„Böllerfreie Zonen“


Feuerwerk über dem Neumarkter Rathaus - das wird es heuer zum Jahreswechsel kaum geben
Foto: Archiv
NEUMARKT. Es dürfte einer der ruhigsten Jahreswechsel der letzten Jahrzehnte werden - zur Freude von Umweltschützern und Hunde-Besitzern.

Neben dem Verkaufsverbot für Böller und der strikten nächtlichen Ausgangssperre wurden nun auch noch zahlreiche Gebiete in der Stadt und im Landkreis Neumarkt als quasi „böllerfreie Zone“ ausgewiesen. Dort ist für 48 Stunden - den ganzen Silvestertag und den ganzen Neujahrstag jeweils von 0 bis 24 Uhr - das Abbrennen und sogar das „Mitführen“ von pyrotechnischen Gegenstände untersagt.

Das geht aus einer Bekanntmachung des Neumarkter Landratsamtes hervor. An etlichen Straßen zum Beispiel der Neumarkter Innenstadt ist es damit auch Anwohnern auf dem eigenen Grundstück verboten, Raketen oder Böller zu zünden.

Neben Innenstadt-Straßen betrifft die Verordnung auch beliebte Treffpunkte zum Jahreswechsel wie die Burgruine Wolfstein, den Bereich an der Klosterkirche am Mariahilfberg oder Wiesen und Wege nördlich des Beckenhofer Weges. Natürlich gilt dort sowieso - wie in ganz Bayern - auch in der Nacht des Jahreswechsels die strikte Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr, aber mit der zusätzlichen Verordnung wolle man in diesen Bereichen am Silvester- und Neujahrstag auch tagsüber verhindern, daß sich Gruppen zum gemeinsamen Böllern zusammenfinden, hieß es auf Nachfrage von neumarktonline aus dem Landratsamt.

neumarktonline-Leser können sich die Verordnung - einschließlich anschaulicher Luftbilder mit schraffierten Verbotsflächen - hier herunterladen.


Begrüßt wird ein Böllerverbot zum Jahreswechsel von Feuerwehrleuten, die einen stressfreieren Abend erwarten können, aber auch von vielen Besitzer von Haustieren, die auf den alljährlichen Krach oft panisch reagieren.

Vor allem ist die Entscheidung aber „ein Segen für die Natur“, sagte die stellvertretende Kreisvorsitzende des Bundes Naturschutz Sigrid Schindler. Die Silvesterballerei mache einen hohen Anteil des jährlichen Ausstoßes von Feinstaub aus, deshalb könne man den diesjährigen Verzicht auch „wie ein Aufatmen der Natur “sehen. Dieser Feinstaub belaste nicht nur alle Pflanzen, sondern auch die Böden und gelange natürlich auch in den Wasserkreislauf.

Vor allem die Wildtiere und Vögel würden dieses Jahr nicht geschockt und verängstigt. Viele befänden sich ja im Winter in einer Ruhephase und müßten die wegen der Knallerei unterbrechen, was unnötig Kraftreserven verbrauche.

„Zum Jahreswechsel sollten um Mitternacht die Kirchenglocken läuten“, sagte Schindler. Das sei „das angemessene Geräusch gerade jetzt in der Pandemie“.
31.12.20
Neumarkt: „Böllerfreie Zonen“
Telefon Redaktion


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