Täter-Profil präsentiert !


Mit dieser Zeichnung der Täterjacke ging die Kripo
an die Öffentlichkeit.


Das Phantombild des Täters


Hier zwischen Woffenbach und Pölling geschah die
Tat.
Fotos: Polizei
NEUMARKT. Der Neumarkter "Volksfest-Vergewaltiger" aus dem Jahr 2002 hat vermutlich einen Ortsbezug nach Neumarkt, hielt sich damals aber nur wegen des Volksfestes in Neumarkt auf. Die Sachverständigen des Landeskriminalamtes haben jetzt ein verblüffend differenziertes Profil des unbekannten Täters gezeichnet.

Die "Profiler" schätzen den Mann, der im August 2002 in der Nähe des Neumarkter Volksfestplatzes ein damals 15jähriges Mädchen vergewaltigt hat (wir berichteten mehrmals), als "Typ 1" einer vom amerikanischen FBI erarbeiteten Täter-Typologie ein. Am Montag ging die Kripo nach einer Anfrage von neumarktonline mit dem erarbeiteten Täterprofil an die Öffentlichkeit.

Die Polizei vermutet, daß der Täter "in unmittelbarem zeitlichem Vorlauf zur Tatzeit" eine für ihn "nicht unerhebliche Streß-Situation in seinem privatem, beruflichen oder sozialem Umfeld" erlebt hat.

Die amerikanische Bundespolizei FBI stellte nach der Auswertung von über 1200 Sexualstraftaten, begangen von 41 Serientätern, eine Tätertypologie zusammen, nach der die Täter in vier Gruppen eingeteilt werden: Diese Erkenntnisse fließen auch in die Ermittlungen zum Neumarkter Verbrechen mit ein, bestätigte Presse-Sprecher Michael Rebele. Im Falle des Neumarkter Vergewaltigers vom August 2002 sprächen viele Anzeichen für einen "Typ-1-Vergewaltiger", dessen Tatverhalten wie folgt beschrieben wird: Das Täterprofil beschreibt für ihn folgende Persönlichkeitsmerkmale: Hinsichtlich der Alterseinschätzung zeige die Erfahrung, dass die Angaben der Opfer aufgrund von Tatumständen und Stresssituation, in der sie sich befinden, oft stark vom tatsächlichen Alter abweicht. Der Täter ist deshalb mit hoher Sicherheit in der angegebenen Alterskategorie zu finden.

Möglicherweise hielt er sich nur anlässlich des Volksfestes in Neumarkt auf, entweder als Besucher oder aus beruflichen Gründen.

Wahrnehmbar für Zeugen könnte in unmittelbarem zeitlichem Vorlauf zur Tatzeit eine für den Täter nicht unerhebliche Stresssituation in seinem privatem, beruflichen oder sozialem Umfeld gewesen sein.

Dieser Vorfall kann für einen Außenstehenden durchaus trivial gewirkt haben, jedoch für den Täter, unter Umständen auch in der Summe von Ereignissen, eine erhebliche Belastung dargestellt und tatfördernd gewirkt haben.

Besonders auffallend an seinem Täterverhalten ist der Umstand, dass er trotz der langen Dauer der Tat von über einer Stunde mit dem Opfer nicht gesprochen hat. Gründe dafür könnten neben fehlenden Sprachkenntnissen auch Kommunikationsdefizite sein, die sich auch in seinem Alltagsleben bemerkbar machen.
26.06.06
Neumarkt: Täter-Profil präsentiert !
Telefon Redaktion


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