Im Landtag empfangen


Die Neumarkter Delegation wurde von Landtagspräsident Alois Glück empfangen.


Auch Barbara Stamm hatte viel Lob für die Neumarkter Be-
sucher übrig.
NEUMARKT. In Vertretung von Oberbürgermeister Thomas Thumann folgte Ruth Dorner als Agenda 21-Beauftragte des Stadtrates zusammen mit ihren Kolleginnen Birgitt Rupp und Irmgard Blank aus dem Eine Welt-Laden Neumarkt einer Einladung von Landtagspräsident Alois Glück.

Auch MdL Herbert Fischer ließ es sich nicht nehmen die Delegation aus Neumarkt persönlich zu empfangen. Im Rahmen einer Ausstellung von 74 Gruppen des Eine Welt-Netzwerkes Bayern im Foyer des Maximilianeums fand die Stadt Neumarkt für die Auszeichnung als erste bayerische Stadt der Weltdekade viel Lob.

Diese Auszeichnung hat die Stadt Neumarkt im November 2007 für den Agenda 21 Prozess und für das daraus entstandene Stadtleitbild erhalten (wir berichteten mehrfach). Die breite Bürgerbeteiligung gekoppelt mit der Unsetzung konkreter Projekte im Bürgerhaus weckte bundesweites Interesse. Zeitgleich wurde der Eine Welt-Laden Neumarkt mit dem Projekt "Eine Welt macht Schule" als UN Dekade Projekt ausgezeichnet.

In seiner Ansprache würdigte Alois Glück das enorme bürgerschaftliche Engagement der vielen Eine Welt-Gruppen in Bayern. Dass sich immer mehr Kommunen und Städte diesem Anliegen verpflichtet fühlen sei ein gutes Zeichen. In einer globalisierten Welt würden diese Themen immer wichtiger, so Alois Glück. Auch bei der Diskussion um den Klimaschutz dürfe es nicht egal sein, unter welchen ökologischen Bedingungen Produkte produziert werden.

Der Bayerische Landtag möchte deshalb mit einem interfraktionellen Antrag gegen ausbeuterische Kinderarbeit im öffentlichen Beschaffungswesen ein Zeichen setzen. Es könne nicht sein, dass Kinder unter sklavenähnlichen Verhältnissen Pflastersteine, Teppiche oder Kleider für unseren Markt produzieren.

Ruth Dorner und Herbert Fischer werteten das als ein klares Zeichen für den Neumarkter Stadtrat. Im Februar 2007 bereits fand eine Informationsveranstaltung in Rathaussaal zu diesem Thema statt. Da dieses Vorhaben auch Oberbürgermeister Thomas Thumann unterstützt, könnte ein Neumarkter Stadtratsbeschluss bald umgesetzt werden.

Inhalt des Beschlusses soll sein, dass die Stadt Neumarkt keine Produkte bezieht, die unter Formen der Sklaverei oder sklavereiähnlichen Praktiken, wie der Verkauf von Kindern und der Kinderhandel, Schuldknechtschaft und Leibeigenschaft sowie Zwangs- oder Pflichtarbeit hergestellt werden. Mit einem entsprechenden Beschluss können Kommunen Vorreiter und Vorbild werden und so die Globalisierung positiv beeinflussen.

Alois Glück berichtete von seiner Reise nach Asien, wo er vorbildliche Fabriken besuchte, die für den deutschen Markt Hemden unter fairen Bedingungen herstellten. Es gehe also auch anders, sagte Alois Glück.

Später würdigte auch noch Barbara Stamm, die Vizepräsidentin des Landtages, das Engagement der Stadt Neumarkt. "Das bürgerschaftliche Engagement Ihrer Stadt ist gar nicht hoch genug ein zu schätzen", so Barbara Stamm "und wie man auch hier wieder sieht, sind das vor allem Frauen." Die Neumarkterinnen gaben ihr da Recht.
12.05.07
Neumarkt: Im Landtag empfangen
Telefon Redaktion


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