Mehr Baugenehmigungen


So wie hier bei der Generalsanierung der Schule Wolfstein tritt die Stadt immer wieder mit großen Investitionen auch als Bauherr auf

30,9 Prozent Rückgang

NEUMARKT. Im ersten Halbjahr 2007 wurden nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung mit insgesamt 19050 Wohnungsbaugenehmigungen um 12639 bzw. 39,9 Prozent weniger erteilt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damals war in den Bauämtern noch der Vorzieheffekt wegen des Wegfalls der Eigenheimzulage spürbar.

In der Oberpfalz (-30,1 Prozent) und in Oberbayern (-30,8 Prozent) war der Genehmigungsrückgang im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum nicht ganz so ausgeprägt wie in den anderen Regierungsbezirken. In Oberfranken (-50,4 Prozent) und Mittelfranken (-57,6 Prozent) ging die Zahl der Baugenehmigungen besonders stark zurück. – Von allen Wohnungsbaufreigaben im ersten Halbjahr 2007 entfielen 9 715 auf neue Eigenheime (-45,1 Prozent) und 6 738 auf neue Mehrfamilienhäuser (-31,1 Prozent).

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung mitteilt, wurden im ersten Halbjahr 2007 von den bayerischen Bauaufsichtsbehörden insgesamt 19050 Wohnungen zum Bau freigegeben (einschließlich Genehmigungsfreistellungen). Dies war ein deutlich niedrigeres Genehmigungsvolumen (-39,9 Prozent) als im ersten Halbjahr 2006 (31689). Das Halbjahresergebnis 2006 war noch stark vom Nachfrageanstieg in Folge des Wegfalls der Eigenheimzulage geprägt.

Der Rückgang der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr machte sich in den einzelnen Regierungsbezirken unterschiedlich stark bemerkbar. In Niederbayern (-1 554 bzw. -49,9 Prozent) und Oberfranken (- 853 bzw. - 50,4 Prozent) hat sich das Genehmigungsvolumen etwa halbiert. In Mittelfranken (-2 599 bzw. - 57,6 Prozent) war der Rückgang besonders ausgeprägt. In Oberbayern (-3 899 bzw. -30,8 Prozent) und der Oberpfalz (- 950 bzw. - 30,1 Prozent) fiel der Rückgang der Baugenehmigungen dagegen deutlich geringer aus.

Die meisten aller im ersten Halbjahr 2007 genehmigten Wohnungen, nämlich 16 453 bzw. 86,4 Prozent, sind in neuen Wohngebäuden projektiert (-40,1 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum). In neuen gewerblichen Hochbauten, so genannten Nichtwohngebäuden, sollen 549 Wohnungen entstehen (-9,6 Prozent) und 2 048 Wohnungen durch Um- oder Ausbau des vorhandenen Wohngebäudebestands (-43,0 Prozent). Auf neue Eigenheime (Ein- oder Zweifamilienhäuser) entfallen 9 715 oder 51,0 Prozent der Baufreigaben (-45,1 Prozent) und auf neue Mehrfamilienhäuser 6 738 oder 35,4 Prozent (-31,1 Prozent). Dementsprechend fiel der Genehmigungsrückgang in den Großstädten (-34,4 Prozent) weniger stark als in den Landkreisen aus (-41,9 Prozent).
NEUMARKT. In Neumarkt ist mal wieder alles ganz anders: Während in ganz Bayern Rückgänge von fast 40 Prozent bei den Baugenehmigungen registriert werden, präsentiert Neumarkts Oberbürgermeister bei den Wohnungsbauten Steigerungen von über 50 Prozent.

"Die Stadt Neumarkt weist bei den Baugenehmigungsverfahren im ersten Halbjahr gegenüber den Zahlen in Bayern eine deutlich positivere Entwicklung auf", zeigt sich Oberbürgermeister Thomas Thumann erfreut über die aktuelle Auswertung der Bauordnungsverwaltung, die ihm Sachgebietsleiter Johann Wölfl vorgelegt hat.

Während das Bayerische Innenministerium dieser Tage verkündete, dass die Baugenehmigungen für Wohnungen in Bayern um fast 40 Prozent zurück gegangen seien, stellt sich die Situation in Neumarkt laut Oberbürgermeister Thumann "erfreulicherweise wesentlich besser dar. Und das, obwohl im ersten Halbjahr 2006 viele Anträge vorlagen, die aufgrund des Wegfalls der Eigenheimzulage zum Ende des Jahres 2005 noch schnell gestellt worden waren."

Trotz dieses "künstlichen Schubs" Anfang 2006 liegen die Zahlen für Wohnbauten in Neumarkt 2007 noch einmal erheblich über denen aus dem Vorjahr. Insgesamt wurden von Januar bis Ende Juni 2007 Baugenehmigungsverfahren für 47 Wohnungsbauten abgewickelt, gegenüber 30 im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Das ist somit eine Steigerung von über 50 Prozent bei den Wohnungsbauten. Auch die Baugenehmigungsverfahren insgesamt sind in Neumarkt gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres leicht angestiegen, von 223 auf 229 im jeweiligen Halbjahr.

"Am erfreulichsten aber ist die sehr hohe Bausumme, die mit diesen Baugenehmigungsverfahren alleine im ersten Halbjahr bei uns ausgelöst wird", hebt Oberbürgermeister Thumann hervor. "Denn sie liegt mit über 55 Millionen Euro schon sehr deutlich über der Bausumme aus dem ersten Halbjahr des Vorjahres, als es knapp 40 Millionen Euro waren." Auch hier kann Neumarkt auf eine Steigerung von rund 40 Prozent verweisen. "Wir sind bei dieser stattlichen Summe nicht stolz wegen der Höhe, sondern deswegen, weil dies ein gutes Signal für die Bauwirtschaft insgesamt und auch für unsere heimischen Betriebe ist. Das sind potenzielle Aufträge für sie und dies bedeutet auch die Sicherung und vielleicht die Schaffung von Arbeitsplätzen. Das macht uns sehr zufrieden."

Die Gründe für die Höhe der ausgelösten Bausumme sieht Oberbürgermeister Thumann unter anderem darin, dass es sich zum einen um einige große Bauvorhaben im gewerblichen Bereich handle, die hier zu Buche schlagen. Zum anderen vermutet er, dass auch der von der Stadt ausgereichte Baukostenzuschuss für Familien mit Kinder seinen Beitrag dazu leiste, dass sich die Zahl der Genehmigungsverfahren so positiv entwickelt habe. Die Stadt gewährt dabei Familien beim Erwerb eines städtischen Grundstücks einen Zuschuss von 10.000 Euro pro Kind bis 14 Jahren. Bisher hat die Stadt für diese Förderung über 350.000 Euro an Familien gewährt.

Nicht zu vergessen sei auch, dass die Stadt selber als Bauherr mit hohen Investitionssummen zu diesem positiven Trend bei den Bausummen beitrage. Dies drücke sich mit der weit überdurchschnittlichen Investitionsquote von über 55 Prozent deutlich aus.

Auch der "allgemein zu beobachtende Aufschwung" sei offensichtlich in Neumarkt zu verspüren. Die Stadt besitze als Wohn- und Lebensort nach wie vor eine hohe Attraktivität. Für die Wirtschaft stelle sich Neumarkt zudem seit Jahren "als interessanter Standort dar, mit den seit 30 Jahren gleich bleibenden und im Vergleich niedrigen Sätze bei der Gewerbesteuer und den Grundsteuern".
24.08.07
Neumarkt: Mehr Baugenehmigungen
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