Wintervögel werden gezählt

Der Gimpel ist im Landkreis neumarkt ein eher seltener Gast. Doch immerhin 94 Tiere wurden im letzten Winter gemeldet
Foto: Claudia Becher/LBV-Bildarchiv
NEUMARKT. 429 Naturfreunde zählten im letzten Winter im Landkreis bei der „Stunde der Wintervögel“ in 318 Gärten 11.299 Vögel.
Von Donnerstag bis Sonntag wird jetzt wieder dazu aufgerufen. Vor einem Jahr war der häufigste Wintervogel im Landkreis Neumarkt der Hausspatz vor seinem Vettern vom Lande, dem Feldsperling. Auf Platz drei folgte die Kohlmeise.
Ab Donnerstag rufen der bayerische Naturschutzverband LBV und sein bundesweiter Partner NABU wieder alle Vogelfreunde dazu auf, bei der „Stunde der Wintervögel“ die gefiederten Gäste im Garten, am Balkon oder im Park zu zählen und dem LBV zu melden. „In der kalten Jahreszeit, in der viele sich die Natur lieber von einem gemütlichen Platz im Warmen aus anschauen, ist das Zählen von Rotkehlchen, Blaumeise und Grünfink im Garten oder am Balkon eine bunte Abwechslung und sinnvolle Beschäftigung“, sagte die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson.
Denn mittlerweile sei es auch wissenschaftlich erwiesen: Vogelbeobachtung fördert die Lebensqualität und macht einfach glücklich. Zur Zählaktion stellen sich den Naturschützern auch in diesem Jahr spannende Fragen: Kommen wieder mehr Waldvögel, wie Eichelhäher, Buchfink oder Gimpel, an die Futterstellen in den Gärten als im letzten Jahr? Wird sich der derzeitige Einflug von Bergfinken in Norddeutschland bis nach Bayern auswirken? Und welche Folgen hat die angekündigte Temperaturabkühlung zum Aktionszeitraum auf die Vogelwelt?
Alle Teilnehmer können ihre Beobachtungen bis zum 17. Januar melden, am einfachsten
online.
Nach den milden Temperaturen an Weihnachten und Silvester werden für das Wochenende um den Dreikönigstag in einigen Teilen Bayerns wieder winterliche Minusgrade erwartet. Ist der Boden mit Schnee bedeckt, gestaltet sich die Nahrungssuche für Vögel noch schwieriger. Dabei ist es wichtig, dass sie ihre Energiereserven nach kalten Nächten schnell wieder auffüllen können. „Eine Fütterung im Garten oder am Balkon kann daher zahlreiche Wintervögel anlocken“, sagte die LBV-Biologin.
Wer vor der Zählung sein Vogelartenwissen noch verbessern oder auffrischen möchte, dem bietet der LBV auf seiner Webseite einen kostenlosen Onlinekurs.
Die „Stunde der Wintervögel“ findet in Bayern bereits zum 17. Mal statt. Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem LBV. Dabei wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist.
Das sind die Ergebnisse vom Januar 2021:
- Haussperling 2.204
- Feldsperling 1.913
- Kohlmeise 1.191
- Blaumeise 933
- Amsel 926
- Erlenzeisig 568
- Grünfink 533
- Elster 453
- Buchfink 423
- Wacholderdrossel 355
- Rotkehlchen 247
- Goldammer 197
- Dohle 154
- Buntspecht 153
- Kleiber 150
- Gimpel 94
- Schwanzmeise 88
- Eichelhäher 83
- Rabenkrähe 70
- Türkentaube 68
- Stieglitz 61
- Saatkrähe 52
- Sumpfmeise 42
- Grünspecht 32
- Tannenmeise 24
- Bergfink 24
- Kernbeißer 23
- Turmfalke 22
- Zaunkönig 20
- Rotdrossel 19
- Kolkrabe 19
- Weidenmeise 18
- Straßentaube 15
- Graugans 15
- Ringeltaube 14
- Sperber 10
- Graureiher 9
- Mäusebussard 9
- Stockente 9
- Star 8
- Haubenmeise 8
- Girlitz 7
- Hausrotschwanz 6
- Gartenbaumläufer 5
- Misteldrossel 3
- Habicht 3
- Singdrossel 2
- Turteltaube 2
- Heckenbraunelle 2
- Wanderfalke 2
- Eisvogel 2
- Waldbaumläufer 2
- Schwarzspecht 1
- Zilpzalp 1
- Mittelspecht 1
- Mönchsgrasmücke 1
- Waldkauz 1
- Wasseramsel 1
- Wintergoldhähnchen 1
05.01.22
Neumarkt: Wintervögel werden gezählt