Vögel werden gezählt


Der Feldsperling war im letzten Winter knapper Sieger
Foto: Michael Schiebelsberger/LBV Bildarchiv
NEUMARKT. 312 Naturfreunde meldeten vor einem Jahr im Landkreis Neumarkt 9233 Wintervögel - und ab Freitag wird wieder fleißig gezählt.

Von 8. bis 10. Januar gibt es wieder die „Stunde der Wintervögel“.

Spitzenreiter war im letzten Jahr im Landkreis der Feldsperling knapp vor seinem urbanen Vetter, dem Hausspatz. Die weiteren Plätze belegten Kohlmeise, Blaumeise und Amsel.

Der LBV und sein bundesweiter Partner NABU riefen wieder alle Vogelfreunde auch im Landkreis Neumarkt dazu auf, die gefiederten Gäste im Garten, am Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. „Gerade jetzt im Lockdown während der grauen Jahreszeit sorgt unsere Mitmachaktion für Lebensqualität und Farbe und bietet allen ein schönes Naturerlebnis direkt vor dem Fenster“, sagte der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer.

Gezählt wird dabei an den drei Tagen eine Stunde lang und alles dreht sich um die bekannten und häufigen Vogelarten wie Meisen, Finken und Spatzen. „In der kalten Jahreszeit, in der man nicht wie im Frühling viel in den Garten kann, bietet das Zählen von Rotkehlchen, Blaumeise und Grünfink eine bunte Abwechslung zuhause und eine sinnvolle Beschäftigung“, sagte Schäffer. Man habe schon im ersten Lockdown ein wachsendes Interesse der Menschen an der Natur vor der eigenen Haustür feststellen können und hofft, dass sich diese Begeisterung für die heimische Vogelwelt nun auch wieder zeigt und man so Wichtiges über die heimischen Vögel erfahren.


Bereits im Frühjahr 2020 zeigte sich bei der „Stunde der Gartenvögel“ (wir berichteten) eine überwältigende Rekordteilnahme: Über 25.500 Bayern zählten im Mai vergangenen Jahres Vögel im eigenen Garten und meldeten diese dem LBV. „Wir rechnen wegen des anhaltenden Lockdowns auch bei der Stunde der Wintervögel wieder mit höheren Teilnehmerzahlen“, sagte Norbert Schäffer.

Mit großem Interesse erwarten die LBV-Artenschützer*innen daher das Abschneiden einiger Vogelarten, die sich bei den bisher eher milden Wintertemperaturen den gefährlichen Flug in die Überwinterungsquartiere im Mittelmeerraum gespart haben. So wurden Star, Mönchsgrasmücke, Hausrotschwanz, Zilpzalp und Bachstelze diesen Winter in Bayern bisher öfter als im vergangenen Jahr gesichtet.

Viele Vogelfreunde hatten im bisherigen Winter auch den Eindruck, dass sie weniger Vögel an der Futterstelle haben als sonst. Gerade in so einem Fall ist es für die LBV-Artenschützer wichtig, dass Interessierte eine Stunde lang genauer hinschauen und zählen, wer überhaupt im Garten unterwegs ist. Eine leere Futterstelle ist in der Regel jedoch kein Grund zur Besorgnis und kann verschiedene Gründe haben. „Viele Vögel in unseren Gärten sind eigentlich Waldvögel, wie zum Beispiel die Kohlmeise oder der Buchfink. In milden Wintern finden sie genug Nahrung in der Natur und besuchen seltener unsere Gärten und Futterhäuschen“, sagte LBV-Biologin Annika Lange. So vermeiden sie auch die große Konkurrenz am Futterhaus und müssen sich keinen zusätzlichen Gefahren in unseren Gärten, wie lauernden Katzen, aussetzen.

So wird gezählt:
Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können im Internet bis zum 18. Januar gemeldet werden. Die ausgewerteten Ergebnisse werden dort ebenfalls dargestellt. Auch sind Meldungen per Post und Telefon am 9. und 10. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Nummer 0800-1157-115 möglich.

Die Ergebnisse der letzten Wintervogel-Zählung vom Januar 2020:
  1. Feldsperling 1.605
  2. Haussperling 1.506
  3. Kohlmeise 1.347
  4. Blaumeise 796
  5. Amsel 581
  6. Grünfink 517
  7. Elster 370
  8. Buchfink 264
  9. Eichelhäher 216
  10. Buntspecht 200
  11. Kleiber 196
  12. Goldammer 174
  13. Dohle 164
  14. Schwanzmeise 153
  15. Rotkehlchen 152
  16. Stieglitz 148
  17. Erlenzeisig 132
  18. Rabenkrähe 99
  19. Türkentaube 83
  20. Bergfink 74
  21. Tannenmeise 67
  22. Sumpfmeise 61
  23. Gimpel 44
  24. Kernbeißer 33
  25. Weidenmeise 26
  26. Grünspecht 23
  27. Haubenmeise 20
  28. Wacholderdrossel 20
  29. Ringeltaube 20
  30. Kolkrabe 18
  31. Zaunkönig 16
  32. Star 14
  33. Stockente 10
  34. Sperber 10
  35. Mäusebussard 9
  36. Graugans 7
  37. Gartenbaumläufer 7
  38. Birkenzeisig 6
  39. Turmfalke 6
  40. Silberreiher 5
  41. Bachstelze 4
  42. Wintergoldhähnchen 3
  43. Girlitz 3
  44. Straßentaube 3
  45. Bluthänfling 2
  46. Waldbaumläufer 2
  47. Hausrotschwanz 2
  48. Mönchsgrasmücke 2
  49. Misteldrossel 2
  50. Habicht 2
  51. Saatkrähe 2
  52. Graureiher 2
  53. Eisvogel 2
  54. Schwarzspecht 1
  55. Heckenbraunelle 1
  56. Mittelspecht 1
08.01.21
Neumarkt: Vögel werden gezählt
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