S-Bahn: Erste Bauarbeiten


Die beiden Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Nürnberg
(VGN), Professor Dr. Willi Weißkopf (links) und Jürgen Haasler
zusammen mit dem Abteilungsleiter Märkte und Absatz, Klaus
Dechamps (rechts), legten die Jahresbilanz 2005 vor.
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, die Regierung von Mittelfranken und der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) haben die Nase voll: Im Arbeitskreis S-Bahn haben sie am Mittwoch (5. April) wegen der immer wieder veränderten Zeitpläne in den letzten fünf Jahren "ihr Unverständnis beim Bau der S-Bahn nach Neumarkt" zum Ausdruck gebracht.

Daraufhin wurde eilends von der Deutschen Bahn AG zugesagt, dass die Maßnahmen, die kein Planfeststellungsverfahren erfordern, im Juli eingeleitet werden. Das betrifft auf der S-Bahn-Strecke Nürnberg - Neumarkt den künftigen Haltepunkt Feucht-Ost und die Erweiterung der Elektrifizierung im Bahnhof Neumarkt, hieß es am Donnerstag.

Über einen Haltepunkt Woffenbach wurde noch keine Aussage gemacht, was von den Bau- und Finanzierungsverträgen abhängt. Nach wie vor kann jedoch davon ausgegangen werden, dass Woffenbach eine S-Bahn-Station erhält, die alternierend mit Pölling bedient wird. Mit dieser Einschätzung geht der Geschäftsführer des VGN, Professor Dr. Willi Weißkopf, nicht ganz mit der Meinung des Bahnvorstandes Mehdorn einig, der der "Qualität der Strecke" die größere Bedeutung als einen weiteren Bahnhof in Woffenbach beimisst (wir berichteten).

Was bei der S-Bahn noch Jahre bis zur Inbetriebnahme dauert, geschieht auf einem anderen Schienen-Ast nahezu nebenbei. Mit Eröffnung der ICE-Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt-München wird Allersberg wieder Bahnstation und ist damit Ausgangspunkt für zahlreiche Buslinien in den westlichen und südlichen Landkreis Neumarkt. Beinahe im Stundentakt werden Regionalzüge und Shuttlebahnen in 17 Minuten von Allersberg nach Nürnberg verkehren und damit die Fahrzeiten auch für Pendler erträglicher machen.

In den nächsten Tagen finden Fahrplankonferenzen mit den in Frage kommenden regionalen Busanbietern und Verkehrsträgern statt.

Um Zählen und Zahlen ging es bei der Bilanz der Fahrgastzahlen im letzten Geschäftsjahr. 190,2 Millionen Fahrgäste hat der VGN im Jahr 2005 befördert - das sind 0,4 Prozent mehr als 2004. Auf der Einnahmenseite verbuchte das Unternehmen 186,8 Millionen Euro - eine Verbesserung um 5,5 Prozent. Dieser Zuwachs war überwiegend auf eine Tariferhöhung um 3,9 Prozent und auf Mehreinnahmen im Schülerverkehr zurückzuführen.

Trotz dieser Steigerung übertrifft der Fehlbetrag (Verlust) bei weitem die Einnahmen. Dieser belief sich im Jahre 2005 auf stolze 238,6 Millionen Euro. Tröstlich trotzdem: Seit 2000 ist er rückläufig - auch wenn nur leicht, nämlich von damals 241,8 Millionen um 3,2 Millionen.

Die nächste Fahrpreis-Erhöhung, die sich eher als "Anpassung" verstanden haben will, wird wohl kaum eine rapide Verringerung des Defizits nach sich ziehen. Zwar werden einige Tickets um zweistellige Prozentzahlen verteuert, doch sollen auch welche im Preis sinken. Die Entscheidung trifft jedoch nicht der Verkehrsverbund, sondern hier ist die politische Ebene zuständig.
Erich Zwick
06.04.06
Neumarkt: S-Bahn: Erste Bauarbeiten
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