Fast 11.000 Wintervögel gezählt

Der Hausspatz siegte auch heuer wieder klar
Foto: Nadine Wolf/LBV Bildarchiv
NEUMARKT. 430 Tierfreunde zählten im Januar bei der Stunde der Wintervögel im Landkreis Neumarkt mit - das war ganz knapp ein neuer Rekord.
Allerdings zählten sie etwas weniger Vögel: 10.857 statt 11.297 wie ein Jahr zuvor. Am Führungstrio der häugigsten Wintervögel im Landkreis änderte sich aber nichts: der Haussperling siegte vor dem Feldsperling und der Kohlmeise.
Seit vier Jahren fliegt der Haussperling auch bayernweit auf den ersten Platz bei der „Stunde der Wintervögel“ von LBV und NABU, obwohl er europaweit im Bestand abnimmt. Auf den Spitzenreiter Spatz folgen in Bayern Kohlmeise (2.) und Feldsperling (3.).
Insgesamt haben die über 34.300 bayerischen Teilnehmer aus mehr als 24.100 Gärten knapp 802.400 Vögel während des verlängerten Dreikönigswochenendes gezählt und dem LBV gemeldet. Dies ist die zweitbeste Teilnahme in der 17jährigen Geschichte der Mitmachaktion nach der Rekordbeteiligung von 40.400 Teilnehmern während des Corona-Lockdowns im vergangenen Jahr.
Die Beteiligung in diesem Jahr zeigt, dass das große Interesse an der Natur vor der Haustür immer noch besteht. „Die zahlreichen Meldungen geben uns einen guten Überblick über die typische Vogelwelt in einem bayerischen Garten im Winter. Je mehr Leute bei der Zählaktion mitmachen, desto besser werden unsere Daten“, sagte die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Im Schnitt wurden dieses Jahr 33 Vögel pro Garten gemeldet, im Landkreis Neumarkt waren es durchschnittlich über 35.
Die Teilnehmer der Mitmachaktion sahen damit rund zehn Vögel weniger als noch vor zehn Jahren in ihren Gärten. „Der kontinuierliche Rückgang der Anzahl von Vögeln ist auch durch wissenschaftliche Studien und Monitoring-Programme belegt. Dass die bürgerwissenschaftlichen Daten diesen unerfreulichen Abwärtstrend widerspiegeln, zeigt den Wert unserer Mitmach-Aktionen“, so Angelika Nelson.
Den Spitzenplatz bei der „Stunde der Wintervögel“ belegt zum vierten Mal in Folge der Haussperling. In jedem zweiten Garten wurden durchschnittlich fünf Spatzen gezählt. Dass es dem Spatz in Bayern gut geht, kann man daraus jedoch nicht schließen. „Vor allem in großen Städten sucht der gesellige kleine Vogel oft vergeblich nach geeigneten Brutplätzen in großer Zahl, ausreichend Nahrung und Versteckmöglichkeiten, wie Büschen oder Hecken“, sagte die LBV-Biologin. So hat München mit durchschnittlich nicht einmal einem Spatz pro Zählort die niedrigste Haussperlings-Dichte im bundesweiten Vergleich.
Auf das Spitzentrio aus Haussperling, Kohlmeise und Feldsperling folgen bayernweit Amsel (4.) und Blaumeise (5.). „Seit acht Jahren sind dies die häufigsten Vogelarten in Bayerns Gärten“, sagt Angelika Nelson. Der Buchfink landet auf Rang 6 und hält damit im Vergleich zum Vorjahr seine Platzierung. Die Plätze 7 und 8 belegen Grünfink und Elster. Buntspecht und Rabenkrähe schließen die bayernweite Top Ten ab.
Die meisten Vögel bekamen mit knapp 40 gefiederten Gästen pro Garten die Teilnehmer in Niederbayern zu sehen, gefolgt von 36 Vögeln pro Garten in der Oberpfalz.
Das sind die häufigsten Wintervögel im Landkreis Neumarkt:
13.02.22
Neumarkt: Fast 11.000 Wintervögel gezählt