Bilanzsumme stieg weiter

NEUMARKT. Die Raiffeisenbanken im Landkreis Neumarkt konnten im vergangenen Geschäftsjahr 2005 ihre Marktposition weiter festigen und insgesamt auf ein zufriedenstellendes Ergebnis zurückblicken.

In dem vom Kreisverbandsvorsitzenden, Direktor Erich Pröpster, anberaumten Pressetermin wurden am Mittwoch die Erfolgszahlen des vergangenen Geschäftsjahres präsentiert: Die Bilanzsumme konnte dabei nochmals um 1,05 Prozent auf über 1,13 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Bereich der Kundengelder konnte nochmals um über 1,5 Prozent ebenso gesteigert werden, wie auch das Kreditvolumen - trotz schleppender Konjunktur - um 1,6 Prozent auf über 570 Millionen Euro anstieg. Mit den Betriebsergebnissen zeigten sich die Raiffeisenbanken insgesamt zufrieden.

Auch das zurückliegende Kalenderjahr war von einer deutlichen Verunsicherung der Verbraucher, aber auch der Unternehmen geprägt, erklärte Pröbster. So stieg das reale Wirtschaftswachstum auch lediglich um 0,9 Prozent, nachdem man in 2004 immerhin hier noch 1,6 Prozent verzeichnen konnte. Getragen wurde das Wachstum wiederum durch den Export, der um real 6,2 Prozent zulegte, was aber nur bedingt dem Mittelstand, und damit dem Kundenklientel der Raiffeisenbanken des Landkreises zu Gute kam. So gesehen war auch die Investitionsneigung sowohl bei den Unternehmen, wie auch bei den Privathaushalten zurückhaltend, was sich in den Entwicklungszahlen der Banken auch entsprechend bemerkbar macht.

Unter Berücksichtigung dieser gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten konnte der Kreisverbandsvorsitzende insgesamt recht zufriedenstellende Ergebnisse der Raiffeisenbanken im Landkreis vermelden:

Die Bilanzsumme war nochmals um etwa 13 Millionen Euro oder 1,05 Prozent auf insgesamt 1,13 Milliarden Euro angewachsen, was annähernd auch den Durchschnittswerten der bayerischen Genossenschaftsbanken entspricht. Die durchschnittliche Bilanzsumme der im Kreisverband vertretenen Banken betrug damit zum Jahreswechsel 273 Millionen Euro. Pröbster ging in Stichpunkten zu der Entwicklung einzelner Bilanzpositionen ein: Die Wettbewerbssituation am Bankenmarkt verschärfe sich zusehends. Dabei werde gerade über einige Randanbieter ausschließlich über die Konditionen argumentiert. Die Raiffeisenbanken des Kreisverbandes würden seit vielen Jahren die umfassende ganzheitliche Beratung der Kunden praktizieren, um damit zu individuellen Problemlösungen bzw. Vermögensstrukturen zu kommen. Dies sei sicherlich der Auslöser dafür, dass diese Bankengruppe weiterhin Zuwächse in allen Bilanzbereichen erzielt.

Kundeneinlagen

Die "Sparneigung der Deutschen" sei weiterhin hoch; die Sparquote betrug im letzten Jahr 10,6 Prozent nach 10,5 Prozent im Vorjahr. Beweggründe seien Alterabsicherung, Vorsorge für etwaige Arbeitslosigkeit, Sicherung des Lebensstandards bzw. Sammelbecken für künftige Investitionen.

Gemäß dem Beratungskonzept der Genossenschaftsbanken VR-Checkup führen die Anlageempfehlungen der Berater sowohl zu Geldanlagen, die direkt auf Konten der Bank geführt werden, aber auch zu Geldtransfers an Unternehmen des genossenschaftlichen Finanzverbundes: Zum Jahreswechsel liegen die direkt bei den Banken unterhaltenen Kundengelder bei nahezu 945 Millionen Euro und damit um rund 14 Millionen Euro über dem Vorjahreswert.

Darüber hinaus war gerade 2005 sehr stark geprägt von Anlagen in Fonds bei der UnionInvestment-Gesellschaft, Zertifikaten der DZ Bank und weiteren Wertpapieren in die jeweiligen Kundendepots. Diese Volumen erscheinen nicht in der Bankbilanz, werden aber von den Beratern für die Kunden umfassend betreut.

Private Altersvorsorge

Die rechtzeitige Vorsorge für das Alter nimmt einen immer höheren Stellenwert bei den Kunden ein. Die Raiffeisenbanken können dabei auf eine breite Produktpalette zurückgreifen und damit alle Varianten der Vorsorge anbieten.

Losgelöst von der Anlageform können sich die Kunden bei der so genannten "Riester-Rente" bzw. "Rürup-Rente" durch staatliche Förderung zusätzlich eine Nennenswerte Unterstützung durch Vater Staat sicherstellen.

Versicherungsgeschäft

Nachdem das Versicherungsjahr 2004 durch das Alterseinkünftegesetz sehr stark geprägt war normalisierten sich im abgelaufenen Jahr 2005 die Volumen wieder auf das Normalmaß. Mit der R+V Versicherung verfügen die Genossenschaftsbanken über eine der großen Versicherungsgesellschaften, die ebenfalls in sämtlichen Rankings Spitzenplätze einnimmt.

Der Abschluss von Versicherungen ist nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil der Vermögensbildung, aber auch der Risikovorsorge. Damit waren sowohl die Rentenversicherungen, als auch die breit gefächerten Möglichkeiten der Composit-Versicherung weiterhin bei den Kunden stark gefragt.

Eine weitere Möglichkeit der Zukunftssicherung bzw. des Vorsorgesparens für anstehende Investitionen ist weiterhin der Bausparvertrag. Auch hier kann die Raiffeisenbank aus ihrem Finanzverband mit der Bausparkasse Schwäbisch Hall auf den größten Anbieter Deutschlands zurückgreifen. Gerade auch bei jungen Sparern sei der Bauspargedanke nach wie vor ungebrochen.

Kreditgeschäft

Wenngleich die hohe Sparneigung und die nach wie vor gegebene Verunsicherung im Privatkonsum zu erheblicher Zurückhaltung bei Investitionen führt und auch der Mittelstand nur die notwendigen Ersatzanschaffungen tätigt, konnten die Raiffeisenbanken des Kreisverbandes doch insgesamt eine sehr positive Entwicklung des Kreditgeschäftes vermelden. Mit einem Anstieg von nahezu 9 Millionen Euro erhöhte man die Kundenausleihungen damit auf knapp 570 Millionen Euro. Der damit erreichte Zuwachs von 1,6 Prozent liegt auch über den Werten der bayerischen Genossenschaftsbanken.

Bei näherer Betrachtung der neu ausgereichten Kredite fällt auf, dass weiterhin die Wohnbaufinanzierung ebenso Volumenstreiber ist, wie auch die Durchleitung öffentlicher Fördermittel. Neben den gewerblichen Investitionen werden auf diesem Wege zwischenzeitlich auch Anschaffungen zur Energieeinsparung private Haushalte sowie Photovoltaikanlagen finanziert. Erwähnt wurde auch der Bereich der Biogasanlagen und damit der alternativen Gewinnung von Energie.

Nach vorläufigen Zahlen der ersten drei Quartale haben die bayerischen Genossenschaftsbanken 46,6 Prozent aller ausgereichten Darlehenszusagen der LfA-Förderbank vermittelt und liegen damit an 1. Stelle. Dies sei ein echter Beitrag zur Mittelstandsförderung. Der Mittelstand ist weiterhin das Herz der deutschen Wirtschaft, stellt über 90 Prozent aller Ausbildungs- und über 70 Prozent aller Arbeitsplätze.

Das Raiffeisengewinnsparen erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Nahezu 50.000 Lose waren regelmäßig bei den monatlichen Auslosungen beteiligt. Als Belohnung wurden nahezu 430.000 Euro im vergangenen Jahr an Gewinnen ausgeschüttet; aus dem Zweckertrag des Gewinnsparens konnten die Raiffeisenbanken knapp 50.000 Euro für soziale und karitative Zwecke spenden. Über diesen Betrag hinaus engagieren sich die Raiffeisenbanken des Kreisverbandes weiterhin mit Spenden und Werbeflächen für Vereine, kirchliche und karitative Einrichtungen und Kulturthemen.

Aktuell werden die insgesamt knapp 80.000 Kunden, davon nahezu 21.000 auch Mitglied der Bank, in 30 Bankstellen mit insgesamt knapp 340 Mitarbeitern betreut. Die Genossenschaftsbanken des Kreisverbandes gäben damit ein Bekenntnis zur Region und zur Präsenz in der Fläche ab. "Wir unterscheiden uns damit auch von Großbanken, die selbst Bankplätze wie Neumarkt aufgeben und sich aus der Fläche zurückziehen", sagte Pröbster. Trotz aller Fakten und Zahlen, die im Bankgeschäft wichtig sind, stehe der Mensch, der Kunde, der Unternehmer dennoch im Mittelpunkt der Betrachtungsweise der Genossenschaftsbanken. Verantwortung für die Region übernehmen dieRaiffeisenbanken auch, in dem man Ausbildungsplätze zur Verfügung stelle. Die Raiffeisenbanken des Kreisverbandes bilden aktuell 20 junge Menschen zum Beruf der Bankkauffrau bzw. des Bankkaufmannes aus, davon haben acht im Jahre 2005 ihre Ausbildung begonnen.

Außerdem sind die Raiffeisenbanken ein wichtiger Wirtschaftsfaktor; so wurden im Jahre 2005 etwa 1,5 Millionen Euro investiert - ein ähnlicher Betrag steht auch für das jetzt begonnene Kalenderjahr 2006 bereits fest. Natürlich gehörten die Raiffeisenbanken weiter zu den großen und zuverlässigen Gewerbesteuerzahlern für unsere Kommunen.

Traditionell sind die Genossenschaftsbanken auch im Warengeschäft engagiert - drei der Kreisverbandsbanken betreiben noch selbst ein Warengeschäft und erzielen hier einen Gesamtumsatz von etwa 14 Millionen Euro, der von 25 Mitarbeitern erbracht wird.

Natürlich steht dem Kunden auf Wunsch auch die Möglichkeit offen, seine Bankgeschäfte von zu Hause aus zu erledigen. Mit "VR-NetWorld" verfügt man über ein Produkt für den Zahlungsverkehr und das Online-Brokerage und somit eine kostengünstige Alternative zur Abwicklung von Basisdienstleistungen. Die Zeiten, wo Geldautomaten nur für Bargeldabhebungen benutzt werden konnten, sind längst vorbei. Mit der Einführung von Cash&Go beschritten die Raiffeisenbanken neue Wege. Seit über einem Jahr können an unseren 38 Geldautomaten Handykarten aufgeladen werden.

Bereits seit einigen Jahren verfügten die Raiffeisenbanken über einen eigenen Internetprovider, der das komplette Paket für günstiges Internet-Surfen anbietet. VR-Web ist ein Online-Dienst für private Anwender, die einen einfachen, werbefreien Zugang zum Web suchen, denen Sicherheit wichtig ist und die Wert auf stabile, faire Preise legen.

Außerdem bieten die Volksbanken-Raiffeisenbanken das neue VR-web phone an, mit dem deutlich günstiger telefoniert werden kann.
15.02.06
Neumarkt: Bilanzsumme stieg weiter
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