Coole Mitfahrer

NEUMARKT. Gymnasiasten und Realschüler aus Parsberg wurden zu Coolridern bei der VAG ausgebildet.

Nach einer mehrwöchigen Ausbildung zum Fahrzeugbegleiter sollen sie für Ruhe und Sicherheit in Zügen und Busse sorgen. Coolrider setzen sich dafür ein, dass der Schulweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln für alle sicherer und angenehmer wird, heißt es in einer Pressemitteilung der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG), deren Verkehrsnetz bis Parsberg reicht.

Coolrider schauen hin, wo andere wegschauen. Sie sprechen an, was viele geflissentlich übersehen. Das ist nicht einfach, dazu gehört Mut. Typische Szenen im Schülerverkehr, die die Coolrider öffentlich machen, sind Schuhe auf dem Nachbarsitz, laute Musik aus dem Handy oder i-pod, oder Rangeleien an der Haltestelle oder im Fahrzeug.

Die positive Wirkung des ehrenamtlichen Engagements der Coolrider ist dabei unbestritten: Wo sie im Einsatz sind, ob in Nürnberg oder der Region, gibt es tatsächlich weniger Probleme im Umgang der Schüler untereinander, aber auch mit anderen Fahrgästen, weniger Unfälle und auch weniger Vandalismusschäden.

Vor fünf Jahren, 2002, hat die VAG das Projekt zusammen mit der Polizei aus der Taufe gehoben. Seitdem ist es an inzwischen 29 Schulen in ganz Mittelfranken und der Oberpfalz. Insgesamt haben 724 Schülerinnen und Schüler die Ausbildung zum Coolrider gemacht, davon 254 in Nürnberg.

Die VAG arbeitet seit vielen Jahren mit Kindern und Jugendlichen. Das fängt im Kindergarten an, mündet in die Verkehrserziehung mit der Puppenbühne der Polizei für Grundschüler und wird schließlich seit 2002 im Coolrider-Projekt weitergeführt. Ziel aller Projekte ist es dabei, grundsätzlich Busse und Bahnen als Alternative zum Auto ins Bewusstsein zu rücken, zu vermitteln, worauf zu achten ist, wenn öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden, und schließlich zu lernen, sie so zu nutzen, dass andere Fahrgäste nicht beeinträchtigt werden.

Das Engagement der Coolrider beruht auf Freiwilligkeit. Bewerber bringen hohe soziale Kompetenz mit und gehören mindestens der siebten Jahrgangsstufe an. Weitere wesentliche Voraussetzungen sind: Treffen alle diese Voraussetzungen zu, werden die interessierten Schüler über mehrere Wochen zu Fahrzeugbegleitern im Schülerverkehr ausgebildet. Mit fachlicher Beratung durch die Polizei, eigens dafür ausgebildeten Trainern der VAG sowie den Betreuungslehrern bereiten sich die künftigen Fahrzeugbegleiter auf ihre Aufgabe vor. Teils theoretisch, aber auch in Rollenspielen werden alltägliche Situationen, mit denen sie konfrontiert werden könnten, trainiert.

Der Ausbildungsplan beinhaltet unter anderem ein Deeskalationstraining, das die Schüler in den Stand versetzt, kritische Situationen zu erkennen, einzuschätzen und auch richtig zu reagieren. Sie lernen Körpersprache wahrzunehmen und selbst bewusst einzusetzen, erhalten Tipps für ein sicheres Auftreten und erfahren, wie man sich selbst schützen kann. Ein weiterer wichtiger Baustein der Ausbildung ist ein Kommunikationstraining, das insbesondere auch vermittelt, wie man sich bei Meinungsverschiedenheiten gewaltfrei via Gespräch auseinandersetzt.

Unterstützt und gefördert wird das Projekt inzwischen auch vom Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH, von der infra verkehr fürth gmbh, von der Erlanger Stadtwerke AG sowie dem Förderverein Coolrider-Freunde e.V., der eigens gegründet wurde.
23.11.07
Neumarkt: Coole Mitfahrer
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