Gescheiterte WTO-Runde

NEUMARKT. "Die EU wird auch in Zukunft ein sehr verlässlicher Handelspartner der Entwicklungsländer bleiben, auch ohne das Zutun der WTO", so Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe, zum Scheitern der WTO-Verhandlungen.

Auch ohne weitere aufgezwungene Liberalisierungen durch die WTO sei Europa der weltgrößte Importeur von Agrargütern. Die Agrareinfuhren aus den Entwicklungsländern in die EU seien umfangreicher als die Agrarimporte der USA, Japans, Kanadas, Australiens und Neuseelands zusammen. Schon heute nehme die EU rund 85 Prozent aller afrikanischen Agrarexporte auf.

Die europäische Agrarpolitik habe enorme Vorleistungen in die WTO-Runde eingebracht und umfangreiche Zugeständnisse im Wert von rund 25 Milliarden Euro angeboten. Europa sei stets der aktivste Vorantreiber der Verhandlungen gewesen, "aber unsere Erwartungen auf ein Entgegenkommen unserer Handelspartner sind tief enttäuscht worden", so Deß.

Der Hauptgrund für das Scheitern der WTO-Runde liegt für den Agrarpolitiker Deß in der Blockadehaltung der USA. Auch Schwellenländer wie Brasilien hätten keinerlei Verhandlungsbereitschaft gezeigt. "In Europa wären über 500.000 Arbeitsplätze als Folge der Handelsliberalisierung weggefallen, wenn die Brasilianer sich mit ihrer G20-Offerte durchgesetzt hätten."

"Es liegt an unseren Handelspartnern, mit fairen Angeboten an den Verhandlungstisch zurückzukehren", so der Ausblick von Albert Deß zu den WTO-Verhandlungen.
27.07.06
Neumarkt: Gescheiterte WTO-Runde
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