T-Brezen zum Wahlsieg


Ein Oberbürgermeister zum "Anbeißen": T.T. verteilt T-Brezen
an die Vorzimmer-Damen Dagmar Heiler und Anja Pisching
(Apropos "anbeißen" - das neue Stadtoberhaupt ist unverheiratet
und hat einen neunjährigen Sohn Marcel).
Fotos: Erich Zwick
NEUMARKT. Das Rad will er nicht neu erfinden, aber ihm zu Ehre hat Bäckermeister Franz Düring eine außergewöhnliche Brezen-Kreation geschaffen: das beliebte Gebäck in T-Form. Das "T" steht sowohl für Thomas als auch für Thumann - eben für den Gewinner der Oberbürgermeisterwahl vom Sonntag.

In dem noch recht kahlen Amtsraum seines Vorgängers, in dem der Kalender auf dem 30. November stehen geblieben ist, gab das neue Stadtoberhaupt 14 Stunden nach seinem von kaum einem vorausgesehenen Amtsantritt seine erste Pressekonferenz. Obwohl für ihn die Nacht kurz war - UPW-Freund Franz Düring schloss für den plötzlich zu Ehren Gekommenen nach Mitternacht noch einmal sein Café auf -, stand er schon um 9 Uhr in der Früh auf der Rathaus-Matte und führte erste Gespräche mit Verwaltungsdirektor Josef Graf, Pressesprecher Dr. Franz Janka und auch mit den beiden Bürgermeistern Arnold Graf und Erich Bärtl.


Die Wahlsieg-Brezen-Kreation: T
Die Unterredungen mit den beiden Stellvertretern verliefen in sachlicher, nach Meinung des "Shooting-Stars" der zurückliegenden Nacht, freundlicher Atmosphäre. "Positive Signale" seien an ihn ausgegangen, wie auch von den anderen Mitarbeitern in Rathaus, denen er zum "Einstand" die erwähnten T-Brezen überreichte.

Rückblickend auf die Wahl bezeichnete er diese als einen "Sieg der Demokratie". Nicht die Parteizugehörigkeit, sondern andere Fakten hätten bei dieser Persönlichkeitswahl den Ausschlag gegeben.

Bei einer Wahlbeteiligung von nur 54,9 Prozent wollte Thomas Thumann nicht ausschließen, dass nach dem Hick-Hack des bayerischen Ministerpräsidenten viele CSU-Wähler dem Urnengang fern geblieben sind und damit Edmund Stoiber einen Denkzettel für seinen Rückzieher aus Berlin verpassen wollten.

Die Postwurfsendung seines Vorgängers hingegen, die ebenfalls bei vielen CSU-Gefolgsleuten sauer aufgestoßen ist, hakte Nachfolger Thumann generös ab. Auf die Frage, ob er die von Alois Karl angebotene Zusammenarbeit annehmen werde, kam von ihm jedenfalls kein Wort der Ablehnung - eher das Gegenteil: "Warum auch nicht?"

Da reagierte Thomas Thumann weitaus diplomatischer als eine CSU-Mandatsträgerin, die sich beim verkorksten Feierabend (im doppelten Sinne des Wortes) im Kolpingsaal für ihren Ex-OB ein paar Tomaten gewünscht hätte, die sie ihm um die Ohren fliegen lassen wollte.
Erich Zwick
05.12.05
Neumarkt: T-Brezen zum Wahlsieg
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