldkirchem), der mit 255 Kilo (342,75 Punkte)) im Zweikampf die höchsten Lasten beider Tage hob, und Viktor Galfinger von der DJK - SV Kolbermoor mit 322,38 Punkten.

Die Mannschaftswertung gewann der TSV Röthenbach vor TSV Ingolstadt Nord und ESV München-Ost.

Erfreulich das Fazit beider Wettkampftage: Es gab nicht die geringste Verletzung und die anwesenden Ärzte (selbst Teilnehmer oder Wettkampfhelfer) konnten sich ganz ihrer sportlichen Aufgabe widmen.
nab
16.03.08
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